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Steigende Nachfrage trifft auf leere Märkte

03.10.2008  |  Martin Siegel
Hinweis: In der Woche vom 6.10.08 bis zum 10.10.08 entfällt die Aktualisierung des Tagesberichts. Die nächste Aktualisierung ist für den 13.10.08 vorgesehen.

Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel zunächst von 872 auf 891 $/oz zulegen, wird im Handelsverlauf aber auf 868 $/oz unter das Eröffnungsniveau gedrückt. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis im Handel in Sydney relativ ruhig und leicht verbessert mit 872 $/oz jedoch immer noch um 6 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien bröckeln leicht ab, wobei vor allem die kleineren Werte wieder unter Druck geraten. Im Gegensatz zum Goldpreis kann sich der Silberpreis etwas deutlicher erholen.

Die physischen Gold- und Silbermärkte bleiben leer. Die großen Händler berichten von einer weiter steigenden Nachfrage, die nicht mehr befriedigt werden kann. Für sofortige Lieferungen werden zunehmend Aufpreise verlangt und bezahlt. Weiterhin sehen wir im Silberbereich keine Möglichkeit der Entspannung vor dem Jahreswechsel. Im Gegenteil staut sich durch die Weigerung der US-Mint und der Canadian Mint weitere Aufträge entgegenzunehmen ab, daß sich die ungenügende Versorgung des Marktes bis weit in 2009 hinziehen wird. Die aktuellen Lieferungen des Jahrgangs 2009 bei den australischen 1 kg-Münzen in den nächsten Tagen wird die Situation nur vorübergehend etwas beruhigen können. Im Goldbereich spitzt sich die Versorgungslage ebenfalls weiter zu. Größere Positionen sind nur noch sporadisch zu bekommen, so daß weiterhin nur wenige Produkte zur Verfügung stehen.

Es zeichnet sich eine weitere Spaltung des Marktes ab. Während sich die Gold- und Silberpreise für physische Ware bereits jetzt deutlich von den "Witzpreisen" an den Papiermärkten abgekoppelt haben, wird es bei einer anhaltend hohen Nachfrage nach physischer Ware zu Aufpreisen für sofort lieferbare Ware kommen. Diese Situation (Backwardation) konnte vor einigen Jahren bei den Basismetallen beobachtet werden und hat beispielsweise beim Nickel zu einer Verzehnfachung des Preises geführt.

Auf Eurobasis kann der starke Anstieg des Dollars den Goldpreisrückgang mehr als ausgleichen (aktueller Preis 20.130 Euro/kg, Vortag 20.016 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der Korrekturphase der letzten Monate im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis entwickelt sich erstmals seit vielen Tagen wieder relativ besser als der Goldpreis (aktueller Preis 12,45 $/oz, Vortag 12,20 $/oz). Platin gibt leicht nach (aktueller Preis 1.025 $/oz, Vortag 1.042 $/oz). Palladium erholt sich vorsichtig (aktueller Preis 209 $/oz, Vortag 205 $/oz). Die Basismetalle geben erneut nach und bleiben im Abwärtstrend.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verbessert sich um 0,1% oder 0,2 auf 131,4 Punkte. Bei den Standardwerten zieht Kinross um 5,0% an. Freeport gibt 6,8% nach. Bei den kleineren Werten steigen Central Sun 13,1%, Golden Star 9,4%, Apollo 8,0% und Kirkland Lake 6,2%. Yukon-Nevada fallen 14,8%, High River 8,1% und Osisko 6,1% zurück. Bei den Silberwerten erholen sich Apex 21,5% und Silver Wheaton 3,7%. Coeur d’Alene gibt 3,3% nach.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel wenig verändert. DRD Gold erholt sich um 3,7%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich mit einer nachgebenden Tendenz. Bei den Produzenten fallen Resolute 19,6%, Tanami 11,1%, Ramelius 10,4%, Aquarius 8,2%, und St Barbara 6,6%. Intrepid können 8,6%, Dioro 7,0% und Sino Gold 6,1% zulegen. Bei den Explorationswerten fallen Regis 29,2%, Navigator 12,0%, Highlands Pacific 6,3% und Compass 6,1%. Macmin erholt sich um 7,3%. Bei den Basismetallwerten brechen Minara 15,8%, Grange 13,5% und Independence Group 10,3% ein. Cape Lambert haussiert um 29,6%. Perilya steigt um 16,7% nach einen Übernahmeangebot durch CBH, die ebenfalls um 8,2% zulegen kann.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet auch am Mittwoch ein extrem hohes Interesse und hohe Umsätze. Neue Umsatzrekorde werden nur dadurch verhindert, daß viele Produkte nicht verfügbar sind. Im Goldbereich bleiben derzeit nur 1 oz Philharmoniker und 100g Barren. Der Silberbereich ist derzeit komplett ausverkauft, wobei wir neue Lieferungen aus teilweise mehreren Wochen alten Bestellungen in der nächsten Woche erwarten. Die Verkaufsneigung bleibt mit 1 Verkäufer auf 10 Käufer gering. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

02.10.08 Andean (AUS, Kurs 0,925 A$, MKP 360 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Dezemberquartal) die Ausweitung der Ressourcen auf 1,6 Mio oz Gold und 18,8 Mio oz Silber (ohne inferred resources). Dabei enthält der Eureka Erzkörper eine Ressource von 1,0 Mio oz Gold bei einem Goldgehalte von 12,9 g/t und einem Silbergehalt von 235 g/t, was einem Goldäquivalent von 16,8 g/t entspricht. Die Vor-Durchführbarkeitsstudie soll planmäßig im September 2008 abgeschlossen werden. Die Durchführbarkeitsstudie soll im Juni 2009 fertiggestellt werden, so daß mit den Bau der Verarbeitungsanlagen bereits im September 2009 begonnen werden kann. Andean macht bislang keine Angaben über die angestrebte Produktionshöhe. Wegen der hohen Goldgehalte erwartet Andean aber nur Nettoproduktionskosten von etwa 200 $/oz. Sollte eine jährliche Produktion von 200.000 oz mit einer Gewinnspanne von 300 A$/oz umgesetzt werden können, würde das KGV auf 6,0 zurückfallen. Am 30.06.08 stand einem Cashbestand von 37,7 Mio A$ (11,5 Mio A$ ) eine gesamte Kreditbelastung von 6,5 Mio A$ (5,0 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Andean präsentiert sich als erfolgreicher australischer Explorationswert. Nach der erfolgreichen Exploration könnte längerfristig eine jährliche Produktion von 200.000 oz angestrebt werden. Zu bedenken sind die lange Vorlaufzeit von etwa 2 Jahren und die ausstehenden Finanzierungen. Positiv sind die erwarteten niedrigen Produktionskosten und das verbleibende Explorationspotential. Durch den Kursrückgang wurde Andean zu einer Kaufposition. Wir erhöhen unser Kursziel von 2,20 auf 3,00 A$.

Empfehlung: Halten, unter 1,00 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,925 A$, Kursziel 3,00 A$. Andean wird mit geringen Umsätzen in Frankfurt gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 27.03.08 bei 1,79 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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