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Nächtliche Rettungsaktion in Deutschland!

29.09.2008  |  Robert Hartmann
Sehr geehrte Damen und Herren,

HRE (= Hypo Real Estate): Rettungsaktion in letzter Minute

Einem Online-Artikel der Financial Times zufolge habe ein Bankenkonsortium die HRE (= Hypo Real Estate), einen der größten Finanzierer gewerblicher Immobilien in Deutschland und Europa, in der Nacht mittels "Kreditzusagen in zweistelliger Milliardenhöhe vorerst vor dem Kollaps bewahrt" (zit.).

Die Gründe für die Erfordernis derartiger Rettungsmaßnahmen seien bei einer Tochtergesellschaft zu finden: Die in Schieflage geratene irische Tochtergesellschaft Depfa Bank, welche man im Jahr 2007 erworben habe, werde nämlich für Abschreibungen auf den Buchwert sorgen, sodass der Sprecher der HRE einräumen musste, dass sein Konzern das Jahr 2008 mit Verlust abschließen werde müssen. Besagte Depfa Bank hätte sich für Langfristprojekte sehr kurzfristig refinanziert und auf Grund der aktuellen Finanzkrise wäre es bei diesen Refinanzierungsmodellen zu erheblichen Schwierigkeiten gekommen. Im Detail hätte man seitens der Bank-Tochter im gegenwärtigen ökonomischen Umfeld Schwierigkeiten gehabt, "ausreichend Geld auf dem Markt zu bekommen" (zit.).

Befragt nach der Zusammensetzung der kreditgewährenden Banken bzw. auf die Frage, welches Geldinstitut die Rolle des Konsortialführers übernehmen werde, wollte sich der HRE-Sprecher vorerst nicht äußern.


Wie sah der Handel am Freitag im Gold, Silber, EUR/USD und im HUI aus?

Das Gold tendierte im asiatischen Handel moderat abwärts und verlor vom "Eröffnungskurs" aus gerechnet, der bei rund 880 USD je Feinunze lag, rund 12 USD auf 868 USD. Im Londoner Handel verzeichnete das gelbe Edelmetall zunächst eine Seitwärtsbewegung in einer Range zwischen 868 und rund 872 USD, ehe kurzfristig erhebliches Kaufinteresse am Markt zu beobachten war, der die Goldpreisnotierung wieder über 900 USD, bzw. im Tageshoch über 910 USD je Feinunze ansteigen ließ.

Bis Handelsschluss konnte die 900-USD-Marke aber nicht gehalten werden. Folglich sank der Preis für die Feinunze vom Intraday-Hoch aus berechnet um mehr als 30 USD. Der Freitagsschlusskurs betrug schließlich 877,80 USD je Feinunze.

Silber verlor im asiatischen Handel zunächst knapp 30 US-Cents, sodass im Tagestief Silberpreisnotierungen um die 13,04 USD je Feinunze gesehen wurden. Im europäischen Handel allerdings stand das Silber eindeutig auf den Einkaufszetteln der Marktteilnehmer, sodass innerhalb kurzer Zeit die Feinunze oberhalb der Marke von 13,60 USD gehandelt wurde. Im US-Handel setzten leichte Gewinnmitnahmen ein. Zu guter Letzt einigten sich die Händler auf einen Schlusskurs von 13,31 USD je Feinunze.

Das Währungspaar EUR/USD wurde am letzten Handelstag der vergangenen Woche in einem Korridor zwischen 1,4555 und 1,4678 gehandelt. Heute Morgen sieht man einen gegenüber der Europäischen Gemeinschaftswährung stärker werdenden USD, welcher für ein Gap im EUR/USD-Chart (Zeitfenster: Stunde) und für einen aktuellen EUR/USD-Wechselkurs von 1,4416 sorgte.

Der Freitagshandel im HUI (= Amex Gold Bugs Index) verlief aus "Bullensicht" eher enttäuschend. Die "Bären" gaben aus Tagessicht eindeutig den Ton an, sodass der ungehedgte Minenindex bezogen auf den Vortag knapp 7 Punkte bzw. etwas mehr als zwei Prozentpunkte auf 329,18 Punkte verlor.

Bei den Ratios ergibt sich aktuell folgende Konstellation: Basierend auf den Futures-Kontrakten verlor das Gold/Silber-Ratio rund 0,9% auf 65,80. Das Gold/Öl-Ratio hingegen konnte um 1,8% zulegen und beträgt nun 8,31.


Welche erwähnenswerte Veränderung gab es im Commitments of Traders Report?

Zum Stichtag (23.09.2008) erhöhten die eher spekulativen Fonds an der New Yorker Futuresbörse Comex ihr Engagement an Longpositionen von zuvor 127.614 auf aktuell 146.726 Kontrakte à 100 Unzen (Optionen und Futures kombiniert). Im Gegenzug verringerten sie ihre Shortposition im Vergleich zur Vorwoche drastisch von 56.591 auf aktuell 33.664 Kontrakte. Der "Goldberg" besagter Fonds erhöhte sich per Saldo von zuvor 220,9 Tonnen merklich auf 351,7 Tonnen mit einem Gegenwert von rund 6,8 Mrd. Euro. Das Verhältnis von Longpositionen zu Shortpositionen innerhalb dieser Gruppe stieg von 2,26:1 auf aktuell 4,36:1 deutlich an.

Die "Kleinen Spekulanten" haben bis zum Tag der Erhebung ihre Positionen merklich erhöht und sind nun per Saldo Kontrakte 22.917 Kontrakte long. (Vorwoche: 15.374 Kontrakte). Die kommerziellen Händler reduzierten ihre Longpositionen von zuvor 203.185 Kontrakten auf aktuell 172.939 Kontrakte, im Gegenzug erhöhten sie ihre Shortposition um 19.336 Kontrakte auf aktuell 308.918 Kontrakte.


"Analyse-Mail-Verteiler" von pro aurum

In der vorletzten Handelswoche wurde, wie in den Tageskommentaren angekündigt, eine Aktualisierung zum HUI an die Kunden des "Analyse-Mail-Verteilers" von pro aurum versandt.

Für Interessierte, die sich noch nicht für besagten Mail-Verteiler angemeldet haben, besteht natürlich weiterhin die Möglichkeit, sich bei Herrn Michael Gasteiner unter der E-Mail-Adresse Michael.Gasteiner@proaurum.de zu melden. Er schickt Ihnen dann auf Ihren Wunsch hin jüngste Analysen (Langfrist-Gold; DAX bewertet in Unzen Gold, sowie zum HUI) bzw. zukünftige Arbeiten kostenfrei per PDF-Datei zu. Aktualisierungen sind für diese Woche geplant.


München aktuell

Wir haben am Freitagnachmittag unsere spekulative Goldposition bei 895 US$ pro Feinunze liquidiert und einen kleinen Gewinn realisiert. Zudem haben wir unser Silber bei 13,40 USD verkauft. Hier realisierten wir einen Verlust von 18%. Auch beim Gold/Öl-Ratio haben wir „Kasse“ gemacht. Unser Gewinn betrug hier satte 25%. Unterm Strich erhöhte sich die Performance aus unseren spekulativen (kurzfristigen) Geschäften für dieses Jahr auf 59%. Um diese Gewinne bis zum Jahresende zu sichern, gehen wir bis auf Weiteres keine neuen Positionen mehr ein. Das Umfeld mit der gewaltigen Volatilität scheint uns für diese Art von Geschäften derzeit nicht geeignet.

Das Ordervolumen bleibt ungebrochen hoch. Auffällig ist die Tatsache, dass die durchschnittliche Höhe der Aufträge deutlich angestiegen ist. Vermehrt erreichen uns Kauf- und Verkaufsaufträge im mittleren 6-stelligen Bereich. Wir weisen darauf hin, dass die von uns angenommenen Geschäfte rechtsverbindlich sind. Sollte es nach unserer Annahme der Geschäfte zu Kursverlusten bei den Edelmetallen kommen, können die Orders nicht storniert werden, egal auf welchem Weg sie uns erreicht haben. Bitte nutzen Sie unseren Onlineshop. Die Telefone sind überlastet.


Wien aktuell

Waren die Umsätze in den letzten Tagen der vergangenen Woche etwas zurückgegangen, so erlebte die Niederlassung Wien am Freitag und am Montagmorgen neue Rekorde. Neuigkeiten über das Übergreifen der Hypothekenkrise auf Europa dürften Anlass dazu gewesen sein.


Meistgehandelte Produkte (nach Metallen):
  • Gold: Goldbarren 1 Unze, Philharmoniker 1 Oz €, ¼ Oz Philharmoniker ATS und Goldbarren 500 bzw. 1000 Gramm
  • Silber: Silberbarren 500, 1000 (nach neuer Lieferung wieder eingestellt) bzw. 5000 gr. sowie der Philharmoniker 1 Oz Silber (nächste Lieferung Mittwoch 01-10-2008)
  • Weiterhin im Trend: Unser Zollfreilager in der Schweiz, indessen Genuss man als Österreicher/in bis Jahresende bereits ab einer Einlage von 10.000,- € (für Weißmetalle) kommt.


Die Tagesstatistik Kauf - Verkauf:

  • Gold: Käufe durch private Investoren 95% - 5% Verkäufe (privat)
  • Silber: Käufe durch private Investoren 90% - 10% Verkäufe (privat)


Zürich aktuell

Die allgemeine Lage im Edelmetallhandel ist zurzeit etwas undurchsichtig und führt daher zu einer extrem hohen Preisvolatilität. Auf der einen Seite werden Rekordmengen an physischen Edelmetallen in Form von Münzen und Barren gekauft. Auf der anderen Seite sind viele Finanzinstitute (Banken, Hedge Funds, Versicherungen etc) durch Liquiditätsengpässe gezwungen, ihre Bestände im Markt zu verkaufen. Weiter sieht man an den letzten Statistiken, dass amerikanische Finanzinstitute angefangen haben ihre ausländischen Investitionen zu repatriieren (Liquiditätsbeschaffung). Dies könnte dazu führen, dass sich der US Dollar trotz Finanzkrise sich weiter befestigen wird. Aus diesen Gründen könnte sich der internationale Goldkurs in US Dollar pro Unze auf aktuellem Niveau halten, die Preise gegen verschiedene Währungen (Euro, CHF, Yen etc) könnten sich dagegen nach oben bewegen. Heute war es in Zürich etwas ruhiger an unseren Verkaufstresen und im Internet Handel. Der Grund dafür wird wohl unsere im Moment geringere Angebotspalette sein. Ab Montag werden wir wieder die beliebten 5,000 Gramm Silberbarren im Angebot haben. Heute kam die Meldung, dass die US Mint auch die Goldmünze 1 Unzen Buffalo temporär nicht mehr verkaufen kann.


Wir wünschen Ihnen einen positiven Wochenstart.
Ihr Team von pro aurum


© Robert Hartmann

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