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Goldmarkt ruhig, Analyse: DRD Gold

01.03.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankte im gestrigen New Yorker Handel in der Spanne zwischen 436 und 438 $/oz und schloß unverändert bei 436 $/oz. Heute morgen verliert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong leicht auf 434 $/oz und notiert damit um etwa 2 $/oz unter dem Vortagesniveau. Auf Eurobasis konnte der Goldpreis die Gewinne der letzten Tage behaupten (aktueller Preis 10.586 Euro/kg, Vortag 10.587 Euro/kg). Die Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg spielt derzeit keine Rolle. Der Silberpreis gab leicht nach. Insgesamt wird kurzfristig eine ruhige Seitwärtsentwicklung des Gesamtmarktes angezeigt. seitwärts

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der seine Bodenbildung um 6,60 $/oz abgeschlossen hat und deutlich über 7,00 $ /oz anziehen konnte (aktueller Preis 7,29 $/oz, Vortag 7,35 $/oz). Der Preise für Kupfer und Aluminium konnte ihre am Vortag erreichten Höchststände knapp behaupten. Die Preise für Nickel, Zink und Blei entwickelten ebenfalls stabil und bestätigen nach wie vor die Entwicklung einer Hausse der Basismetallaktien, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich weltweit "gespielt" wird, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und dem aktuellen Anstieg über die 430 $/oz- Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verbesserte sich um 0,1% oder 0,1 auf 99,0 Punkte. Bei den Standardwerten konnte Freeport erneut um 1,8% (Vortage +1,6%, +1,6%) zulegen. Meridian fiel um 2,2% zurück. Bei den kleineren Werten gewannen Northern Orion 5,0% und Miramar 2,7%. Richmont büßten 5,6%, Minefinders 3,7% und Yamana 3,3% ein.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel stabil. DRD Gold konnte sich nach den massiven und panikartigen Einbrüchen der Vortage um 9,4% erholen.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten gaben Dominion 9,8%, Troy 4,6% und Oceana 3,2% nach. Dragon konnte um 3,9% zulegen. Bei den Explorationswerten verloren Ragen 7,7%, Jackson 5,0% und Midas 4,0%. Climax gewann 4,0%. Bei den Basismetallwerten erreichte CBH mit einem Anstieg auf 0,30 A$ ein neues Hoch. Jubilee konnte um 7,7% zulegen.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die US-Gesellschaft Cleveland-Cliffs erhöhte am 28.02.05 das Übernahmeangebot für die australische Portman von 3,40 auf 3,85 A$/Aktie und verlängert die Angebotsfrist vom 11. auf den 18.03.05. Bis zum 28.02.05 hatten nur 4,1% der Portman Aktionäre dem Angebot zugestimmt. Wir erwarten, daß die Übernahme erfolgreich verläuft und daß das Angebot an die Aktionäre der Portman eventuell nochmals erhöht wird. Da die Aktionäre der Portman in bar abgefunden werden, erwarten wir, daß ein erheblicher Teil der freiwerdenden Gelder in den wenigen verbliebenen australischen Basismetallwerten angelegt wird, so daß der gesamte Sektor nach oben getrieben werden könnte. Unsere Favoriten sind derzeit CBH Resources, Mincor, Perilya und Sally Malay.


Analyse

DRD Gold (SA, Kurs 0,77 Euro, MKP 323 Mio. A$) meldet für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2004/05 eine Goldproduktion von 443.821 oz, was einer Jahresrate von etwa 900.000 oz entspricht. 165.138 oz wurden in Papua Neuguinea und den Fiji Inseln bei Nettoproduktionskosten von 206 $/oz gewonnen. 278.683 oz stammten aus südafrikanischer Produktion bei Nettoproduktionskosten von 472 $/oz. Bei durchschnittlichen Nettoproduktionskosten von 372 $/oz und einem Verkaufspreis von 420 $/oz stieg die Bruttogewinnspanne von 40 auf 48 $/oz leicht an. Der operative Verlust stieg auf 24,7 Mio A$ oder 43 $/oz. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 900.000 oz liegt die Lebensdauer der Reserven bei 11,0 Jahren und die Lebensdauer der Ressourcen bei 100,7 Jahren. Durban Deep verfügt über keine Vorwärtsverkäufe und kann daher von jedem Goldpreisanstieg profitieren. Am 31.12.04 (30.06.04) stand einem Cashbestand von 31,5 (29,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 254,1 Mio A$ (263,7 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Durch die vor allem durch den überhöhten Kurs des Rand verursachten anhaltenden Verluste hat sich die Situation der DRD Gold in den letzten Monaten erheblich verschärft. Da DRD Gold keine Kapitalerhöhung durchgeführt hat, droht die Zahlungsunfähigkeit. Durch den gefallenen Aktienkurs hat sich andererseits ein erhebliches Aktienkurspotential aufgebaut. Ohne die südafrikanische Produktion wäre DRD Gold mit einer jährlichen Produktion von etwa 330.000 oz bei Nettoproduktionskosten von 206 $/oz völlig unterbewertet. Die südafrikanischen Goldressourcen von etwa 90 Mio oz eröffnen dagegen bei einem fallenden Rand und einem steigenden Goldpreis ein nahezu unerschöpfliches Wachstumspotential. Insgesamt stellt sich DRD Gold als risiko- und chancenreiches Investment dar. Restbestände sollten auf den aktuellen Kursniveau nicht mehr verkauft werden. Nachkäufe sollten dagegen erst nach einer Kapitalerhöhung oder nach einem deutlichen Kursverfall des Rand durchgeführt werden, da ein Konkurs derzeit nicht ausgeschlossen werden kann. Empfehlung: Nach dem Abbau der Depotbestände auf einen Anteil von unter 5 % (vgl. Goldmarkt ab Ausgabe 24/04 bei 1,40 Euro) sollten die Restbestände jetzt gehalten werden, aktueller Kurs 0,77 Euro. Nachkäufe empfehlen wir erst nach einer Kapitalerhöhung oder einem Kursrückgang des Rand auf unter 7,00 Rand/Dollar. DRD Gold (früher Durban Roodepoort Deep) wird als Originalaktie unter der WKN: A0DNR0 an verschiedenen deutschen Börsen gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 23.08.04 bei 1,58 Euro).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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