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Demokratie in Gefahr

16.10.2008  |  Martin Siegel
Am 29.09.08 schrieben wir unter dem Titel: "Keine Rettung durch 700 Mrd $-Paket":

"Unsere Einschätzung der aktuellen Situation nach der Verabschiedung des 700 Mrd $ Kreditpaketes bleibt seit dem 22.09.08 (vgl. Tagesbericht) unverändert: Die beschlossenen Maßnahmen sind völlig unzureichend, um die systemischen Risiken des ungedeckten Papiergeldsystems in den Griff zu bekommen. Der US-Steuerzahler ist mit den zusätzlichen Belastungen völlig überfordert, so daß der US-Dollar unter Druck geraten müßte. Da unbedingt neues Geld gedruckt werden muß, wird sich die Geldmenge inflationär erhöhen, so daß die Preise weiter steigen. Die akute Krise ist überwunden, wenn das Papiergeld so wenig wert ist, daß die heutigen Preise der Immobilien wieder auf dem Niveau sind, auf dem sie finanziert wurden - nur wo stehen dann die Preise für andere Güter? Lone Star, die die Forderungen der IKB für 0,115 Mrd Euro gekauft hat, könnte jetzt den Schrott für 10-12 Mrd Euro an den US-Steuerzahler verkaufen. So werden im Papiergeldsystem Vermögen umgeschichtet! Die systemische Krise kann so aber nicht überwunden werden. Richten Sie sich also auf weitere Turbulenzen ein, die nach vorläufiger Analyse sehr inflationär sein dürften und den Dollar belasten dürften."

Nur 2 Wochen und einige Rettungspakete später scheinen haben die Politiker weltweit immer noch nicht verstanden zu haben, daß sich die Banken auf Kosten der Steuerzahler vor dem endgültigen Untergang des Papierwährungssystems noch ein letztes Mal sanieren wollen. Dies wurde von Politikern der Marke Peer Steinbrück, der als Verwaltungsratsvorsitzender der KfW immer noch nicht wissen dürfte mit welchen Produkten die Tochtergesellschaft IKB 12 Mrd Euro versenkt hat, auch noch als "Rettungspaket" vorgestellt. Unsere Kanzlerin Angela Merkel sagt zu dem Bankenbereicherungspaket auch noch: "Wir handeln nicht für die Banken, sondern für die Sicherheit jedes einzelnen Bürgers".

Es wird noch einige Wochen dauern, daß die Politiker erkennen, daß diese "Pakete" den endgültigen Kollaps nur verzögern, aber nicht aufhalten können. Hinter den Kulissen wird bereits an einer Währungsreform gebastelt. Dabei deuten erste Meldungen darauf hin, daß sich das sozialistische System des "verwalteten Mangels" weltweit durchsetzen könnte. Die Welt wird demnach auf ein finsteres Zeitalter zusteuern, wenn es den letzten verbliebenen demokratischen Kräften nicht gelingt, gegenzusteuern. Der komplette Ostblock und Millionen von Deutschen können sich sicherlich noch daran erinnern, wie diese Wirtschaftsform funktioniert. Einen Vorgeschmack darauf bietet der Silbermarkt. Bei einem Preis von 10 $/oz ist weltweit keine Unze Silber verfügbar und die monatlich etwa 1 Mio oz neu produzierten US-Eagles werden "zugeteilt" - ab web?

Es gibt für die Masse der Bevölkerung nur noch eine kurze Zeitspanne, um gegenzusteuern. In den USA wurde mit einem Etat von jährlich 30 Mrd $ eine Home Security aufgebaut, die in der Lage sein wird, den Staat vor der eigenen Bevölkerung zu schützen. In Deutschland wird derzeit eine ähnliche Einrichtung praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit aufgebaut. Und für den, dem das nicht paßt, sollte sich folgende Meldung und unseren Kommentar einmal genauer ansehen:

"07.10.08: Bundeswehreinsatz im Inneren wird spät in der Nacht im Koalitionsausschuß mit einer Grundgesetzänderung erlaubt. Welt: "Zur Bekämpfung extremer Gefahren soll die Bundeswehr künftig auch im Inland mit Waffengewalt eingreifen dürfen".

Kommentar: Die demokratischen Strukturen werden weiter abgebaut. Offensichtlich erwartet die Bundesregierung Entwicklungen, die einen Einsatz der Bundeswehr mit Waffengewalt im Inneren erforderlich machen. Ist eine Demonstration gegen die Sanierung der Banken auf Kosten der Steuerzahler eine "extreme Gefahr", die "mit Waffengewalt" beendet werden muß? Der Einsatz von Waffengewalt nach Naturkatastrophen macht jedenfalls wenig Sinn (Quelle: Goldmarkt, Ausgabe 21/08)."


Der Goldpreis schwankt im gestrigen New Yorker Handel zwischen 830 und 855 $/oz und schließt mit 848 $/oz um etwa 5 $/oz über dem Eröffnungsniveau. Heute morgen gibt der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong wieder nach und notiert aktuell mit 842 $/oz um etwa 3 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien reagieren mit heftigen Verlusten und büßen die Gewinne der Vortage komplett wieder ein.

Die Edelmetallmärkte bleiben weiterhin gespalten. Während Gold und Silber auf Papier (z.B. Zertifikat) im Preis gedrückt bleiben, muß für physische Ware beim Gold ein Aufpreis von mindestens 10% und beim Silber von mindestens 20% bezahlt werden. Selbst auf diesem Preisniveau ist es schwierig, größere Mengen zu erhalten. Über Ebay werden Goldmünzen bis über 800 Euro/oz gehandelt. Weltweit sind mittlerweile alle! Prägestätten ausverkauft. Neuware kann entweder überhaupt nicht mehr bestellt werden oder ist mit Lieferfristen bis 2009 versehen. Dies gilt nicht mehr nur für Silber, sondern auch für Gold! Die Gold- und Silberpreise sind auf dem aktuellen Niveau damit langfristig nicht haltbar.

Auf Eurobasis kann der Goldpreis bei einem stabilen Dollar weiter zulegen (aktueller Preis 20.195 Euro/kg, Vortag 20.005 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis fällt trotz der Rekordnachfrage zurück. Die US-Mint und die Canadian Mint nehmen keine Orders mehr entgegen. Die Perth Mint nennt Lieferzeiten von Dezember oder später (aktueller Preis 10,16 $/oz, Vortag 10,99 $/oz) Platin bricht ein (aktueller Preis 929 $/oz, Vortag 1.000 $/oz). Palladium gibt nach (aktueller Preis 195 $/oz, 199 $/oz). Die Basismetalle brechen erneut ein und erreichen neue Tiefstwerte. Kupfer verliert 8,6%, Nickel 8,5% und Zink 7,7%.

Der New Yorker xau-Goldminenindex bricht um 11,4% oder 12,2 auf 95,2 Punkte ein. Bei den Standardwerten fallen Freeport 19,1%, Iamgold 13,4% und Yamana 13,3%. Bei den kleineren Werten verlieren High River 40,0%, Central Sun 19,1%, Minefinders 18,6% und Redback 13,6%. Gegen den Trend steigen Yukon-Nevada 9,1%, Apollo 2,6% und Osisko 1,2%. Bei den Silberwerten brechen Hecla 13,2%, Coeur d’Alene 12,9%, Pan American 12,2%, Silver Wheaton 11,9% und Silver Standard 11,6%. Apex erholt sich um 6,5%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel mit starken Verlusten. Anglogold brechen 18,7% und Gold Fields 15,4% ein.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen ebenfalls mit Einbrüchen. Bei den Produzenten verlieren Aquarius 24,2%, Resolute 16,3%, Intrepid 16,0%, Tanami 11,1% und Kingsgate 8,9%. Dragon erholt sich um 9,8%. Bei den Explorationswerten geben Compass 13,5%, A1 Minerals 12,1%, Regis 11,1%, Conquest und Saracen 10,0%. Gegen den Trend erholen sich Catalpa 20,0% und Navigator 11,8%. Bei den Basismetallwerten brechen Mincor 17,5%, Oz Minerals 16,1%, Rio Tinto und Grange 15,9% und Panoramic 13,3%.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) konnte am Mittwoch einige Produkte anbieten, die jedoch im Tagesverlauf sämtlich wieder ausverkauft wurden. Wir versuchen weiterhin, Lieferungen aus früheren Bestellungen weiterzugeben. Dies ist wegen der völlig unzureichenden Versorgungslage derzeit nur mit Aufpreisen möglich. Nach unserer Einschätzung wird sich die Versorgungslage frühestens ab Februar 2009 wieder entspannen. Derzeit liegt die Nachfrage nach fast allen Produkten weit über dem Angebot, so daß sich die Lieferfristen derzeit weiter erhöhen oder überhaupt keine Orders mehr entgegen genommen werden. Alle Prägestätten weltweit arbeiten dabei bereits seit vielen Wochen an der Kapazitätsgrenze. Geradezu unglaublich ist es, daß sich diese Rekordnachfrage der Investoren, die etwa 20 bis 30% der weltweiten Silberproduktion ausmacht, nicht auf den Silberpreis auswirkt. Auf Dauer wird nicht genügend Silber für die Nachfrage der Investoren vorhanden sein. Das gibt vor allem auch vor dem Hintergrund, daß die Silberproduktion durch die Schließungen von Zink-, Blei- und Silberminen auf der Basis der aktuellen Zinkpreise einbrechen wird. Trotz unserer hohen Ankaufspreise fielen die Ankäufe zurück und bleiben für die Marktversorgung völlig unzureichend. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.



Analyse

16.10.08 Catalpa (Westonia) (AUS, Kurs 0,048 A$, MKP 13,8 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Dezemberquartal) Fortschritte bei der Überarbeitung der Durchführbarkeitsstudie für das Westonia Projekt, die im Dezemberquartal abgeschlossen werden soll. Bereits 2006 konnte eine Durchführbarkeitsstudie veröffentlicht werden, die jedoch nicht umgesetzt werden konnte, da das Projekt nicht finanzierbar war. Der neu erschlossene Edna May Erzkörper soll in der Durchführbarkeitsstudie berücksichtigt werden und die Wirtschaftlichkeit des Projekts positiv beeinflussen. Bislang konnte in dem Projekt eine Ressource von 1,1 Mio oz und eine Reserve von 545.000 oz bestätigt werden. Die 2006 fertig gestellte Durchführbarkeitsstudie sieht einen jährlichen Abbau von 75.000 bis 80.000 oz Gold über einen Zeitraum von 7 Jahren vor. Wegen der hohen Investitionskosten und der niedrigen Goldgehalte von 1,3 g/t ist das Projekt jedoch von einem dauerhaft hohen Goldpreis abhängig. Am 30.06.08 (31.12.07) stand einem Cashbestand von 2,8 Mio A$ (3,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 0,6 Mio A$ (0,6 Mio A$) gegenüber. Derzeit führt Catalpa eine Kapitalerhöhung durch und bietet für jeweils 4 alte Aktien 1 neue Aktie zu 0,04 A$ an, die jeweils mit einer Gratisoption versehen sind. Die Optionen können bis zum 31.10.11 zu 0,10 A$ ausgeübt werden. Sollte die Kapitalerhöhung erfolgreich verlaufen, würde Catalpa 3,5 Mio A$ aufnehmen.

Beurteilung: Bereits 2004 ist die Finanzierung des Projekts wegen der hohen Kosten gescheitert. Wegen der gestiegenen Kosten bleibt das Projekt bislang ökonomisch nicht durchführbar. Eine neue Perspektive könnte die Erschließung neuer höhergradiger Erzkörper oder ein dauerhaft steigender Goldpreis eröffnen. Bei einer jährlichen Produktion von 80.000 oz und einer Gewinnspanne von 200 A$/oz würde das KGV auf 1,1 zurückfallen, was den Hebel der Westonia veranschaulicht. Relativ geringen Chancen auf eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts stehen hohe Risiken gegenüber. Wir stufen Westonia als Halteposition im Hinblick auf einen Treffer bei der Exploration ein.

Empfehlung: Halten, aktueller Kurs 0,048 A$, wegen der unkalkulierbaren Erfolgsaussichten nur bedingt zum Kauf geeignet, Kursziel 0,40 A$. Westonia wird praktisch umsatzlos an der Börse Berlin-Bremen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 03.04.08 bei 0,051 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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