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Unvernünftige Gerüchte über Goldverkäufe der Schweizer Zentralbank

20.10.2008  |  Martin Siegel
Die "Welt" berichtet am 18.10.08: "Goldpreis stürzt trotz großer Nachfrage ab".

Verantwortlich sollen dafür Gerüchte sein, wonach die Schweizer Zentralbank einen Teil ihrer Goldreserven verkaufen will, um damit die Kosten für die Rettung der UBS auffangen zu können.


Unser Kommentar:

  • 1. Wie kann ein Preis trotz großer Nachfrage abstürzen?

  • 2. Die Schweiz hat noch einen Goldbestand von etwa 1.000 t. Das Schweizer Gold dürfte einen großen Teil des Goldes umfassen, der weltweit physisch bei den Zentralbanken überhaupt noch vorhanden ist. Der Gegenwert beläuft sich bei einem Goldpreis von 800 $/oz aktuell auf 25,7 Mrd $. Mit dem kompletten Verkauf des Schweizer Goldes könnten damit noch nicht einmal die Löcher der Hypo Real Estate geschlossen werden.

  • 3. Seit heute morgen steigt der Goldpreis trotz dieser Gerüchte (bei großer Nachfrage).


Der Goldpreis wird am Freitag bereits im europäischen Handel von 810 auf 788 $/oz gedrückt und verliert während des New Yorker Handels weiter auf 783 $/oz. Heute morgen kann sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong kräftig erholen und notiert aktuell mit 804 $/oz wieder auf dem Niveau vom Freitag. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit leicht nachgebend und geben keine Tendenz für die nächsten Tage vor.

Die Edelmetallmärkte bleiben weiterhin gespalten. Während Gold und Silber auf Papier (z.B. Zertifikat) im Preis gedrückt bleiben, muß für physische Ware beim Gold ein Aufpreis von mindestens 10% und beim Silber von mindestens 20% bezahlt werden. Selbst auf diesem Preisniveau bleibt es schwierig, größere Mengen zu erhalten. Weltweit sind mittlerweile alle! Prägestätten ausverkauft. Neuware kann entweder überhaupt nicht mehr bestellt werden oder ist mit Lieferfristen bis 2009 versehen. Dies gilt nicht mehr nur für Silber, sondern auch für Gold! Die Gold- und Silberpreise sind auf dem aktuellen Niveau damit langfristig nicht haltbar.

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis seitwärts (aktueller Preis 19.182 Euro/kg, Vortag 19.219 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis kann sich nach weiteren Einbrüchen bis auf 9,10 $/oz im New Yorker Handel wieder erholen. Die Frage, warum wir bei der Firma Westgold bei diesen Preisen keine besseren Verkaufspreise anbieten können, läßt sich schnell erklären: Weder die US-Mint noch die Canadian Mint nehmen seit vielen Wochen keine Kaufaufträge mehr entgegen. Die Perth Mint nennt Lieferzeiten von Dezember oder später und das Silber, was uns sporadisch aus früheren Bestellungen erreicht, wurde zu viel höheren Kursen eingekauft (aktueller Preis 9,84 $/oz, Vortag 9,70 $/oz) Platin erholt sich (aktueller Preis 918 $/oz, Vortag 903 $/oz). Palladium stabilisiert sich (aktueller Preis 178 $/oz, 179 $/oz). Die Basismetalle stabilisieren sich. Kupfer kann sich um 4,5% verbessern. Nickel gibt weitere 3,1% nach.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 2,8% oder 2,5 auf 85,9 Punkte. Bei den Standardwerten fallen Iamgold 5,1%, Newmont 4,8% und Kinross 3,1%. Bei den kleineren Werten verlieren Central Sun 37,1% und Yukon-Nevada 18,2%. Gegen den Trend erholen sich relativ viele Werte. Gabriel ziehen 17,4%, Golden Star 14,0%, Claude 10,5%, Redback 9,7%, High River 7,4% und Stillwater 6,0% an.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel relativ stabil. Harmony verlieren 5,8% und Gold Fields 5,6%. DRD Gold verbessert sich um 4,1%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten steigen Crescent 9,8%, Tribune 9,1% (Vortag +22,2%) und Oceana 7,9%. Intrepid und Norton fallen 8,3%, St Barbara 7,8% und Lihir 5,1%. Bei den Explorationswerten zieht Focus 8,3% an. Perseus verliert 9,1%. Bei den Basismetallwerten fallen Kagara 10,9%, Panoramic 8,2% und Minara 7,2% zurück.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann weiterhin nur sporadisch Ware aus früheren Bestellungen oder Privatankäufen anbieten. Weltweit haben sämtliche Münzprägestätten Lieferzeiten von über 2 Monaten oder verweigern die Annahme von Kaufaufträgen. Nach unserer Einschätzung wird sich die Versorgungslage frühestens ab Februar 2009 wieder entspannen. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

20.10.08 Bougainville Copper (AUS, Kurs 0,75 A$, MKP 301 Mio A$) berichtet am 29.07.08 über eine Studie, die die technischen und finanziellen Voraussetzungen erarbeiten soll, die für eine Wiederinbetriebnahme der Panguna Mine in Papua Neuguinea nötig sind. Die Studie wird von Rio Tinto geleitet. Die Studie soll bis November 2008 fertiggestellt werden. Bereits am 20.02.08 berichtete Bougainville über umfangreiche Vorbereitungen, um eine aktive Explorationstätigkeit wieder aufnehmen zu können. Es werden enge Kontakte zur Bevölkerung von Bougainville und der Zentralregierung von Papua-Neuguinea gehalten. Teile des Managements wurden ausgetauscht. Im 1. Halbjahr 2008 erzielte Bougainville einen Gewinn von 43.000 A$. Weiterhin decken die Einnahmen aus Zinsen und Dividenden die laufenden Kosten und sichern so das Überleben der Gesellschaft. Bougainville verfügt neben den Bergbaurechten, die mit 209,3 Mio A$ (228,3 Mio A$) bewertet werden, über einen Bestand von Cash und kurzfristigen Forderungen über 6,9 Mio A$ (7,5 Mio A$) und eine gesamte Kreditbelastung von 12,7 Mio A$ (14,5 Mio A$).

Beurteilung: Die Wiedereröffnung der Mine würde Investitionskosten von etwa 1 Mrd A$ erfordern und einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren umfassen. Nach jahrlangem Stillstand werden die zukünftigen Möglichkeiten derzeit sondiert. Zur Finanzierung müßten umfangreiche Kapitalerhöhungen durchgeführt werden, was den Aktienkurs belasten dürfte. Hohen Risiken stehen weiterhin geringe Chancen gegenüber.

Empfehlung: Altbestände verkaufen und die freiwerdenden Mittel in sichereren Investments anlegen, aktueller Kurs 0,75 A$ (vgl. Verkaufsempfehlung vom 07.04.08 bei 1,055 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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