Trend bleibt positiv
10.03.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der seinen Aufwärtstrend nach der Bodenbildung um 6,60 $/oz abgeschlossen unbeirrt fortsetzt (aktueller Preis 7,57 $/oz, Vortag 7,49 $/oz). Der Zinkpreis erreichte im Verlauf des gestrigen New Yorker Handels ein neues Hoch, nachdem der Kupferpreis am Vortag ein neues 16-Jahreshoch markierte. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 04.03.05: "Anlageprofis glauben unbeirrt an Superzyklus bei Rohstoffen". "Anleger setzen auf Rohstoffe und Indizes. Großes Interesse an Telefonaktion des Handelsblatts mit Experten von Trinkhaus und Societe Generale". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 430 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verbesserte sich nach dem gestrigen Anstieg um 3,4% um weitere 0,6% oder 0,6 auf 102,8 Punkte. Bei den Standardwerten gewannen Placer Dome 2,6% und Goldcorp 2,2%. Freeport schwächte sich um 1,4% ab. Bei den kleineren Werten zogen Gabriel 7,6% und Bema 3,6% an. Queenstake gaben 9,5% und Northern Orion 5,7% nach.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel erneut freundlich. Harmony konnten 2,0% (Vortag +6,5%) und Gold Fields 1,7% (Vortag +5,0%) zulegen.
Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten verbesserten sich Oceana 4,5% (Vortag +8,1%), Agincourt 4,0% und Aquarius Platinum 3,4%. Kingsgate und Dragon fielen um jeweils 4,0% zurück. Bei den Explorationswerten erholte sich Sipa um 13,4%, Westonia gab 5,6% ab. Bei den Basismetallwerten konnten Oxiana 5,1%, CBH Resources 4,5% (Vortag +8,1%, neuer Höchstkurs bei 0,35 A$) und Sally Malay 2,9% (Vortag +4,0%, neuer Höchstkurs bei 1,06 A$) den aktuellen Aufwärtstrend bestätigen.
[bl]Wichtigste Kurznachrichten:[/b]
WMR (früher Western Mining) erhält am 09.03.05 ein Übernahmeangebot von 7,85 $/Aktie von BHP-Billiton, dem der Vorstand der WMR zustimmt. Sollte die Übernahme gelingen, würden 9,2 Mrd A$ frei werden und für weitere Investments im Rohstoffbereich zur Verfügung stehen. Wir beurteilen die Entwicklung als extrem positiv für den gesamten Sektor. Vor allem sollten die australischen Werte von der aktuellen Entwicklung überdurchschnittlich profitieren.
Die nordamerikanische Noranda macht am 09.03.05 ein Übernahmeangebot an die nordamerikanische Falconbridge. Wir beurteilen auch diese Übernahme als positiv für den Gesamtmarkt, da die Anzahl der Anlagealternativen abnimmt.
© Martin Siegel
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