Aufwärtskräfte lassen nach
11.03.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings mit dem gestrigen Preisrückgang leichte Ermüdungserscheinungen zeigt (aktueller Preis 7,45 $/oz, Vortag 7,57 $/oz). Nachdem die Kupfer- und Zinkpreise an den Vortagen neue Höchststände erreichten, gelang dies dem Aluminiumpreis im gestrigen New Yorker Handel. Die Hausse bei den Basismetallen bleibt damit vorläufig intakt. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 04.03.05: "Anlageprofis glauben unbeirrt an Superzyklus bei Rohstoffen". "Anleger setzen auf Rohstoffe und Indizes. Großes Interesse an Telefonaktion des Handelsblatts mit Experten von Trinkhaus und Societe Generale". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 430 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex fiel im gestrigen Handel um 1,0% oder 1,0 auf 101,8 Punkte zurück. Bei den Standardwerten büßten Freeport 3,5% und Meridian 2,1% ein. Goldcorp konnte um 0,4 % zulegen und bestätigt die relative Stärke der letzten Tage erneut. Bei den kleineren Werten gewannen Zaruma 14,8% und Cumberland 6,1%. Yamana fielen um 4,8%, High River um 3,6% und Northern Orion 3,2% (Vortage -2,2%, -5,7%) zurück.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel ruhig. Harmony gab um 1,1% nach.
Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten verbesserte sich Oceana um 4,3% (Vortage +4,5%, +8,1%). Herald fielen um 4,6% und Kingsgate um 3,7% zurück. Bei den Explorationswerten zogen Range 17,4%, Gindalbie 13,6%, Gateway 5,6%, Macmin 4,4% und De Grey 4,3% an. Highlands Pacific fielen um 7,4% und Sipa um 4,6 % zurück. Bei den Basismetallwerten erreichte Cons Minerals mit einem Anstieg um 0,16 auf 4,10 A$ ein neues Hoch. CBH gaben um 5,7 % und Minara um 4,9% nach.
Wichtigste Kurznachrichten:
Der australische Explorationswert Legend meldet gute Bohrergebnisse. Der Kurs spring nach einer mehrmonatigen Baisse bei großen Umsätzen (20 % aller ausstehenden Aktien wurden umgesetzt) um 33,7% auf 0,115 A$ nach oben.
© Martin Siegel
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