Kaum Bewegung am Goldmarkt
15.03.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen leichte Ermüdungserscheinungen zeigt (aktueller Preis 7,38 $/oz, Vortag 7,47 $/oz). Die Basismetalle geben von ihren zuletzt erreichten Höchststände leicht nach. Die Hausse bei den Basismetallen bleibt vorläufig intakt. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 14.03.05, Titelseite: "Teure Rohstoffe und starker Euro...". "Preisanstieg bei Bodenschätzen hält an". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 430 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex fiel um 1,0% oder 1,1 auf 100,8 Punkte zurück. Bei den Standardwerten gaben Iamgold 2,2% und Placer Dome 1,9% nach. Bei den kleineren Werten brach Queenstake um weitere 5,0% (Vortag -10,5%) ein. High River fielen um 3,6% und Miramar um 3,3%. Zaruma erholte sich nach Explorationsmeldungen um 18,5%. Cumberland konnte 3,5% zulegen.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel ruhig. Anglogold fiel um 1,5%. DRD Gold erholte sich um 6,0% (Vortag -5,7%).
Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen nachgebend. Bei den Produzenten büßten Oceana nach der Hausse der letzten Tage 4,0%, Perseverance 4,0%, Herald 3,6% und Croesus 3,0% ein. Giants Reef konnte 4,7% zulegen. Bei den Explorationswerten gaben Oroya 7,1%, Midas 4,6% und Macmin 4,2% nach. Gateway gewann 5,3%. Bei den Basismetallwerten fielen Cons Minerals 5,3% und Jubilee 2,7% zurück. Perilya konnte 2,6% zulegen.
© Martin Siegel
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