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Goldmarkt ohne klare Richtung

16.03.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis fiel im gestrigen New Yorker Handel nach einem volatilen Handelsverlauf zwischen 339 und 443 $/oz auf 440 $/oz zurück. Heute morgen kann sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong wieder auf das Vortagesniveau von 441 $/oz erholen. Die Goldminenaktien, vor allem die kleineren Werte entwickelten sich weltweit nachgebend. Auch vom Silberpreis kamen keine Impulse. Auf Eurobasis konnte der Goldpreis die relative Stärke der letzten Tage leicht ausbauen (aktueller Preis 10.636 Euro/kg, Vortag 10.604 Euro/kg). Die wichtige Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg bleibt noch ohne Bedeutung. Kurzfristig gibt es keine deutlichen Signale für eine Goldpreisprognose.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen leichte Ermüdungserscheinungen zeigt (aktueller Preis 7,39 $/oz, Vortag 7,38 $/oz). Die Basismetalle notieren weiterhin in der Nähe ihrer zuletzt gesehenen Höchststände, so daß die Hausse vorläufig intakt bleibt. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 15.03.05: "Rohstoffe steigen langfristig weiter", Handelsblatt vom 14.03.05, Titelseite: "Teure Rohstoffe und starker Euro...". "Preisanstieg bei Bodenschätzen hält an". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 430 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 0,2% oder 0,2 auf 100,6 Punkte nach. Bei den Standardwerten verlor Kinross 1,9%. Bei den kleineren Werten bröckelten Apollo Gold 11,8% und Northgate 5,5% ab. Queenstake konnte sich um 3,5% erholen.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. Harmony gab 1,5% ab.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen schwächer. Bei den Produzenten notierte Dominion um 4,8 % leichter. Perseverance konnte 4,1% zulegen. Bei den Explorationswerten büßten Tribune 8,8%, Gindalbie 8,3% und Sipa 4,6% ein. St Barbara gewannen 9,1%, Macmin 4,4% und De Grey 3,8%. Bei den Basismetallwerten verzeichneten Sally Malay mit einem Rückgang um 6,6%, Perilya um 5,1% und CBH um 4,5% deutliche Gewinnmitnahmen. Western Areas konnte um 4,3% zulegen.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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