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Südafrikanische Goldaktien freundlich, Analyse: Inco

17.03.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel von 442 auf 443 $/oz zulegen und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong um die 443 $/oz-Marke um etwa 2 $/oz über dem Vortagesniveau. Neue Rekordpreise beim Öl hatten nur einen mäßigen Einfluß auf den Goldmarkt. Bis auf die südafrikanischen Werte, die im New Yorker Handel zulegen konnten, zeigten sich die Goldminenaktien weltweit erneut vernachlässigt und bilden keinen Vorlauf auf einen möglichen Goldpreisanstieg aus. Auf Eurobasis konnte der Goldpreis die relative Stärke der letzten Tage behaupten (aktueller Preis 10.637 Euro/kg, Vortag 10.636 Euro/kg). Die wichtige Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg bleibt noch ohne Bedeutung. Kurzfristig gibt es weiterhin keine deutlichen Signale für eine Goldpreisprognose.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der parallel zum Goldpreis leicht zulegen konnte (aktueller Preis 7,42 $/oz, Vortag 7,39 $/oz). Die Basismetalle notieren weiterhin in der Nähe ihrer zuletzt gesehenen Höchststände, so daß die Hausse vorläufig intakt bleibt. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 15.03.05: "Rohstoffe steigen langfristig weiter", Handelsblatt vom 14.03.05, Titelseite: "Teure Rohstoffe und starker Euro...". "Preisanstieg bei Bodenschätzen hält an". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 430 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex stieg vor allem wegen der Kursgewinne der südafrikanischen Werte um 0,8% oder 0,8 auf 101,4 Punkte. Bei den Standardwerten gab Freeport um 1,3% nach. Bei den kleineren Werten schwächten sich Zaruma 18,8%, Eldorado 4,5% und Bema 2,3% (Vortag -3,6%) ab. Gabriel konnte um 3,5% zulegen.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel fester. Harmony konnten 5,0%, Gold Fields 4,6% und Anglogold 2,9% zulegen. DRD Gold fiel um 5,7% zurück.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten zogen Equigold 4,9% und Dragon 4,3% an. Herald fiel um 3,8% zurück. Bei den Explorationswerten verbesserten sich Midas 10,0%, Gindalbie 9,1%, St Barbara 6,9% (Vortag +9,1%) sowie De Grey und Sipa jeweils 4,8%. Bei den Basismetallen erholte sich Sally Malay um 5,1%, Mincor schwächte sich um 2,5% ab.


Wichtigste Kurznachrichten

Die australische Equigold meldet eine Kapitalerhöhung über 22,0 Mio Aktien zu 1,20 A$. Für jede Aktie wurde eine Option mit der Basis 1,40 A$ und der Laufzeit bis zum 31.05.2007 ausgegeben, die an der Börse notiert werden soll. Die Kapitalerhöhung wurde nicht öffentlich über einen Broker abgewickelt. keine


Analyse

17.03.05 Inco (NA, Kurs 48,74 C$, MKP 9.628 Mio A$), der nach Norilsk Nickel (RUS) weltweit zweitgrößte Nickelproduzent, meldet für das Dezemberquartal 2004 eine Produktion von 66.000 t Nickel und 83.000 oz Platingruppenmetallen. Die Jahresproduktion konnte damit auf das neue Rekordniveau von 236.000 t Nickel und 422.000 oz Platingruppenmetalle gesteigert werden. Zusätzlich wurden 124.000 t Kupfer produziert. Für 2005 erwartet Inco wegen Wartungsarbeiten und Einschränkungen bei der Energieversorgung in Indonesien einen Produktionsrückgang um etwa 5 %. Im Geschäftsjahr 2006 soll die Produktion mit der Inbetriebnahme des Voisey Bay Projekts erneut auf ein neues Rekordniveau von 244.000 t Nickel gesteigert werden. Inco verfügt mit dem Voisey Bay Projekt und dem Goro Projekt, das Ende 2007 in Produktion gehen soll über 2 der 3 großen Nickelprojekte, die in den nächsten Jahren in Produktion gehen sollen. Bei Nettoproduktionskosten von 7.400 A$/t und einem Verkaufspreis von 18.200 A$/t konnte Inco mit einer Umsatzrendite von über 50 % arbeiten. Der operative Gewinn lag im Dezemberquartal bei 363,5 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 6,6 entspricht. Auf der Basis der aktuellen Produktionshöhe erreicht die Lebensdauer der Reserven 18,6 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 29,8 Jahre. Inco macht keine Angaben über eventuelle Vorwärtsverkäufe. Am 31.12.04 stand einem Cashbestand von 1,4 Mrd A$ eine gesamte Kreditbelastung von 7,4 Mrd A$ gegenüber. Beurteilung: Inco präsentiert sich mit einem KGV von 6,8 als niedrig bewerteter Standardwert im Nickelbereich mit längerfristig gutem Wachstumspotential. Positiv ist die lange Lebensdauer der Reserven und Ressourcen. Problematisch ist der vorübergehende Produktionsrückgang im Geschäftsjahr 2005 und die hohe Kreditbelastung. Bei einem gleichbleibenden Nickelpreis hat Inco auf Sicht von etwa 2 Jahren ein Aktienkurspotential von etwa 200 %. Empfehlung: Halten, unter 50,00 C$ kaufen, aktueller Kurs 48,74 C$, Kursziel 150,00 C$. Inco wird an mehreren deutschen Börsen notiert.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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