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Edelmetalle Aktuell

02.01.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.


  • Gold

Der massive Vergeltungsschlag Israels im Gaza-Streifen sorgte in den letzten Tagen für einen deutlichen Anstieg des zwischendurch noch einmal auf 35 $ je Barrel gefallenen Ölpreises. In der Spitze erreichte das `schwarze Gold` am Silvestertag sogar 45 $ je Barrel, wobei sich auch die geringer als erwartet ausgefallenen US-Lagerbestände preistreibend auswirkten.

Das Gold profitierte an dieser Stelle doppelt, nämlich einerseits von Befürchtungen hinsichtlich einer möglicherweise wieder steigenden Inflation aufgrund des teureren Öls, noch mehr aber von seiner in den letzten Monaten wieder verstärkt wahrgenommenen Rolle als möglicher sicherer Hafen in Zeiten politischer (und wirtschaftlicher) Krisen.

Hinzu kam dann noch der gegenüber dem Euro mit in der Spitze 1,4360 zeitweise deutlich schwächere Dollar, auch das ein positiver Faktor für den Goldpreis, der in der Spitze dann auf immerhin 890 $ zulegen konnte. Dies war der höchste Stand seit dem 10. Oktober. Am Ende konnte sich das Metall nicht ganz auf dem hohen Niveau halten, nicht zuletzt weil der Dollar aktuell wieder unter 1,40 und das Öl bei 41,50 $ je Barrel notieren. Mit derzeit 873 $ je Unze liegt es aber noch immer fast 4% über dem Stand bei Abfassung unseres letzten Berichts. Wichtig ist nun, dass sich das Metall über der Marke von 865 $ halten kann, hier liegt eine charttechnische Unterstützung, deren Durchbruch ein negatives Signal aussenden würde.

  • Silber

Silber erlitt direkt nach der Abfassung unseres letzten Berichts noch einmal deutliche Verluste, konnte danach aber, beflügelt von einem steigenden Goldpreis, wieder deutlich zulegen. In der Spitze erreichte es fast 11,40 $ je Unze. Damit konnte es sich von dem Hoch von Mitte Dezember zwar nicht mehr absetzen, notiert andererseits aber aktuell trotz des Rückgangs des Goldpreises immer noch bei über 11 $ je Unze. Wichtige Chartpunkte liegen jetzt bei 11,52 $ (dem Dezemberhoch) und bei 10,70 $.

  • Platin

Nach einem anfänglichen Einbruch auf 834 $ sorgten im Laufe der letzten zehn Tage der stark steigende Goldpreis, aber auch Meldungen über weitere Maßnahmen der US-Regierung zur Rettung der lokalen Autoindustrie beim Platin für ein deutliches Zulegen der Notierung. Sie stieg dabei in der Spitze auf 940 $ je Unze am Silvestermorgen an. Dieses war der höchste Preis seit Mitte Oktober. Beschleunigt wurde der Anstieg zusätzlich auch durch das Durchbrechen des wichtigen Chartpunktes bei 880 $, der nun in Zukunft eine starke Unterstützung bieten dürfte.

Was die Aussichten in den nächsten zwei Wochen angeht, wird die Charttechnik allerdings nicht noch einmal eine so starke Rolle wie in den letzten Tagen spielen können. Damit gewinnen dann die fundamentalen Daten von den internationalen Automärkten wieder die Oberhand und die sehen derzeit alles andere als rosig aus, wie sich an den Dezemberverkaufszahlen erneut zeigen dürfte.

Aus diesem Grund rechnen wir nicht damit, dass das Metall kurzfristig die Handelsspanne zwischen 880 $ und 960 $ nach oben verlassen kann.

  • Palladium

Zusammen mit dem Platin konnte auch das Palladium in den letzten Tagen zulegen. Allerdings scheiterte das Metall bisher an einem charttechnischen Widerstand, der sich knapp unter 190 $ herausgebildet hat. Sollte es diesen durchbrechen können, wäre ein Test der 200er-Marke zwar denkbar, aber mit Blick auf die aktuellen Autoabsatzzahlen wohl kaum gerechtfertigt.

Die Handelsspanne dürfte deshalb in den nächsten zehn Tagen eher zwischen 175 $ und 200 $ je Unze liegen. Industrielle Endverbraucher sollten in dieser Situation mit strategischen Käufen noch warten, da ein deutlicherer Preisrückgang zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann. Dabei erwarten wir aber nach wie vor keine Kurse von deutlich unter 165 $ je Unze.

  • Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die Rhodium-Nachfrage legte in den letzten zehn Tagen wider Erwarten zu. Dabei waren es vor allem Käufer aus Asien, die ihre Vorräte aufstockten. Am Ende lag die Notierung bei 1.125 $ - 1.275 $ je Unze und damit 125 $ höher als bei Abfassung unseres letzten Berichts. Kurzfristig wird es beim Rhodium wohl keine starken Veränderungen geben. Dafür fällt aber das Ruthenium immer weiter, es notiert heute noch einmal 10 $ tiefer und mit 40 $ - 90 $ nun auch auf der Briefseite im zweistelligen Bereich. Iridium zeigte sich von den Preisschwankungen bei den Schwestermetallen völlig unbeeindruckt und handelt unverändert bei 370 $ - 420 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.



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