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Tagesbericht, Analyse: Gold Fields

21.03.2005  |  Martin Siegel
Nachdem der Goldpreis am Freitag im europäischen Handel bis auf 436 $/oz gedrückt wurde, konnte er sich im anschließenden New Yorker Handel wieder auf 339 $/oz erholen. Heute morgen notiert er im Handel in Sydney und Hongkong wieder etwas leichter bei 337 $/oz um etwa 2 $/oz unter dem Vortagesniveau. Erneut wurde der Goldpreis von der Entwicklung des Dollars maßgeblich beeinflußt, wobei erneut eine vorsichtige relative Stärke aufgebaut werden konnte, die sich im Anstieg auf Eurobasis ausdrückt (aktueller Preis 10.611 Euro/kg, Vortag 10.568 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Die Goldminenaktien zeigen sich erneut vernachlässigt und tendieren bis auf wenige Ausnahmesituationen eher zur Schwäche. Nach deutlichen Kursanstiegen an den Vortagen schwächten sich auch die südafrikanischen Werte wieder ab. Kurzfristig gibt es weiterhin keine deutlichen Signale für eine Goldpreisprognose.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich in den letzten Tagen jedoch eher lustlos entwickelt (aktueller Preis 7,30 $/oz, Vortag 7,32 $/oz). Die Basismetalle konnten die Gewinnmitnahmen der letzten Tage größtenteils ausgleichen und notieren nun wieder in der unmittelbaren Nähe ihrer zuletzt gesehenen Höchststände, so daß kleine Preisanstiege zu neuen Rekordmarken führen. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 15.03.05: "Rohstoffe steigen langfristig weiter", Handelsblatt vom 14.03.05, Titelseite: "Teure Rohstoffe und starker Euro...". "Preisanstieg bei Bodenschätzen hält an". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 430 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung ist das Festhalten an Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex schwächte sich um 1,0% oder 1,1 auf 100,6 Punkte ab. Bei den Standardwerten fielen Meridian 4,2% und Barrick 1,9%. Newmont konnte um 0,3% zulegen. Bei den kleineren Werten büßte Stillwater 3,5%, Cumberland 3,4% und Apollo Gold 3,3% ein. Northern Orion konnten 5,2% und Yamana 5,0% zulegen.

Die südafrikanischen Werte zeigten im New Yorker Handel Gewinnmitnahmen. DRD Gold geben um 2,3% und Harmony um 2,0% nach.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten konnte Kingsgate den Gewinn des Vortags um 10,7% behaupten und verbesserte sich um weitere 0,8%. Dominion erholte sich um 3,5%. Sedimentary schwächten sich um 4,4% und Dragon um 4,1% ab. Bei den Explorationswerten zogen Gateway 15,8%, Oroya 7,5%, Range 6,7% und Northern Gold 5,7% an. Bullion fielen um 7,1% und Tribune um 5,5% zurück. Legend wurde nach einem Kursanstieg um 19,2% vom Handel ausgesetzt. Bei den Basismetallwerten verbesserte sich Perilya um 3,7%.



Analyse

19.03.05 Gold Fields (SA, Kurs 9,80 Euro, MKP 7.971 Mio. A$) meldet für das Dezemberquartal einen Anstieg der Goldproduktion um 4% auf 1.048 oz, was einer Jahresrate von 4,2 Mio oz entspricht. Etwa 30% der Produktion wurde in den Minen in Australien und Ghana gewonnen. Für das Märzquartal wird ein weiterer Anstieg der Produktion auf etwa 1.090 oz erwartet. Bei Nettoproduktionskosten von 330 $/oz und einem Verkaufspreis von 431 $/oz konnte die Bruttogewinnspanne von 83 auf 101 $/oz verbessert werden. Der operative Gewinn erreichte 44,5 Mio. A$, was einem aktuellen KGV von 44,8 entspricht. Nach Sonderausgaben für die Abwehr der Übernahme durch Harmony (SA) und der mißlungenen Transaktion mit Iamgold (NA) mußte ein Verlust von 23,7 Mio A$ hingenommen werden. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 4,4 Mio oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 19,1 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 43,9 Jahre. Neben den Goldreserven verfügt Gold Fields im Arctic Platinum Projekt über Reserven von Platingruppenmetallen von 75,6 Mio oz, für das eine Durchführbarkeitsstudie erstellt wird. Gold Fields verzichtet vollständig auf Vorwärtsverkäufe und führt nur unwesentliche Währungsabsicherungen durch. Am 31.12.04 (30.06.04) stand einem Cashbestand von 683,1 Mio A$ (878,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 1,84 Mio A$ (1,75 Mrd A$) gegenüber. Beurteilung: Gold Fields leidet wie alle südafrikanischen Werte unter der starken Aufwärtsentwicklung des Rand. Dennoch bleibt Gold Fields mit einem soliden Management, den umfangreichen Reserven und Ressourcen und einer internationalen Ausrichtung ein erstklassiges Basisinvestment. Positiv sind auch die fehlenden Vorwärtsverkäufe und die gut kontrollierte Kreditbelastung. Negativ sind mögliche Verkäufe von Gold Fields Aktien durch Harmony. Empfehlung: Halten, unter 10,00 Euro kaufen, aktueller Kurs 9,80 Euro, Kursziel 25,00 Euro (vgl. Kaufempfehlung vom 20.08.04 bei 9,85 Euro).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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