Gold im globalen Kontext (Teil 5)
15.01.2009 | Adam Hamilton
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Auf dem Höhepunkt der Dollar-Erholung, an dem Tag, als die Börsen Ende November am Boden waren, erreichte der US-Dollar-Index Werte, die er zum ersten Mal Anfang 2004 erzielte, als der Goldpreis bei ungefähr 400 $ lag. Der Goldpreis lag während der Börsenpanik im vergangenen Jahr nie unter 700 $. Das beweist noch einmal, dass der Dollar nicht länger der bedeutendste Einfluss für den Goldpreis ist, auch wenn er Gold hin und wieder beeinflussen kann. Nichtsdestotrotz verfiel der in Dollar angegebene Goldpreis der Börsenpanik. Aber nicht jeder nahm den Goldverlauf während der Panik auf die selbe Weise wahr. Viele der bedeutenden Währungen fielen weiter als der Dollar stieg. Diese Unproportionalität brachte die in lokalen Währungen angegebenen Goldpreise auf neue Bullenmarkthöchstwerte. Der Goldpreisverlauf während der Börsenpanik hat die Amerikaner vielleicht verbittert, aber vom globalen Standpunkt aus, sah es etwas anders aus.
Kanadische Goldinvestoren konnten sich hingegen nicht beschweren. Bis Anfang Oktober hatte der lokale Goldpreis seinen Höchstwert von März 2008 von 1003 $ bereits überschritten (in der Chart als grüne 7 gekennzeichnet). Der kanadische Dollar fiel so weit, im Gegensatz zum US-Dollar, dass der lokale Dollar trotz allen Veränderungen auf den globalen Devisenmärkten in die Höhe schoss. Das durch den Dollar verursachte Blutbad während der Panik war in Kanada so weitreichend, dass es seinen säkularen Bullenmarkt zerschlug, der sich seit 2003 relativ gut gehalten hatte.
Bis Ende 2008 erreichte der in kanadische Dollar angegebene Goldpreis erneut neue Bullenmarktrekordhöchstwerte. Um 174,9% seit dem Beginn dieses Bullenmarktes gestiegen, stellte Gold eine brillante Investition für die Kanadier in diesem Jahrzehnt dar. Das entspricht 0,6 Mal den Gewinnen des in Dollar angegebenen Goldpreises, wie die gelbe Linie unter der blauen Gewinnlinie zeigt. Das ist sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Gewinne des kanadischen Dollar 1,86 Mal so hoch sind wie die Verluste des US-Dollars.
In Kanada wie fast überall auf der Welt war es nicht der Goldpreis, der während der Aktienpanik schwach war, sondern die lokale Fiat-Währung. Von einem anderen Gesichtspunkt aus betrachtet bedeutet das, dass das Versagen des Dollar-Goldpreises sogar recht bescheiden war, wenn man die enormen Gewinne des US-Dollars an den globalen Börsen bedenkt. Kanadische Investoren haben ein ganz anderes Bild von Gold gesehen als wir in den Staaten.
Der Brasilianische Real fiel während der Börsenpanik so stark, dass es in diesem Chart wie ein Crash wirkt. Bis jetzt war der Goldpreis relativ solide. Nicht nur, dass er nicht unter seinen säkularen Support fiel, er schoss sogar in die Höhe und erreichte neue Bullenmarkthöchstwerte, wobei er sogar seine Märzhöchstwerte in den Schatten stellte. Im Übrigen sind die Höhepunkte aller wesentlichen US-Dollar-Gold-Aufschwünge in allen Charts vergleichend dargestellt. Die grünen Zahlen zeigen höhere Höchstwerte des in lokalen Währungen angegebenen Dollar, während die roten geringere repräsentieren.