Einbrüche bei Gold und Silber
22.03.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der jedoch parallel zum Goldpreis deutlich einbrach (aktueller Preis 7,02 $/oz, Vortag 7,30 $/oz). Die Basismetalle konnten keine neuen Rekordhochs erreichen und fielen ebenfalls zurück. Die Vermarktungsaktivitäten im Rohstoffbereich laufen weiterhin auf vollen Touren (vgl. Handelsblatt vom 15.03.05: "Rohstoffe steigen langfristig weiter", Handelsblatt vom 14.03.05, Titelseite: "Teure Rohstoffe und starker Euro...". "Preisanstieg bei Bodenschätzen hält an". Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und der stabilen Entwicklung über der 425 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung ist das Festhalten an Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex brach um 2,7% oder 2,8 auf 97,8 Punkte ein. Bei den Standardwerten zeigten Iamgold mit 4,0% und Placer Dome mit 3,3% die größten Verluste. Bei den kleineren Werten gaben Yamana 5,9%, Cambior 4,8% sowie Stillwater und Gammon Lake jeweils 3,5% nach.
Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel ebenfalls schwächer. Gold Fields verloren 4,1% und Harmony 3,1%.
Die australischen Goldminen fielen heute morgen ebenfalls zurück. Bei den Produzenten gaben Kingsgate 5,6%, und Oceana 4,2% nach. Emperor konnten sich um 4,6% und Sedimentary um 5,4% erholen. Bei den Explorationswerten büßten Northern Gold 10,77%, Range 6,3% und Sipa 4,6% ein. Climax konnte sich 7,7% verbessern. Bei den Basismetallwerten fielen CBH Resources 5,0% und Sally Malay 3,9% zurück.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische St Barbara übernimmt die früheren Goldminen der Sons of Gwalia.
© Martin Siegel
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