Technische Basismetall-Trends (Teil 5)
06.02.2009 | Scott Wright
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Der Zinkpreisrückgang wurde im Jahr 2008 beschleunigt, da die Lieferanten es endlich schafften, die Nachfrage zu befriedigen. Der LME-Bestand hat sich seit Anfang 2008 vervierfacht. Aufgrund des Ungleichgewichts, das in einem Angebotsüberfluss gipfelte, befand sich der Zinkpreis bereits inmitten einer Korrektur, als die Aktienpanik auch Zink ergriff. Auch wenn der Zinkpreis immer noch 48 % über seinem Bullenmarktanfangswert liegt, hat der Rückgang von 77% Lieferanten und Investoren in einen jämmerlichen Zustand versetzt. Und für Nickel sieht es nicht besser aus. Wenn man sich diese Chart betrachtet, strotzt dieses Metall regelrecht vor Unbeständigkeit.
Der Aufwärtstrend des Nickelpreises wurde sogar von einem mehrjährigen Support bis ins Jahr 2006 gestützt, seine Umschwünge hingegen sind viel radikaler. Da der Nickelmarkt viel kleiner ist als der Rest der Basismetallbranche, löst jegliche Veränderung vorübergehender Trends eine enorme Unbeständigkeit aus.
Nickel erlebte einen rasanteren Start als die anderen unedlen Metalle. Dank seines parabelförmigen Anstiegs Ende 2003 erzielte er einen beeindruckenden Gewinn von 300%. Aber das war erst der Anfang. Nach seinem Höchstwert im Jahr 2005 erlebte Nickel einen nahezu geradlinigen Anstieg und erreichte somit seinen Rekordhöchstwert von mehr als 20 $.
Der enorme Aufschwung wurde von einem abnehmenden LME-Bestand hervorgerufen, dessen Nickelvorrat unter 5000 Tonnen fiel, was lediglich den globalen Bedarf eines einzigen Tages deckt. Angesichts dieser extrem geringen über Tage Vorräte waren die Risikoprämien für Nickel besonders hoch, wodurch versucht wurde, das Verhältnis zwischen dem Angebot und der Nachfrage auszugleichen.
Bis zu seinem Höchstwert im Jahr 2007 war der Nickelpreis seit Beginn des Bullenmarktes um 1124% gestiegen. Der unglaublich hohe Nickelpreis hat es letztendlich geschafft, die Nachfrage zu unterdrücken und das Angebot aufzustocken. Als die Nickelbestände im Mai 2007 zu steigen begannen, verschwand die Risikoprämie sehr schnell. An nur 63 Handelstagen fiel der Nickelpreis um 54%.
Als der Nickelpreis Anfang 2008 außer Gefahr war, setzte er sich zur Wehr und verfiel in eine Seitwärtsbewegung, aber ein weiterer Anstieg der Vorräte ließ den Nickelpreis schlussendlich seinen Support durchbrechen und seinen Rückgang fortsetzen. Bereits auf dem Abwärtstrend, brachte die Aktienpanik das Fass zum Überlaufen und der Nickelpreis nahm rapide ab, bevor er letztendlich im Oktober Werte erreichte, die er seit 2004 nicht erzielt hatte. Obwohl der Nickelpreis immer noch 161% über seinem Wert von 2001 liegt, hat ein Rückgang von 84% den Nickelpreisverlauf in der Tat geschädigt.
Der Bleibullenmarkt entscheidet sich nicht wesentlich von denen der anderen Basismetalle. Er begann ebenso recht friedlich, unterstützt von einem mehrjährigen Support. Aber ebenso wie Nickel, fördert der relativ kleine Bleimarkt die enorme Unbeständigkeit.
Der Anfang des Bleibullenmarktes verlief makellos. Der Bleipreis stieg in weniger als zwei Jahren um 142 % und übertraf Rekordhöchstwerte, die im Jahrzehnt zuvor erreicht wurden. Nach dem primären Anstieg bis auf seinen Höchstwert Anfang 2004, bewegte sich der Bleipreis in einer langen, langsam wachsenden Seitwärtstendenz.