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Ein Interview mit einem Meister der Zyklen

09.02.2009  |  Clif Droke
Teil I dieses Interviews wurde am 09. August 2008 auf www.clifdroke.com veröffentlicht; Teil II (Auszug) am 27. Januar 2009.

Seit Langem bin ich ein Bewunderer der zyklischen Aktienmarkanalyse eines Samuel J. "Bud" Kress, Eigentümer von SJK Capital und Herausgeber des auf Zyklen basierenden Ratgebers SineScope.

Sein ganzes Arbeitsleben verbrachte Kress in Aktienmarkt-Business, entweder an der Wall Street oder später dann als unabhängiger Analyst/ Trader. Wenn Ihnen der Name Kress bekannt vorkommt, dann liegt es vielleicht daran, dass Sie sich an eine Tante-Emma-Ladenkette S.H.Kress & Co erinnern, die einst das Land durchzog. Der Gründer dieser Kette war Samuel H. Kress - Buds Großvater.

Während meiner zehnjährigen Bekanntschaft mit Herrn Kress, habe ich das Privileg gehabt, von seiner Entdeckung zu lernen - einer bemerkenswerten Reihe von Wochen- und Jahreszyklen. Diese Zyklen (ich habe mir angewöhnt, sie Kress-Zyklen zu nennen) weisen eine erstaunliche Korrelation zueinander auf und gründen auf der Fibonacci-Sequenz. In den letzten Jahren wurden mit ihnen nicht nur die großen Wendepunkte in den Finanzmärkten und in der Wirtschaft akkurat identifiziert, die Kress-Zyklen sehen zudem für die kommende Zeit, besonders für die Jahre 2010 - 2014, eine Periode großer Veränderungen für den US-Aktienmarkt und die US-Wirtschaft voraus.

Unter Benutzung seines Zyklensystems identifizierte Herr Kress korrekt das Markthoch von 1999/ 2000 und ebenso das Ende des Bärenmarktes 2002/2003. In jüngster Zeit hatte Kress den Höhepunkt des Aktienmarktes für das Jahr 2007 ausgemacht und er wartet jetzt auf den baldigen Beginn eines neuen zyklischen Bullenmarktes. Kress veröffentlichte kürzlich eine "Sonderausgabe" seiner SineScope-Schriften, die fünfte innerhalb von 10 Jahren. Jede vorhergehende Sonderausgabe eröffnete neue Einblicke, hinsichtlich seiner Vorhersagen für den Aktienmarkt, welche sich bisher als akkurat herausgestellt haben. Die letzte Sonderausgabe ist vielleicht die bisher wichtigste gewesen, und vor diesem Hintergrund habe ich mich entschlossen, ein Interview mit dem Autor zu arrangieren. Kress war freundlich genug, mir mein Interview zuzusagen, in dem es über seine Arbeit mit Zyklen und den Ausblick auf US-Investitionen und Wirtschaft in der absehbaren Zukunft gehen sollte. Zudem teilte er mir seine längerfristigen Prognosen für Gold und Rohstoffe mit.


C: Wie verlief Ihr Einstieg ins Business und bei welchen Brokerfirmen arbeiteten Sie?

Kress: Gleich nach dem Studium, Mitte der 60er, habe ich angefangen. Ich ging zu Smith, Barney & Co., die zu dieser Zeit die erste Adresse unter den Forschungs- und Beratungsunternehmen für Investmentbanken und Institutionelle waren. Vor 1970 ging ich zu Faulkner, Hawkins and Sullivans als Institutional Representative. Zu dieser Zeit hatte ich den Posten auch bei Donaldson, Lufkin & Jenrette, bei den besten "Special-Situation-Firmen". Später öffnete ich mich auch institutionellen Käufern, wodurch aber mein Aufgabenbereich, der eines Institutional Rep., zu einer bloßen Verbindungsstelle im größeren Geschäft degradiert wurde. Ich entschloss mich also zu wechseln. Ich ging dann zu Kidder, Peabody & Co., um für die Privatanlegerseite zu arbeiten. Das fand ich dann bestürzend, denn eigentlich wird man als Institutional Rep. nach dem Umfang der Arbeit bezahlt und weniger nach der Geldmenge, die man für einen Kunden gemacht hat.


C: In der Einleitung Ihrer letzten Publikation verweisen Sie auf die Überlegenheit der Marktanalyse im Vergleich zur Fundamentalanalyse. Wann genau haben Sie in Ihrer Karriere entdeckt, dass ein technischer Ansatz für den Aktienmarkt der beste ist?

Kress: Es war das Bauchgefühl; es sagte mir, dass die Fundamentalanalyse ein reaktionärer, verlustanfälliger Ansatz in Bezug auf Werte war und dass solide Marktanalyse vorausschauend ist und einen Mehrwert für Investoren oder Trader bringen kann. Ich lernte eine Person kennen, die Marktanalyse betrieb. Dabei entstand das Interesse, mich diesem Gebiet selbst zu widmen. Anfang der 1980er verließ ich den Brokersektor und ging zu einer Leasingfirma, die Computer an Großkunden verleaste und dabei Steuersparmodelle ausnutzte. Während meiner Zeit in dieser Firma begann ich, eine Spezialmethode für Marktanalyse zu entwickeln. Als sich die Steuergesetzgebung änderte, verließ ich die Leasingfirma Anfang der 1990er und arbeite ausschließlich an der Entwicklung von SineScope [Kess eigene Zyklenmethode für den Handel am Aktienmarkt]. Nach jahrelangem Trial-and-Error-Verfahren habe ich die Methode schließlich im letzten Jahr zur Vollendung bringen können.


C: Wie sieht es mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis aus? Viele Fundamentalanalysten schwören darauf. Messen Sie diesem Verhältnis irgendeine Bedeutung zu?

Kress: Gewinne sind ein Spätindikator. Preise sind ein führender Indikator für Wendepunkte bei den Gewinnen, daher können sie also Vorhersagewert besitzen. Der eigentliche Schlüssel zum Ganzen ist die Bestimmung von Preisumschwüngen. Dies geschieht wiederum durch die mathematische Bestimmung von Zyklen auf Grundlage des Fibonacci-Systems. Mathematik, die präziseste Sprache überhaupt, erlaubt es dem Markt, zu zeigen, was er gerade macht.





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