Kleinere Goldwerte unter Druck
29.03.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 6,93 $/oz, Vortag 6,97 $/oz). Bei den Basismetallen mußten in den letzten Tagen weitere Gewinnmitnahmen hingenommen werden, so daß kurzfristig keine neue Höchststände zu erwarten sind. Da sich im Rohstoffbereich längerfristige Aufwärtstrends herausgebildet haben, sind auch die Hedgefonds, die vor allem mit Trendfolgemodellen arbeiten, zunehmend im Rohstoffbereich engagiert und forcieren die Aufwärtsbewegung. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem vorübergehenden Rückgang des Goldpreises auf unter 425 $/oz hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung ist das Festhalten an Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 0,4 % oder 0,4 auf 92,6 Punkte nach. Bei den Standardwerten verloren Kinross 1,8 % und Meridian 1,4 %. Die kleineren Werte gaben auf breiter Front nach. Bema Gold schwächten sich 7,3 %, Queenstake 5,6 %, Apollo 5,2 %, Gabriel 4,8 %, Zaruma 4,0 %, Cambior 3,1 %, Cumberland, Novagold und Minefinders jeweils 2,9 % und Gammon Lake 2,7 % ab. Gegen den Trend erholte sich River um 3,5 %.
Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Gold Fields gab 1,6 % ab. DRD Gold konnte sich um 3,0 % weiter erholen.
Die australischen Goldminen entwickelten sich heute morgen nachgebend. Bei den Produzenten gaben Sino Gold 7,7 %, Kingsgate 5,4 % und Dominion 3,4 % nach. Dioro konnten 6,3 % und Giants Reef 3,2 % zulegen. Bei den Explorationswerten bröckelten De Grey 6,3 %, St Barbara 4,4 % und Macmin 4,2 % ab. Gegen den Trend konnte Midas um 15,0 % zulegen. Bei den Basismetallwerten schwächten sich Mincor 5,3 % und Cons Minerals 3,7 % ab.
© Martin Siegel
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