Edelmetalle: Silber zieht an
31.03.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 7,09 $/oz, Vortag 6,96 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem vorübergehenden Rückgang des Goldpreises auf unter 425 $/oz hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Seit dem Februar 2005 gibt es keine neuen Hinweise auf Goldverkäufe der Zentralbanken. Zuletzt gab es vor allem auf Druck der Bank of England und sich dahinter verbergenden Interessengruppen, Bestrebungen, das IWF-Gold zu verkaufen. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung ist das Festhalten an Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex erholte sich nach der langen Talfahrt um 1,4% oder 1,3 auf 93,2 Punkte. Bei den Standardwerten zog Meridian um 3,5% an. Bei den kleineren Werten verbesserten sich Bema 4,9%, Novagold 4,7% und Stillwater 4,5%. Zaruma gaben 8,3% und Rio Narcea 5,2% ab.
Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel leicht verbessert. Harmony konnte um 0,9% zulegen. DRD Gold schwächte sich um 1,9% ab.
Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen ebenfalls erholte. Bei den Produzenten gewannen Sino Gold 11,8%, St Barbara 9,8% (vgl. gestrige Kaufempfehlung), Dragon 9,5% und Dominion 5,7%. Bei den Explorationswerten zogen Austindo 26,8% (Vortag -18,0%), Gindalbie 9,1% und Macmin 4,6% an. Westonia schwächten sich 13,3%, Gateway 12,5% und Oroya 7,0% ab. Bei den Basismetallwerten erholten sich Mincor 5,9%, Independence Group 5,8%, Cons Minerals 5,7%, Minara 4,7% und Perilya 4,3%.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische St Barbara übernimmt die früheren Goldminen der Sons of Gwalia (vgl. Analyse vom 30.03.05).
© Martin Siegel
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