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Silber: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

26.02.2009  |  Theodore Butler
Theodore Butlers Vortrag auf dem Phoenix Silver Summit 2009

Guten Tag und vielen Dank, dass Sie hier erschienen sind. Es ist mir eine Ehre, mit so vielen Silberinteressierten ins Gespräch zu kommen, gerade zu einer so interessanten Zeit wie dieser. Ich werde einen kleinen Streifzug unternehmen, und ich will dabei nicht zu sehr ins Detail gehen, um Ihnen etwas Zeit für spezifischere Fragen lassen.

Ich möchte hier ein paar Menschen hervorheben, die nicht anwesend sind, aber die sehr viel damit zu tun haben, dass ich heute vor Ihnen stehe. Als erstem möchte ich Jim Cook von Investment Rarieties aus Minnieapolis danken, dass er meine Arbeit seit acht Jahren fördert und unterstützt. Diese Unterstützung ermöglichte es mir, all meine Zeit dem genauen Studium und dem Nachdenken über Silber zu widmen. Danke Jim.

Als zweitem möchte ich meinem Freund Israel Friedman danken, den ich nun schon mehr als 25 Jahre kenne. Izzy war es, der mich damals 1984 herausforderte, seine Ansichten und Analysen in Hinblick auf Silber zu widerlegen. Zwar hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon jahrelange Erfahrung im Handel mit Silber und war auch interessiert, ich muss aber zugeben, dass ich beim Silber bis dahin nie in die Tiefe gegangen bin. Izzys Behauptung, die Welt verbrauchte und verbraucht mehr Silber, als produziert werde, ließ mich die Herausforderung annehmen. Diese Behauptung schien sich absolut nicht mit dem Silberpreis jener Zeit zu vertragen. Ich gebe auch zu, dass ich dachte, es wäre einfach, seine Behauptung zu widerlegen. Dennoch wusste ich auch, dass er Silber bei um die 4 $ gekauft hatte und es wenige Jahre später im 40 $-Bereich wieder verkaufte. Als ich herausfand, dass er Recht hatte, setzte bei mir ein Denkprozess ein, der sich nie zufrieden stellen ließ. Ich konnte zwei Dinge nicht überein bringen: Wie konnte es sein, dass es für eine Sache eine hohe Nachfrage gab, die höher lag als die aktuelle Produktion, ohne dass sich dies in den Preisen ausdrückte? Ich bin mir ganz sicher, viele andere hat dieses Rätsel ebenfalls stutzig gemacht.

Aber aus irgendeinem Grund hielt ich an dieser Frage fest, anstatt sie zu übergehen, da ich darauf keine Antwort finden konnte. Ich dachte lange und angestrengt über das große Silberrätsel aus Angebot/ Nachfrage/ Preisgebung nach. Dieser Denkprozess, und meine Erfahrungen als Rohstoffbroker, ließen mich zu dem Schluss kommen, dass der Silbermarkt durch exzessive Leerverkäufe an der COMEX manipuliert wurde. Den eigentlichen Eureka-Moment hatte ich eines Tages, als ich die Rohstofftabellen im Wall Street Journal durchging. Das war keine zufällige Entdeckung. Ich hielt hier nach etwas, das falsch war, Ausschau. Ich suchte nach irgendetwas, dass anders war beim Silber; etwas, das das so unterschiedliche Verhalten im Vergleich zu den anderen Rohstoffen erklären würde. Denn immerhin wurde uns beigebracht: Wenn der Verbrauch höher ist als die Produktion, muss der Preis steigen. Und beim Silber war es eben nicht so. Erst als ich mir das Open Interest der COMEX ansah, ging mir ein Licht auf; rechnet man es als real existierendes Angebot, so lag hier der wesentliche Unterschied zu den anderen Rohstoffmärkten. Das bedeutete, dass die Märkte für Silberderivate viel größer und umfangreicher waren, als der eigentliche Markt, der die Grundlage dieser Derivate bildet. Das ist völlig absurd. Der Papiermarktschwanz wackelte mit dem Physischen-Markt-Hund. Während der folgenden 25 Manipulationsjahre ist dies auch konstant so geblieben.

Erst viel später begriff ich auch die Rolle des Leasing bei der Silbermanipulation, womit ich mir viele offene Fragen beantworten konnte. Izzy war es, der mich mit dem Silbervirus infizierte, so wie auch ich wiederum andere infiziert habe, die wiederum andere infizierten. Das Gute an diesem Silbervirus ist, dass er Ihnen keine Grippe bringt und Sie auch nicht umbringt, sondern dass er Sie reich machen kann. Also Danke Izzy, dass du mich mit Silber in Kontakt gebracht hast.

Und schließlich möchte ich meiner Ehefrau Mila danken - sie musste die ganze Zeit meine Hauptbeschäftigung, Silber, mittragen. Auch wenn meine Beschäftigung viel Mühsal aber auch Freude mit sich brachte, so lag doch die Entscheidung, ob ich weiter mache oder aufhöre, immer bei mir. Ich weiß, es ist viel schwerer für den Partner, Mila, gewesen; und ich bewundere sie für ihr Durchhaltevermögen; bei Dingen die ich nicht durchstehen hätte können, waren unsere Rollen umgedreht. Danke Mila


Die Vergangenheit

Die Silber-Story reicht geradezu Tausende Jahre zurück. Sie werden kaum andere Sachen finden, die so lange überdauert haben - außer Sie sind Archäologe. Diese Tausende Jahre über hatte Silber einen Preis als Geld, Schmuck oder Ziergegenstand und als Maßeinheit des Vermögens. Die Geschichte des Silbers gleicht der seines Edelmetallbruders, des Goldes. Beide Edelmetalle waren der Grund für die Suche nach den Neuen Welten sowie deren Endeckung, sie wirkten zudem bei der Entwicklung und Bildung von Nationen mit - wozu auch Kriege gehörten. Gold wie auch Silber wurden aus dem Boden geholt, sie wurden über die Zeiten aufgehoben und vermehrt. Was Ihre Geldfunktion betrifft, so galt über Hunderte von Jahren das von den Staaten festgelegte, fixe Verhältnis von ungefähr 15 bis 16 Unzen Silber für eine Unze Gold. Das ergab auch Sinn, da dieses Verhältnis nah an den Förderraten von Silber und Gold lag. Oberirdisch wurde viel mehr Silber angehäuft als Gold, das war ein weiterer Grund, warum 16 Unzen Silber einer Unze Gold entsprachen. Im späten 19. Jahrhundert kamen neue, gewaltige Produktionsmengen auf den Markt; diese riesigen Silbermengen stammten zum großen Teil aus der Comstock Lode im Westen der USA. Dies und der Umstand, dass in vielen Staaten der Welt Silber als Geldmetall demonetisiert wurde (Gold allerdings nicht), ließen den Silberpreis einbrechen. Und die Silbermenge, die man benötigte, um eine Unze Gold zu kaufen, stieg in den 1920er Jahren auf 100 Unzen. Die Welt schwamm buchstäblich in Silber.





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