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Goldmarkt erneut lustlos

04.04.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis fiel am Freitag im New Yorker Handel von 427 auf 424 $/oz zurück und konnte sich bis zum Handelsschluß nur auf 425 $/oz erholen. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 425 und 426 $/oz um etwa 2 $/oz unter dem Freitagsniveau. Auf Eurobasis notiert der Goldpreis wegen des leicht rückläufigen Dollarkurses weiterhin stabil (aktueller Preis 10.623 Euro/kg, Vortag 10.615 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Der Silberpreis wurde am Freitag im New Yorker Handel unter die 7,00 $/oz-Marke gedrückt und blieb heute morgen auf diesem gedrückten Niveau. Die Basismetalle zeigten erneut Gewinnmitnahmen und konnten keine neuen Höchststände erreichen. Die Goldminenaktien entwickelten sich stabil, wobei bei kleineren Werten auf tiefem Niveau weitere Verleiderverkäufe zu beobachten waren. Insgesamt deutet sich eine Fortsetzung der Seitwärtsentwicklung an.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 6,97 $/oz, Vortag 7,14 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem nochmaligen Rückgang des Goldpreises auf unter 425 $/oz hat sich die Wahrscheinlichkeit weiter erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 35:65), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß auch die EZB zum Jahresbeginn als Goldverkäufer aufgetreten ist und 47 t Gold abgegeben hat.
In den letzten Wochen gab es vor allem auf Druck der Bank of England und sich dahinter verbergenden Interessengruppen, Bestrebungen, das IWF-Gold zu verkaufen. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verbesserte sich um 0,3% oder 0,3 auf 94,0 Punkte. Bei den Standardwerten gewann Kinross 2,0%. Placer Dome fiel um 1,8% zurück. Bei den kleineren Werten konnten Gammon Lake 4,7%, Eldorado 3,5% und Claude 3,3% zulegen. Apollo gaben 3,6% und Northgate 2,9% nach.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Anglogold verbesserte sich um 1,3%. DRD Gold gab weitere 5,4% (Vortag -8,9%) nach.

Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen nachgebend. Bei den Produzenten fielen Dominion 6,7%, Sino Gold 4,9%, Dragon 4,4% und Dioro 3,7% zurück. Bei den Explorationswerten büßten Tanami 11,5%, Climax 7,4% und Macmin 4,2% ein. Bei den Basismetallwerten gaben Perilya 5,0% und Minara 3,4% nach.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die südafrikanische Harmony verkauft ihren Anteil von 11,6% an Bendigo für 32,0 Mio. A$ an mehrere Investoren.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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