Verleiderverkäufe bei kleineren Goldminen
05.04.2005 | Martin Siegel
![Verleiderverkäufe bei kleineren Goldminen](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
![](http://www.goldseiten.de/bilder/marktberichte/siegel-1.jpg)
Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 6,94 $/oz, Vortag 6,97 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem Rückgang des Goldpreises unter die 425 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit weiter erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß die EZB zum Jahresbeginn 47 t Gold abgegeben hat. In den letzten Wochen gab es vor allem auf Druck der Bank of England und sich dahinter verbergenden Interessengruppen, Bestrebungen, das IWF-Gold zu verkaufen.
Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.
Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex fiel um 1,7% oder 1,6 auf 92,5 Punkte zurück. Bei den Standardwerten gaben Goldcorp und Kinross jeweils 3,1% sowie Placer Dome 2,7% nach. Bei den kleineren Werten büßten Gabriel 6,8%, Minefinders 4,9% und Rio Narcea 4,5% ein. Gegen den Trend konnten sich Gammon Lake 0,8% (Vortag +4,7%) und Cambior 0,9% verbessern.
Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel schwächer. DRDGold gab weitere 3,5% (Vortag -5,4%, -8,9%) und Harmony 3,4% ab.
Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen bei niedrigen Umsätzen schwach. Teilweise führten Verleiderverkäufe bei minimalen Umsätzen zu deutlichen Kursrückgängen. Bei den Produzenten gaben Dragon 7,0% Resolute 4,4% und Equigold 4,2% nach. Herald konnte um 8,8% zulegen. Bei den Explorationswerten fielen Tribune 13,5%, Bullion 10,5%, Metex 7,7% und Macmin 4,4% zurück. Bei den Basismetallwerten gaben Mincor 4,0%, Cons Minerals 3,3% und Jubilee 3,0% nach.
© Martin Siegel
www.goldhotline.de