Kleinere Goldwerte fallen auf Tiefstkurse
08.04.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 7,02 $/oz, Vortag 7,12 $/oz). Der Kupferpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel zeitweise auf ein neues 16- Jahrenhoch zulegen. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem Anstieg des Goldpreises über die 425 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß die EZB zum Jahresbeginn 47 t Gold abgegeben hat. In den letzten Wochen gab es vor allem auf Druck der Bank of England und sich dahinter verbergenden Interessengruppen, Bestrebungen, das IWF-Gold zu verkaufen.
Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.
Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 0,3% oder 0,3 auf 93,2 Punkte nach. Bei den Standardwerten konnten Iamgold 2,8% und Kinross 1,7% zulegen. Goldcorp fiel um 0,5% zurück. Bei den kleineren Werten fiel Queenstake um 7,4% auf ein neues Tief bei 0,25 C$ (vgl. aktuelle Kaufempfehlung im "Goldmarkt"). Claude gaben um 7,2%, Miramar 3,9% und Northgate 3,0% nach. High River erholten sich um 4,7% und Yamana um 3,5%.
Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel nachgebend. Gold Fields verloren 2,2 % und Harmony 1,9 %.
Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen bei weiterhin niedrigen Umsätzen vernachlässigt und mit einer schwächeren Tendenz. Bei den Produzenten gab Kingsgate 4,0% ab. Troy konnte um 4,6% zulegen. Bei den Explorationswerten büßten Macmin 4,4%, Herald und Range 4,2% sowie Tribune 3,8% auf das neue Tief von 0,385 A$ ein (vgl. aktuelle Kaufempfehlung im "Goldmarkt"). Gegen den Trend konnten De Grey 5,9%, Oroya 5,3%, Sipa 4,4% und Metex 4,2% zulegen. Bei den Basismetallwerten verbesserten sich Western Areas 5,3%, Independence Group um 5,1% (Übernahme deutet sich an), Minara 3,4%, CBH Resources 3,1% und Jubilee 2,9%. Perilya fiel nochmals um 2,6% zurück.
© Martin Siegel
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