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Gold: Gedanken & Aufmunternde Worte

09.03.2009  |  Jim Willie CB
Plötzliche Verschiebungen, Wankelmütige Leute

Was für einen Unterschied eine Woche machen kann! Trotzig wagt sich Gold an die 1.000 $-Marke, Kühnheit siegte, Investoren nahmen sich ein Herz, Analysten jubeln und das Establishment zuckt zusammen. Mit einem ganz normalen Sell-Off während einer Konsolidierung löst sich der Optimismus in Luft auf: Das kann man nur noch dumm nennen. Gold & Silber werden den Globus übernehmen und als Anker inmitten eines Meeres aus Treibsand dienen - alles zu seiner Zeit.

Wir haben gesehen, wie der Ölpreis von irgendwo bei 140 $ auf irgendwo bei 40 $ gefallen ist, wie der Aktienindex Dow Jones Industrial von irgendwo bei 14.000 auf irgendwo bei 7.000 gefallen ist; wir sehen wie der Immobilienpreisindex auf Jahresbasis jeden Monat mit über 10% verfällt und auch, wie Hunderte von Milliarden $ in Bankenaktien verschwinden. Wenn aber Gold von 1.000 $ auf 940 $ oder 950 $ fällt, dann wird die Edelmetall-Story plötzlich verworfen? Völlig absurd!

Die Währungen dieser Welt kommen, eine nach der anderen, in Misskredit. Gold und nur Gold kann innerhalb des Finanzsektors die tragende Rolle übernehmen. Gold und nur Gold kann die Zügel des wild gewordenen Pferdegespanns ergreifen. Sie werden sehen, dass dem Rohöl- und Energieangebot eine andere wichtige Rolle auf den Tauschplätzen des kommerziellen Sektors zukommt. Das korrupte Preisfindungssystem für Rohstoffe wird umgangen. Über neue Währungen wurde ohnehin schon entschieden. Ihre Einführung braucht nur noch etwas Zeit. Sie werden inmitten der weiter ausufernden Krise eingeführt, deren Skript schon geschrieben ist.


Konsolidierung beim Henkel der Tasse

Der Goldpreis durchbrach das Widerstandsniveau bei 980. Technisch betrachtet war der Durchbruch jedoch nicht überzeugend genug. Das U-förmige Umkehrmuster ist deutlich und angenehm rund - ausreichend, um den Namen "Tasse mit Henkel" zu tragen, der dafür im Lexikon für Charttechnik zu finden ist. Das Top der Tasse liegt bei 980 auf der linken Seite und bei 1.000 auf der rechten Seite. Diese ansteigende Ausrichtung ist bullisch. Sie sehen, alle gleitenden Durchschnitte sind nach oben abgedreht und befinden sich in positiver Ausrichtung. Der bullische Ansturm setzte in der Talsohle bei knapp 700 ein und kam bis auf 1.000.

Die Korrekturen im Dezember und im Januar waren keine kleinen. Auch die Februar-Korrektur könnte nicht ganz gering ausfallen. Aber sie passen in das bullische Szenario. Der zyklische Verlauf des MACD sieht immer noch gesund und kräftig aus. Die Unterstützung des aktuellen Rückzugs scheint sich, wie auch die Konsolidierung, im Bereich der 900er- bis 925er-Schleife zu bewegen. Der Goldchart formt den Henkel an der rechten Seite des Tasse-mit-Henkel-Umkehrmusters aus. Von diesem Punkt aus startet der Ausbruch.

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Verlieren Sie nie aus dem Blick, dass etwas niedrigere Goldpreise auch immer ausländische Investoren anziehen. Chinesen, Araber, Japaner, Koreaner, Russen und Deutsche - sie alle sitzen auf riesigen Mengen US-Staatsanleihen. Sie sind nervös. Sie tauschen Schritt für Schritt in Gold um. Sie werden gewissermaßen Geduld zeigen. Aber gehen Sie nicht davon aus, dass sie lange warten werden, wenn es unter 900 geht. Ich gehe davon aus, dass der Bereich 900-925 als mächtiger, gegenpoliger Magnet wirken wird, der Gold wieder nach oben stoßen wird. Die nächste Aufwärtsbewegung wird ohne große Probleme die wichtige 1.000 $-Marke durchbrechen. Diese Bewegung wird wohl recht nah an der 1.000 $-Marke starten, um etwas Abstand zu schaffen. Eines Tages, in nicht allzu ferner Zukunft, werden wir auf einen Goldpreis von 1.000 $ zurückblicken und feststellen, wie weit er unter den dann aktuellen Preisniveaus liegt.


Goldman Sachs liquidiert

Nur ein Informationsfetzchen erschien darüber in der Presse und erregte an sich kaum Aufmerksamkeit erregte. Wenn nun Stanley Morgan davon ausgeht, dass Gold im Jahresverlauf fällt und auch Silber im Jahresverlauf nach unten geht (in einem Forschungsbericht des Unternehmen werden für Silber 11 $ pro Unze ausgewiesen), dann sollten sie vielleicht doch einmal Goldman Sachs davon in Kenntnis setzen.

Als Könige des Insider-Tradings schöpfen sie die Vorteile der politischen Entscheidungen der US-Regierung sowie des politischen Managements der Rohstoffindizes voll und ganz aus: Goldman Sachs hat jetzt einen wichtigen Schritt unternommen. Sie haben die verbleibenden 69 Short-Positionen bei ihren Gold-Futures an der Tokyo Commodity Exchange (TOCOM) glattgestellt. Sie haben ihre Position auf Null reduziert. Im Mai 2006 erreichte die Gold-Short-Position von GSax die Zahl von 52.000 Kontrakten. Jetzt liegt sie bei Null.

TOCOM ist einzigartig, sie ist anders als die korrumpierten US-Rohstoffbörsen; hier müssen alle Parteien ihre Positionen öffentlich angeben und dokumentieren. Goldman muss also etwas über die gewaltig positiven Aussichten beim Gold wissen. Könnte es sein, dass die neuen Währungen, die der Klapperstorch in etwas einem Jahr bringen wird, über eine Goldkomponente verfügen werden??? Die einfachste Aussage, die man in Bezug auf die Wall Street treffen kann, ist, dass Händler zu Verrätern wurden.


Die Investitionsnachfrage zieht stark an

Das Establishment, das die Fiat-Währungen fest umklammert hält, lässt lieber verlauten, die Schmucknachfrage aus Indien (wie auch weltweit) sei aufgrund der Preise stark gesunken. Wie wäre es denn mal mit der anderen Geschichte?

Nämlich, dass die Investitionsnachfrage nach Gold und Silber im letzten Jahr um die 400% gestiegen ist. Die Zahlen sind verblüffend, aber eine solche Sichtweise würde gegen die fest verankerte Vorstellung gehen, Gold sei eigentlich ein Rohstoff. Gold ist Geld, und Fiat-Währungen sind im Grund nur mit Zahlen versehene Schulden. Seitdem die Schuldentilgung aufzeigt, dass Währungen an sich fehlerhaft und instabil sind, ist die Investitionsnachfrage steil angestiegen - die Fiat-Währungen wurden als Schuldeninstrumente demaskiert.

Das globale Bankensystem wurde kraft des unsäglichen Schuldenwachstums und auch kraft der unhaltbaren Basis der Währungssysteme ruiniert. Darüber hinaus hält die Knappheit an Münzen in jeder Ecke der Welt Einzug, denn die Investitionsnachfrage steigt derart, dass die Funktionäre und Amtsträger beunruhigt sind. Vielleicht wird die US-Prägeanstalt ein paar Tage im Monat schließen, so wie die staatlichen Verwaltungsinstitutionen in Kalifornien.




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