Lexikon
Scheideanstalt
Eine Scheideanstalt ist ein klassischer Recycling- und Handelsbetrieb, der aus den Schrottabfällen von Privat- & Industrieprodukten die werthaltigen Edelmetalle (wie Gold, Silber, Platin, Palladium, aber auch Rhodium, Iridium, Osmium, Rhenium und Ruthenium) recycelt.
Die nach dem Recycling gewonnenen reinen Edelmetalle werden entweder an andere Industrieunternehmen bzw. Scheideanstalten veräußert oder zu weiteren Zwischenprodukten oder zu neuen Legierungen veredelt. Sofern das jeweilige Unternehmen einen eigenen Geschäftszweig betreibt, können auch unmittelbar aus dem recycelten Material neue Anlagebarren oder Granulat für Privatanleger entstehen.
Beim Scheidevorgang kommen unterschiedliche physikalisch-chemischen Scheideverfahren zum Einsatz, mit denen eine Scheideanstalt (die oft auch als Affinerie bezeichnet wird) die unterschiedlichen Legierungen der Altmetalle trennt.
Die Abscheidung bzw. Aufteilung der Legierungsbestandteile kann durch die unterschiedlichen Schmelzpunkte der einzelnen Metalle zustande kommen. Des Weiteren kommt das "nasse Säureverfahren" zum Einsatz, zu dem auch die Königswasserscheidung zählt. Das Königswasser stellt eine 3:1-Mischung aus Salz- und Salpetersäure dar, in der sich viele Edelmetalle ausfällen lassen.
Privatpersonen, die ihr Alt- & Bruchgold, Zahngold, Schmuck aus Gold, Silber und Platin, Tafelgeschirr und Gegenstände aus Silber veräußern möchten, sollten den direkten Weg zu einer Scheideanstalt wählen, da dies einerseits Seriosität garantiert und zweitens, allein durch den Wegfall von Zwischenhändlern (wie die berühmten Altgoldankaufstellen der Tante-Emma-Läden), einen höheren Erlös verspricht.
- Eine Übersicht von Scheideanstalten finden Sie in unserer "Münzen"-Rubrik unter: Produzenten Übersicht