Geld, Gold und der Goldstandard
Krösus, König der Lyder (Kleinasien), ist seit der Antike das Sinnbild für Reichtum und Macht. Er setzte 650 Jahre v. Chr. seine Idee um, aus Gold Geld zu machen, indem er Münzen prägen ließ, die alsdann zum offiziellen Zahlungsmittel wurden.
Ein neues "Zeitalter" war angebrochen. Die neuen kleinen und handlichen Tauschgegenstände verbreiteten sich bald im gesamten Kulturkreis der damaligen griechischen Welt und der angrenzenden Gebiete.
Geld stellt den gemeinsamen Maßstab aller wirtschaftlichen Transaktionen dar. Einerseits dient es als (Zwischen-)Tauschmittel, das den Austausch von Waren (Handel) untereinander vereinfacht und anderseits verkörpert es die Funktion der Werterhaltung, sowie die einer Recheneinheit.
Damals wie heute ist Geld ein allgemein anerkanntes und vom Staat vorgeschriebenes Zahlungsmittel.
Das lateinische Wort für Geld heißt "pecunia" und wurde von "pecus" = Vieh abgeleitet.
Blättert man im Geschichtsbuch der Menschheit, stellt man fest, dass je nach Epoche unterschiedliche Gegenstände (wie Weihrauch, Getreide, Metalle, Salz, Steine, Felle, Muscheln, Zigaretten, Alkohol, Papiergeld,...) als Geldmedium angewendet wurden.
Große Bedeutung erlangten dabei vor allem Gold & Silber. Zufall war und ist das nicht, denn aufgrund ihrer Eigenschaften sind sie optimal als Tausch- & Werterhaltungsmedium geeignet. Diese Zusammenhänge sollen in den nachfolgenden Kapiteln ausführlich beschrieben werden.
Die Eigenschaften von Gold & Silber:
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Weizen ist nur in einer Hungersnot ein Luxusgut, kann jedoch verderben und ist somit nicht beständig. Ein Diamant ist dauerhaft beständig und schön anzusehen, aber nicht beliebig teilbar und gleichartig. Gold kann man beliebig teilen, einschmelzen, ist begrenzt vorhanden und ist seit Jahrhunderten weltweit bekannt.
Die Geschichte des Geldes lässt sich in mehrere Stufen einteilen, die zwar sachlich deutlich verschieden, zeitlich aber nicht abzugrenzen sind. Im Wesentlichen unterscheiden wir folgende Stufen:
- Naturaltausch (Ware gegen Ware),
- Naturalgeld (eine Ware z.B. Weizen oder Muscheln als Geld definiert),
- Metallgeld (vollwertige Münzen aus Edelmetallen, Fachbegriff: Kurantmünzen; minderwertige bis ungedeckte Münzen, Fachbegriff: Scheidemünzen),
- Bargeld (gedecktes Papiergeld und Münzen) und
- Buchgeld (wird auch als Giralgeld bezeichnet; unser heutiges Geld, das durch Kreditschöpfung entsteht).