Edelmetalle Aktuell
08.05.2009 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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- Palladium
Ein Eigenleben konnte das Palladium in dieser Woche zwar nicht entwickeln, aber im Windschatten des großen Bruders Platin fuhr es sich in den vergangenen Tagen ebenfalls ganz gut.
Das Palladium stieg in diesem Zeitraum von einem Tiefstkurs von 208 $, der am Montagmorgen in Asien erreicht worden war, auf gestern 243 $ an. Damit liegt das Metall wieder sehr nahe an der im April erreichten Kursspitze. Diese wird das Metall nun möglicherweise erneut testen; dass die Notierung schon kurzfristig deutlich darüber hinaus klettern kann, erscheint uns in der aktuellen Lage auf den Automärkten eher unwahrscheinlich zu sein. Zumindest wäre dies dann eine ziemliche Abkoppelung vom realen Marktgeschehen und böte damit auch ein erhebliches Rückschlagspotenzial.
Der weltgrößte Palladiumproduzent Norilsk Nickel berichtete Ende letzter Woche, dass er im ersten Quartal 590.000 Unzen des Metalls und damit 7.000 weniger als im Vorjahreszeitraum produziert habe. Beim Platin habe es im besagten Zeitraum dagegen sogar ein leichtes Plus in Höhe von 3.000 Unzen gegeben, hier wurden 141.000 Unzen ausgebracht.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Die "kleinen" Platinmetalle sahen in dieser Woche wieder einmal einen völlig unterschiedlichen Handelsverlauf.
Das Rhodium litt zunächst weiter unter dem Überangebot, das schon Ende letzter Woche zu beobachten war. Händler wollten in dieser Situation Bestände, die sie noch besaßen, verkaufen; industriellen Endverbrauchern war das Preisniveau nach dem starken Anstieg der vergangenen Wochen aber noch immer zu hoch.
Der Preis gab deshalb anfangs weiter deutlich nach und fiel am Ende auf knapp 1.250 $ je Unze zurück. Dies war noch einmal ein Minus in Höhe von über 100 $ gegenüber dem Zeitpunkt der Abfassung unseres letzten Berichts. Auf diesem niedrigen Niveau kam dann aber rasch wieder Kaufinteresse auf, zum Teil sogar aus Japan, wo die Märkte aufgrund einer Reihe von Feiertagen eigentlich geschlossen waren. Im Moment notiert das Metall knapp unter der Marke von 1.400 $ und - es war kaum anders zu erwarten - das mit steigenden Kursen wieder anziehende Kaufinteresse kann zu vernünftigen Preisen kaum bedient werden.
Rhodium macht damit seinem Ruf alle Ehre, ein ziemlich unberechenbares Metall zu sein, das - mit entsprechenden Folgen für die Preisentwicklung - entweder 'alle' gleichzeitig haben wollen oder alternativ dann wieder überhaupt niemand.
Für die nächsten Tage schließen wir nun nicht aus, dass das Metall noch einmal leicht zulegen kann, am Ende, so unsere Händler, wachsen die Bäume angesichts des gesamtwirtschaftlichen Umfeld aber wohl auch diesmal nicht in den Himmel.
Ruthenium und Iridium haben sich von der positiven Stimmung bei den anderen Edelmetallen einmal mehr nicht anstecken lassen. Sie notieren im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 70 $ - 100 $ (Ruthenium) und 400 $ - 430 $ je Unze (Iridium).
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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