Einbruch beim Ölpreis?
21.04.2005 | Andreas Hoose
In den vergangenen Monaten war auffallend häufig von grandiosen Gewinnchancen bei Öl- und Rohstoff-Investments die Rede. Börsenmagazine hatten die Themen zuletzt mehrfach prominent auf dem Titel platziert - kein gutes Zeichen: Antizykliker wissen, dass es an der Zeit ist, über eine Gegenposition nachzudenken, wenn eine Investment-Idee sehr populär geworden ist und ganz offensichtlich zu viele Anhänger hat. Meist lässt ein Einbruch dann nicht mehr lange auf sich warten.
Sieht man sich etwa die Kursentwicklung beim Rohöl der Sorte "Light Crude" an, so fällt auf, dass sich im Wochenchart bei einigen Indikatoren negative Divergenzen gebildet haben: Die jüngsten Hochpunkte werden von den Indikatoren nicht mehr bestätigt. Im Chart unten zeigen dies der Relative Stärke Index RSI sowie der Trendfolger MACD. Häufig deuten derartige Entwicklungen auf das vorläufige Ende einer Aufwärtsbewegung hin.
Die bevorstehenden Sommer-Monate mit dem damit verbundenen Nachfragerückgang beim Öl sind wie geschaffen für eine mittelfristige Trendwende beim Ölpreis. Von einer Angebotsverknappung ist derzeit ebenfalls (noch?) nichts zu sehen. Im Gegenteil: Die Lagerbestände an Öl und Treibstoff sind zuletzt angestiegen. Die jüngsten Kursavancen könnten daher auf spekulative Übertreibungen zurück zu führen sein. Längerfristig bleibt der Sektor aussichtsreich - doch bekanntlich haben ausgewiesene Bullenmärkte die unangenehmen Eigenschaft, durch starke Kursschwankungen einen Großteil der Anleger wieder abzuschütteln.
Ganz ähnliche Tendenzen lassen sich beim CRB-Rohstoff-Index beobachten (Chart unten). Auch hier werden die jüngsten Hochpunkte von diversen Indikatoren nicht mehr bestätigt. Sollte nun ein Szenario eintreten, das derzeit so gut wie niemand auf der Rechnung hat, könnte es schnell gehen mit einem Einbruch bei den Rohstoffen: Eine vorübergehende Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China, denkbar etwa in Verbindung mit einer Rezession in den USA, könnte Auslöser einer Abwärtsbewegung sein.
Womöglich sind die "Big Boys" gerade dabei, die heiß gelaufenen Sektoren Öl und Rohstoffe zu verlassen. Die Kursverläufe lassen entsprechende Schlüsse zu. Klassisches Warnsignal wäre jetzt eine nochmalige Häufung entsprechender Themen in diversen Finanzpublikationen.
Anleger sollten auf der Hut sein und darüber nachdenken, vorübergehend Short-Positionen in den genannten Sektoren aufzubauen.
© Andreas Hoose
Sieht man sich etwa die Kursentwicklung beim Rohöl der Sorte "Light Crude" an, so fällt auf, dass sich im Wochenchart bei einigen Indikatoren negative Divergenzen gebildet haben: Die jüngsten Hochpunkte werden von den Indikatoren nicht mehr bestätigt. Im Chart unten zeigen dies der Relative Stärke Index RSI sowie der Trendfolger MACD. Häufig deuten derartige Entwicklungen auf das vorläufige Ende einer Aufwärtsbewegung hin.
Die bevorstehenden Sommer-Monate mit dem damit verbundenen Nachfragerückgang beim Öl sind wie geschaffen für eine mittelfristige Trendwende beim Ölpreis. Von einer Angebotsverknappung ist derzeit ebenfalls (noch?) nichts zu sehen. Im Gegenteil: Die Lagerbestände an Öl und Treibstoff sind zuletzt angestiegen. Die jüngsten Kursavancen könnten daher auf spekulative Übertreibungen zurück zu führen sein. Längerfristig bleibt der Sektor aussichtsreich - doch bekanntlich haben ausgewiesene Bullenmärkte die unangenehmen Eigenschaft, durch starke Kursschwankungen einen Großteil der Anleger wieder abzuschütteln.
Ganz ähnliche Tendenzen lassen sich beim CRB-Rohstoff-Index beobachten (Chart unten). Auch hier werden die jüngsten Hochpunkte von diversen Indikatoren nicht mehr bestätigt. Sollte nun ein Szenario eintreten, das derzeit so gut wie niemand auf der Rechnung hat, könnte es schnell gehen mit einem Einbruch bei den Rohstoffen: Eine vorübergehende Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China, denkbar etwa in Verbindung mit einer Rezession in den USA, könnte Auslöser einer Abwärtsbewegung sein.
Womöglich sind die "Big Boys" gerade dabei, die heiß gelaufenen Sektoren Öl und Rohstoffe zu verlassen. Die Kursverläufe lassen entsprechende Schlüsse zu. Klassisches Warnsignal wäre jetzt eine nochmalige Häufung entsprechender Themen in diversen Finanzpublikationen.
Anleger sollten auf der Hut sein und darüber nachdenken, vorübergehend Short-Positionen in den genannten Sektoren aufzubauen.
© Andreas Hoose