Edelmetalle Aktuell
19.06.2009 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Den russischen Automobilmarkt hat die Wirtschaftskrise dagegen voll erwischt. Die Neuzulassungen brachen um 58 Prozent auf rund 119.400 Fahrzeuge ein, weil der Neuwagenkauf wegen der hohen Kreditzinsen für viele Russen unerschwinglich geworden ist. Der russische Automobilverband fordert daher eine deutliche Ausweitung der staatlich geförderten Kreditvergabe.In Indien, dessen Automarkt noch in den Kinderschuhen steckt, blieb die Pkw-Nachfrage im Mai nahezu stabil. In dem bevölkerungsreichen Land wurden im vergangenen Monat 140.800 Pkw neu registriert, ein Prozent weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn errechnete der VDA ein leichtes Zulassungsplus von fast zwei Prozent.
Der weltweite Erfolg von Abwrackprämien und anderen staatlichen Unterstützungsprogrammen hat jetzt auch den Gesetzgeber in den USA bewogen, ein entsprechendes Programm aufzulegen. Der US-Kongress hat dazu in der vergangenen Nacht Grünes Licht für eine in letzter Minute allerdings etwas abgespeckte US-Version der Abwrackprämie gegeben. Statt den ursprünglich geplanten 4 Milliarden Dollar für die Aktion genehmigte der Kongress nun nur eine Milliarde. Dadurch sollen aber immerhin rund 250.000 Alt-Fahrzeuge durch neuere, spritsparende Modelle ersetzt werden. Die US-Regierung erhofft sich durch das Programm "Cash for Clunkers" ("Bares für Rostlauben") neben zusätzlichen Autoverkäufen auch eine Senkung des Ölverbrauchs und der Schadstoffemissionen.
Die südafrikanischen Platinmetallproduzenten freuen sich in der aktuellen Lage sicher über jede Unterstützung des Absatzes, zumal sie derzeit von den Gewerkschaften mit einer ausgesprochen hohen Lohnforderung konfrontiert werden. So verlangt die National Union of Mineworkers (NUM) von Impala - das Unternehmen ist die Nr. 2 am Kap - einen Anstieg der Löhne um 20%. Damit soll das Einstiegsgehalt für die Bergleute auf 5.000 Rand (ca. 450 €) pro Monat angehoben werden. Für die Zukunft soll der neue Vertrag außerdem auch nur ein Jahr statt bisher zwei gelten. Dies dürfte die Unruhe und die Chance auf mögliche Streiks in der Minenindustrie verstärken und vielleicht nicht im Moment, aber in Zeiten eines höheren Wachstums der Weltwirtschaft die Gefahr von erratischen Preissprüngen verstärken. Von Anglo Platinum, dem Marktführer in Südafrika, verlangt die NUM eine Lohnerhöhung um 15%. Damit beläuft sich auch hier die Forderung auf deutlich mehr als die derzeitige Inflationsrate in Südafrika, die bei etwas über 8% liegt.
- Palladium
Das, was die Produktion angeht, bedeutendste Metall der Platingruppe zeigt in den letzten Tagen eine erstaunliche Widerstandkraft gegen die Verluste der anderen Edelmetalle. Am Ende fiel die Notierung nach einem kurzen Anstieg in der Mitte der vergangenen Woche zwar kontinuierlich zurück, mit aktuell 240 $ je Unze liegt die Notierung aber noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Anders als beim Platin hatte beim Palladium die erste wichtige charttechnische Unterstützung zunächst gehalten und eine neu herausgebildete Trendlinie sorgt aktuell bei 238 $ für zusätzliche Stabilität. Sollte das Metall allerdings unter 235 $ fallen, sind auch Kurse von 220 $ nicht auszuschließen.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Seit gestern beobachten wir beim Rhodium ein leicht steigendes Verkaufsinteresse von Händlern. Offensichtlich bildet die Marke von 1.500 $, insbesondere auch angesichts eines fallenden Platinpreises, eine nicht so leicht zu durchbrechende Hürde. Nach unten sehen wir derzeit aber ebenfalls wenig Potenzial, spätestes bei 1.350 $ je Unze dürfte ein Preisverfall vorerst stoppen.
Wieder einmal keine Änderungen gab es bei Iridium und Ruthenium, die bei 400 $ - 430 $, bzw. bei 70 $ - 100 $ notieren.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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