Der Bericht des Senats
02.07.2009 | Theodore Butler
Am 24. Juni gab der ständige Unterausschuss für Ermittlungen des US-Senats einen 247-seitigen Bericht mit dem Titel "Exzessive Spekulationen im Weizenmarkt" heraus. Die Presseerklärung kann hier eingesehen werden.
Den kompletten Bericht finden Sie hier.
Es ist ein wichtiger Bericht. Wahrscheinlich werden die hier gegebenen Empfehlungen auch umgesetzt. Der Unterausschuss kam zu dem Ergebnis, dass die CFTC nicht fähig gewesen ist, die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor durchzusetzen, als sie großen Index-Tradern erlaubte, Long-Positionen zu etablieren, die die zulässige Grenze für Spekulativpositionen von 6.500 Kontrakte weit überschritten. (Index-Trader stehen für Ansammlungen passiver Investoren, so zum Beispiel Rentenfonds, die die langfristigen Entwicklungen in Rohstoffbereich über den Kauf von Futures-Kontrakten nachbilden wollen.) Bei den COMEX-Silber-Futures gibt es nur wenige Käufe durch Index-Fonds. Im Bericht wird darauf verwiesen, dass große Long-Positionen von Index-Tradern der Grund für die Preisspitze gewesen sein, die es letztes Jahr im Weizenmarkt wie auch in anderen Märkten gegeben hatte. Die Kommission empfiehlt, die CFTC sollte die von ihr erteilten Ausnahmeregelungen, nach denen Positionsobergrenzen überschritten werden dürfen, zurücknehmen und diese Obergrenzen, falls nötig, sogar weiter absenken.
Zum Thema Index-Fonds habe ich schon häufiger geschrieben. Ich stimme damit überein, dass große Futures-Positionen den Preis eines Rohstoffes beeinflussen können: Wird eine Position im Futures-Markt zu groß, dann wird sie auch Auswirkungen auf den zugrunde liegenden Kassamarkt haben. Leider haben sie nur einen Blick auf die Seite der Long-Händler geworfen, während die Short-Seite einfach übergangen wird, obgleich es auch dort Händlerpositionen gibt, die weit über den bestehenden Positionsobergrenzen liegen. Es herrscht die allgemeine und reduzierende Auffassung, dass nur dann Probleme entstehen können, wenn auf der Long-Seite spekuliert wird. Eine ausgewogenere Untersuchung hätte auch die Shorts in gewissem Maße mitverantwortlich machen müssen, denn auch sie hatten die Positionsobergrenzen überschritten und die Preise nach oben getrieben, als sie in einem Anflug von Panik ihre Short-Positionen glattstellten.
Großartig an diesem Bericht ist allerdings, dass er genau zur richtigen Zeit erschienen ist. Er zeigt das Problem auf und bietet eine Nicht-Nonsens-Lösung an. Ich erinnere mich nicht, unter den staatlichen Berichten diesen Typs jemals einen so spezifischen gesehen zu haben. Und ich muss sicherlich auch zugeben, dass es mich befriedigte, zu sehen, wie dieser Bericht so gut wie all das bestätigte, was ich seit über 25 Jahren über den Silbersektor denke. Der Bericht ist in der Tat sehr kritisch gegenüber der CFTC, und er gibt mir, hinsichtlich einiger Streitigkeiten, die ich mit der Kommission hatte, Recht.
Der Bericht des Senats hält für jeden Beobachter, der die Kernpunkte wie Konzentration und Manipulation verstehen will, eine Reihe wichtiger Fakten bereit. Im Bericht wurde aus gutem Grund darauf geachtet, gerade diese Wörter nicht zu benutzen. Da immer um die 25 bis 30 Index-Trader am Chicagoer Weizenmarkt operieren, kann aufgrund ihrer Anzahl die Definition von Konzentration nicht greifen. Wie ich schon so oft geschrieben habe, ist Konzentration ist die Bedingung für das Entstehen von Manipulation. Da auch keinerlei Hinweise gefunden werden konnten, dass Index-Trader die Weizenpreise beeinflussen wollten, wurde das Wort Manipulation vermieden. Nur zur Erinnerung: Beim Silber sind die Begriffe Konzentration und Manipulation zutreffend, denn hier gibt es eine so geringe Anzahl großer Short-Händler, und diese scheinen zweifellos die Absicht zu haben, die Silberpreise zu beeinflussen.
Anstatt das Wort "Manipulation" zu benutzen, wird im Bericht durchweg von "exzessiver Spekulation gesprochen". Anstatt von Konzentration, spricht man im Report von einer dominanten Long-Position, die die Index-Trader prozentual im Vergleich zum Gesamtmarkt halten. Machen wir es ganz einfach und vergleichen wir Weizen und Silber mit den Begrifflichkeiten des Senatsberichtes. Der einzige Unterschied ist, dass im Bericht exzessive Spekulation und Dominanz auf der Long-Seite des Weizenmarktes geltend gemacht wird, während im Silbermarkt beides auf der Short-Seite stattfindet. Den gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor zufolge sind exzessive Spekulation und unzulässige Marktdominanz weder auf der Long- noch auf der Short-Seite erlaubt.
Die Spekulation, die im Bericht als exzessiv beschrieben wird, bezieht sich auf die Menge, die von Index-Tradern über die eigentlich erlaubte Menge hinaus gehalten wurde - hätte ihnen die CFTC keine Ausnahmeregelungen hinsichtlich der zuvor geltenden Positionsobergrenzen eingeräumt. (Legitime Obergrenzen für Silber-Positionen sind das Hauptanliegen, das ich an die CFTC und an die COMEX habe, und das nun schon seit ganzen 25 Jahren.)
Den kompletten Bericht finden Sie hier.
Es ist ein wichtiger Bericht. Wahrscheinlich werden die hier gegebenen Empfehlungen auch umgesetzt. Der Unterausschuss kam zu dem Ergebnis, dass die CFTC nicht fähig gewesen ist, die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor durchzusetzen, als sie großen Index-Tradern erlaubte, Long-Positionen zu etablieren, die die zulässige Grenze für Spekulativpositionen von 6.500 Kontrakte weit überschritten. (Index-Trader stehen für Ansammlungen passiver Investoren, so zum Beispiel Rentenfonds, die die langfristigen Entwicklungen in Rohstoffbereich über den Kauf von Futures-Kontrakten nachbilden wollen.) Bei den COMEX-Silber-Futures gibt es nur wenige Käufe durch Index-Fonds. Im Bericht wird darauf verwiesen, dass große Long-Positionen von Index-Tradern der Grund für die Preisspitze gewesen sein, die es letztes Jahr im Weizenmarkt wie auch in anderen Märkten gegeben hatte. Die Kommission empfiehlt, die CFTC sollte die von ihr erteilten Ausnahmeregelungen, nach denen Positionsobergrenzen überschritten werden dürfen, zurücknehmen und diese Obergrenzen, falls nötig, sogar weiter absenken.
Zum Thema Index-Fonds habe ich schon häufiger geschrieben. Ich stimme damit überein, dass große Futures-Positionen den Preis eines Rohstoffes beeinflussen können: Wird eine Position im Futures-Markt zu groß, dann wird sie auch Auswirkungen auf den zugrunde liegenden Kassamarkt haben. Leider haben sie nur einen Blick auf die Seite der Long-Händler geworfen, während die Short-Seite einfach übergangen wird, obgleich es auch dort Händlerpositionen gibt, die weit über den bestehenden Positionsobergrenzen liegen. Es herrscht die allgemeine und reduzierende Auffassung, dass nur dann Probleme entstehen können, wenn auf der Long-Seite spekuliert wird. Eine ausgewogenere Untersuchung hätte auch die Shorts in gewissem Maße mitverantwortlich machen müssen, denn auch sie hatten die Positionsobergrenzen überschritten und die Preise nach oben getrieben, als sie in einem Anflug von Panik ihre Short-Positionen glattstellten.
Großartig an diesem Bericht ist allerdings, dass er genau zur richtigen Zeit erschienen ist. Er zeigt das Problem auf und bietet eine Nicht-Nonsens-Lösung an. Ich erinnere mich nicht, unter den staatlichen Berichten diesen Typs jemals einen so spezifischen gesehen zu haben. Und ich muss sicherlich auch zugeben, dass es mich befriedigte, zu sehen, wie dieser Bericht so gut wie all das bestätigte, was ich seit über 25 Jahren über den Silbersektor denke. Der Bericht ist in der Tat sehr kritisch gegenüber der CFTC, und er gibt mir, hinsichtlich einiger Streitigkeiten, die ich mit der Kommission hatte, Recht.
Der Bericht des Senats hält für jeden Beobachter, der die Kernpunkte wie Konzentration und Manipulation verstehen will, eine Reihe wichtiger Fakten bereit. Im Bericht wurde aus gutem Grund darauf geachtet, gerade diese Wörter nicht zu benutzen. Da immer um die 25 bis 30 Index-Trader am Chicagoer Weizenmarkt operieren, kann aufgrund ihrer Anzahl die Definition von Konzentration nicht greifen. Wie ich schon so oft geschrieben habe, ist Konzentration ist die Bedingung für das Entstehen von Manipulation. Da auch keinerlei Hinweise gefunden werden konnten, dass Index-Trader die Weizenpreise beeinflussen wollten, wurde das Wort Manipulation vermieden. Nur zur Erinnerung: Beim Silber sind die Begriffe Konzentration und Manipulation zutreffend, denn hier gibt es eine so geringe Anzahl großer Short-Händler, und diese scheinen zweifellos die Absicht zu haben, die Silberpreise zu beeinflussen.
Anstatt das Wort "Manipulation" zu benutzen, wird im Bericht durchweg von "exzessiver Spekulation gesprochen". Anstatt von Konzentration, spricht man im Report von einer dominanten Long-Position, die die Index-Trader prozentual im Vergleich zum Gesamtmarkt halten. Machen wir es ganz einfach und vergleichen wir Weizen und Silber mit den Begrifflichkeiten des Senatsberichtes. Der einzige Unterschied ist, dass im Bericht exzessive Spekulation und Dominanz auf der Long-Seite des Weizenmarktes geltend gemacht wird, während im Silbermarkt beides auf der Short-Seite stattfindet. Den gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor zufolge sind exzessive Spekulation und unzulässige Marktdominanz weder auf der Long- noch auf der Short-Seite erlaubt.
Die Spekulation, die im Bericht als exzessiv beschrieben wird, bezieht sich auf die Menge, die von Index-Tradern über die eigentlich erlaubte Menge hinaus gehalten wurde - hätte ihnen die CFTC keine Ausnahmeregelungen hinsichtlich der zuvor geltenden Positionsobergrenzen eingeräumt. (Legitime Obergrenzen für Silber-Positionen sind das Hauptanliegen, das ich an die CFTC und an die COMEX habe, und das nun schon seit ganzen 25 Jahren.)