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Edelmetalle Aktuell

31.08.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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  • Silber

Der Silberpreis ließ sich vor dem letzten Wochenende vom Gold anstecken und stieg rasch um etwas über einen viertel Dollar auf 14,25 $ an. Anders als beim Gold setzte sich dieser Trend am Montag aber zunächst fort und ein vorläufiger Höchstkurs von fast 14,50 $ wurde erreicht. Im weiteren Verlauf der Woche kam es dann zwar zu Abgaben, mit dem jüngsten Anstieg des Goldpreises heute konnte aber auch das weiße Metall wieder deutliche Gewinne verbuchen. Es stieg auf fast 14,90 $ an und testete damit sogar kurzzeitig die erste charttechnische Hürde (die zweite liegt darüber dann bei 15,15 $ je Unze). Silber profitiert in der aktuellen Situation nicht nur von den Kursgewinnen beim Gold, sondern als Industriemetall auch von den Aussichten auf eine anhaltende Erholung der Weltwirtschaft. Nicht zuletzt deshalb gelingt es dem Metall prozentual besser abzuschneiden als das Gold. Dies sieht wohl auch ein Großteil der Investoren so und entsprechend stiegen sowohl die offenen Positionen an der New Yorker Terminbörse, wie auch die ETF-Bestände zuletzt deutlich an.


  • Platin

Der Platinpreis hat sich in den letzten acht Tagen nur in einer relativ kleinen Spanne zwischen 1.220 $ und 1.260 $ bewegt. Insgesamt nahm dabei die Volatilität im Verlauf der Woche tendenziell immer weiter ab.

Bisher noch keine Auswirkungen auf den Platinpreis hat ein schon am Montag begonnener Streik beim weltweit zweitgrößten Platinmetallproduzenten Implats in Südafrika. Dieser begann, nachdem die Mitglieder der Bergarbeiterwerkschaft NUM die ausgehandelte Lohnerhöhung von 10% nicht akzeptierten. Ursprünglich streikten dabei nur die Kumpel in einer Mine, heute Morgen weitete sich der Ausstand dann aber auf eine zweite, die Marula-Mine, aus.  Bisher ist in dem Konflikt kein Kompromiss absehbar, die Minengesellschaft hat die Forderung der Bergarbeiter nach einer Lohnerhöhung um 14% als total unakzeptabel zurückgewiesen und droht inzwischen damit, die streikenden Arbeiter zu entlassen.

Implats verweist bei seiner Ablehnung der Lohnforderung auch auf die in dieser Woche veröffentlichten jüngsten Geschäftszahlen. Der Gewinn des Unternehmens ist danach im Geschäftsjahr Juli 2008 - Juni 2009 um 52% gesunken. Verantwortlich gewesen sei dafür ein deutlich gesunkener Platinpreis (erzielt worden seien im Durchschnitt nur noch 1.219 $ statt 1.598 $ im Vorjahr); außerdem seien die Kosten um deutlich gestiegen. Dafür war nicht zuletzt die im genannten Zeitraum um 11% auf 1,7 Mio. Unzen gesunkene Ausbringung verantwortlich. Die Förderung einer Unze Platin kostet Implats inzwischen 1.081 $, dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Platinpreis sich auch auf längere Sicht wohl kaum im dreistelligen Bereich wird festsetzen können.

Implats war in dieser Woche nicht die einzige Platinminengesellschaft, die mit ihren Arbeitern über Kreuz lag. Auch bei Aquarius Platinum kam es zu einem wilden Streik in zwei Minen. Die Gesellschaft entließ daraufhin erst einmal 3.900 ihrer Arbeiter und will nun die Produktion ab Montag mit neu eingestellten Kumpels langsam wieder aufnehmen.

Etwas friedlicher als bei den beiden mehr oder weniger kleinen Lokalkonkurrenten ging es bisher beim weltgrößten Platinmetallproduzenten Anglo Platinum zu. Hier ging zumindest bis heute Morgen die Gewerkschaft davon aus, dass mindestens 70% der Mitglieder dem ausgehandelten Lohnabschluss zustimmen würden und dass ein Streik so vermieden werden könnte. Die letzten Nachrichten weisen aber in die Richtung, dass auch bei Amplats der Lohnkompromiss abgelehnt werden könnte. Sollte es jetzt auch noch zu einem Streik bei Amplats kommen und dieser dann auch eine Woche oder sogar länger andauern, hätte dies auch ohne andere positive Einflussfaktoren bestimmt einen steigenden Platinpreis zur Folge.




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