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Gold und Silber im Großen Superzyklus

23.09.2009  |  Clif Droke
- Seite 4 -
TGR: Sie sprechen von einer Erholung und davon, dass wir gegen Ende des Jahres auch noch einige gute Nachrichten aus der Wirtschaft bekommen werden - wir gehen aber einer Depression entgegen. Das will doch alles nicht zusammenpassen.

CD: Man muss es so sehen: Ich gehe davon aus, dass der schlimmste Teil der deflationären Aspekte des 120-Jahre-Zyklus um das Jahr 2012 herum einsetzt. Die letzten drei Jahre des 120-Jahre-Zyklus sind immer die schlimmsten. In Bezug auf den letzten 120-Jahre-Zyklus gehe ich davon aus, dass der Aktienmarkt eigentlich ab dem Jahr 1892 nicht mehr nach oben ging. Das ist ziemlich analog zum Jahr 2012, wenn - so erwarte ich - alles auseinander fällt. In den Jahren davor kann es aber immer noch zu einer gewissen Erholung kommen. Und wir sind gerade an einem solchen Punkt.

Und der 10-Jahre-Zyklus ist offensichtlich verantwortlich gewesen für die Erholung in diesem Jahr. Nächstes Jahr könnte zwar nicht das beste Jahr für Aktien sein, aber die US-Notenbank, das Finanzministerium und die Regierung haben solch konzertierte Anstrengungen zur Wiederbelebung und Stimulierung der Wirtschaft unternommen, dass es meiner Meinung nach auch eine Weile nachwirken wird. Ich gehe davon aus, dass sich die Wirtschaft 2010 gewissermaßen durchwursteln wird, vielleicht auch 2011. Das Jahr 2011 ist das letzte Jahr, in dem irgendein Zyklus seinen Höhepunkt erreichen wird - vor allem der 6-Jahre-Zyklus. Und deswegen meine ich auch, dass 2012 - 2014 sehr schlimm werden wird, weil es während dieser Zeit keine Aufwärtsbewegungen bei den Zyklen mehr geben wird, sie alle gehen abwärts.

Bis wir also die Jahre 2011 oder 2012 erreichen, könnte es immer noch so etwas wie eine wirtschaftliche Erholung geben. Das wird dann aber nicht gewaltig ausfallen. Mit Sicherheit wird es nicht wie in den 80ern oder 90ern sein, als wir aus diesen kleinen Rezessionen kamen - aber ich denke, bis dahin werden wir noch ein wenig Erholung erleben.


TGR: Wenn wir nun positive Nachrichten aus der Wirtschaft bekommen, wird das den einzelnen Investoren über die wall of worry helfen und zurück in den Markt?

CD: Ja, bis zu einem gewissen Grad. Ich glaube nicht, dass es ein großes Top geben kann, wenn die Menschen nicht irgendwie über die wall of worry kommen. Die Menschen werden wieder vom Spielfeldrand kommen und ihr Geld in den Aktienmarkt stecken. Auch wenn sich dies als deplazierte Investition herausstellen sollte, so ist meiner Meinung nach absehbar, dass die Leute dieses hohe Angstniveau überwinden. Der Aktienmarkt erreicht für gewöhnlich sechs bis neun Monate vor einer wirtschaftlichen Erholung seine Talsohle. Wenn wir nun bedenken, dass die S&P-Talsohle im März dieses Jahres erreicht wurde, bedeutet das, dass die wirtschaftliche Erholung zwischen jetzt und Dezember einsetzten müsste. Und das ist nicht der einzige Grund, warum ich das sage. Das ist nur einer der Gründe.


TGR: Und was sind die anderen Gründe?

CD: Ich schaue mir Aktienkörbe an, die, wie ich finde, die Nachfrage im Einzelhandel widerspiegeln. Ich habe den sogenannten New Economy Index. Dabei handelt es sich um einen Index bestimmter Schlüsselaktien, von denen bekannt ist, dass sie wirtschaftliche Erholungen vorzeichnen - so um die drei bis sechs Monate. Fed Ex ist da ein große; Monster Worldwide spiegelt im Grunde den Arbeitsmarkt wieder, Wal-Mart natürlich die Einzelhandelswirtschaft - und dann habe ich noch einige andere. Zusammengenommen hat der Index höhere Hochs ausgebildet und höhere Tiefs - und das ist bullisch für die Wirtschaft. Seit gut sechs Monaten erholt sich dieser Index nun schon und das ist ein weiterer Grund, warum ich davon ausgehe, dass es im vierten Quartal etwas Erholung geben wird.

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