Warum Veränderungen der Goldproduktion nicht wichtig sind
17.11.2009 | Steve Saville
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Wenn nun Veränderungen bei den Fördermengen irrelevant sind, was ist dann relevant?Über den Zeitraum von zwei Jahren oder weniger wird der Goldpreistrend für gewöhnlich durch eine Kombination aus Umrechnungswert des US-Dollars, Kredit-Spreads, nominalen Zinssätzen, Inflationserwartungen und der Ertragskurve bestimmt. Für diese Diskussion soll jedoch der langfristige Blick entscheidend sein.
Unserer Ansicht nach werden langfristige Goldpreistrends insgesamt durch Veränderungen der allgemeinen Vertrauenslage in Bezug auf Geldsystem und Wirtschaft angetrieben, die sich am besten an den langfristigen Trends des allgemeinen Aktienmarkts ablesen lässt (Anmerkung: Es gibt keinen Grund dafür, weshalb der Aktienmarkt als Indikator des monetären Vertrauens gelten sollte, außer der Tatsache, dass die Regierungen seit den 1930er Jahren eine Politik bestreiten, die die Währung entwertet und für Unsicherheit sorgt, sobald sich die Wirtschaft abkühlt.).
Wir machen darauf aufmerksam, dass der Bärenmarkt bei Aktien zwischen 1966-1982 mit einem Bullenmarkt bei Gold und damit in Verbindung stehenden Investments (Goldaktien) zusammenfiel, und dass der Bullenmarkt bei Aktien zwischen 1982-2000 mit einem Bärenmarkt bei Gold und damit in Verbindung stehenden Investments zusammenfiel, und dass der Bärenmarkt bei Aktien, der im Jahr 2000 begann, bis heute mit einem Bullenmarkt bei Gold und damit in Verbindung stehenden Investments einhergeht. Korrelation bedeutet jedoch nicht gleich Kausalität, es ergibt jedoch Sinn, dass der weltweit beliebteste, ultra-langfristige Ort für Ersparnisse sich im Trend tendenziell entgegengesetzt zu stärker spekulativen Investitionen bewegt.
Aus dem eben Geschilderten lässt sich ableiten, dass der aktuelle Goldbullenmarkt - man kann fast sagen, egal was passiert - solange weiterlaufen wird, bis der aktuelle Aktienbärenmarkt sein Ende erreicht. Und das wird, mit Blick auf die Vergangenheit, erst dann der Fall sein, nachdem das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis auf ein einstelliges Niveau gefallen ist und die durchschnittliche Dividendenrendite sich über 5% bewegt.
Augenblick mal! Die meisten anderen Rohstoffe erholten sich ebenfalls während der 1970er, fielen zwischen 1980-2001 und tendierten über große Teile der 2000er Jahre wieder nach oben. Wie unterscheidet sich denn nun Gold, das eine starke Tendenz hat, langfristigen Trends am allgemeinen Aktienmarkt entgegenzulaufen, von allen anderen Rohstoffen? Die Antwort darauf findet sich im folgenden Chart des Gold/ CRB-Verhältnisses.
Um einen wirklichen Eindruck zu bekommen, ist es oft hilfreich, den US $ (oder aber jede andere Fiat-Währung) aus der Rechnung auszuschließen, indem man die Performance bestimmter Dinge am Gold misst (das Dow/Gold-Ratio ist hierfür ein bekanntes Beispiel) oder indem man die Performance des Goldes im Vergleich zu anderen Dingen misst. Sprich, um herauszufinden, wie sich Gold WIRKLICH über einen bestimmten Zeitraum hinweg entwickelt hat, können wir darauf zurückschauen, wie es sich gegenüber den Rohstoffen im Allgemeinen entwickelt hat (so wie es sich im CRB Index darstellt). Der folgende Chart zeigt deutlich, dass sich das Gold/ CRB-Ratio invers zu den langfristigen Trends am allgemeinen Aktienmarkt entwickelt hat, was nur bedeutet, dass Gold während der langfristigen Aktienbärenmärkte besser und während der langfristigen Aktienbullenmärkte schlechter als die meisten Rohstoffe abschnitt.