Edelmetalle Aktuell
17.12.2009 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Von solchen Steigerungsraten bei den Verkaufszahlen können andere Länder noch immer nur träumen, allen voran der US-Markt: Hier wurden im November mit 746.928 Autoverkäufen gerade einmal 140 (!) Autos mehr verkauft als im November 2008. Die gute Nachricht ist allerdings, dass es nun schon seit einigen Monaten nicht mehr weiter abwärts geht. Was den bisherigen Jahresverlauf angeht, müssen die Autohersteller auf dem US-Markt aber noch immer ein Minus in Höhe von 24% verkraften. Für das Gesamtjahr werden in den USA nun aber wieder 11 Mio. Autoverkäufe erwartet. Dies ist deutlich mehr als die bis in den Frühsommer hinein befürchteten 9 Mio., aber gleichzeitig weit unter den vor der Krise erreichten 17 Mio. Autos im Jahr.Wie schon mehrfach an dieser Stelle ausgeführt, profitierte das Platin unserer Meinung nach in diesem Jahr von den Entwicklungen auf den internationalen Automärkten weniger als sein Schwestermetall Palladium. Dies liegt daran, dass 2009 benzingetriebene Fahrzeuge bei den Verkaufszahlen einen klaren Vorteil hatten, in den USA und in China ohnehin, aber inzwischen auch in Europa. Hier litt durch den Rückgang bei den (großvolumigen) Geschäftswagen im Vergleich dazu dieses Jahr der Dieselbereich überdurchschnittlich. Dieser war in der Vergangenheit eine wesentliche Stütze für den Platinverbrauch in der Automobilindustrie.
- Palladium
Auch das Palladium konnte zu Beginn des Monats noch einmal leicht zulegen und erreichte mit 390 $ den höchsten Stand seit Ende Juli letzten Jahres. Von da aus ging es dann aber zehn Tage lang überwiegend abwärts, bis schließlich gestern mit 354 $ das niedrigste Niveau des Berichtszeitraums erreicht wurde.
Für den Fall, dass es bei Gold und/oder Platin zu einer größeren Kurskorrektur kommt, wird sich das Palladium den entsprechenden Vorgaben nicht verschließen können. Insgesamt sehen wir die langfristige Situation bei dem weißen Metall aber als überwiegend positiv an und raten industriellen Endverbrauchern, mit Hilfe von Kauforders (z.B. bei Kassapreisniveaus von 350 $, 340 $ und 310 $) Teile ihres zukünftigen Bedarfs über Termingeschäfte einzudecken.
Rückenwind könnte das Palladium mittelfristig auch von der Meldung bekommen, dass die Shanghai Gold Exchange plant, im Jahr 2010 den Handel mit dem weißen Metall aufzunehmen. Das Metall, das als Schmuckmetall in China traditionell im Schatten des Platins steht, könnte davon einen entscheidenden Imagegewinn davontragen, der dann auch zu einem höheren Absatz an Palladiumschmuck führt.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Das Rhodium, teuerstes aller Edelmetalle, konnte die im November erzielten Kursgewinne nicht halten und büßte in den letzten beiden Wochen wieder deutlich an Wert ein. Auf der Geldseite lag der Preis zeitweise deutlich unter 2.100 $ und damit 25% unter dem November-Hoch. Auf dem niedrigeren Niveau kam allerdings sofort wieder Kaufinteresse auf, so dass wir schon jetzt ein Zulegen des Preises auf wieder über 2.300 $ verzeichnen konnten.
Ruthenium hat sich in den letzten beiden Wochen kaum verändert und liegt jetzt bei 140 $ - 170 $, Iridium bei 400 $ - 440 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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