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Edelmetalle Aktuell

15.01.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Was die Vorgaben für die nächsten Tage angeht, sieht es derzeit nicht so aus, als ob das Metall die Handelsspanne der letzten vier Wochen kurzfristig verlassen kann. Sollte der Preis dabei in der nächsten Zeit die untere Seite testen und noch einmal in den Bereich zwischen 16,50 $ und 17 $ zurückfallen, raten wir industriellen Verbrauchern ihre Vorräte dort dann aufzustocken, entweder durch Kassakäufe oder den Abschluss von Termingeschäften.


  • Platin

Nach einer eher ruhigen Phase im Handel mit Platin, in der der Preis am 22. Dezember für kurze Zeit sogar unter die Marke von 1.380 $ driftete, kam mit den Weihnachtsfeiertagen dann eine deutliche Trendwende. Nur fünf Tage später notierte das Metall über 100 Dollar fester und am 12. Januar übersprang die Notierung kurzzeitig die Marke von 1.620 $ je Unze. Dies war das höchste Niveau der letzten 17 Monate.

Verantwortlich für den Höhenflug waren vor allem Nachrichten, nach denen die amerikanische Börsenaufsicht die lang erwartete Genehmigung zur Einführung von US-basierten Exchange Traded Funds (ETFs) auf Platinmetalle gegeben habe. Inzwischen ist die Börseneinführung erfolgt und seit vergangenem Freitag wurden schon 120.000 Unzen verkauft. Es könnte also durchaus sein, dass bei einem anhaltenden Erfolg bald mit einer Aufstockung des ursprünglichen Emissionsvolumens gerechnet werden muss.

Der Verkaufserfolg des ETFs seit der Börseneinführung in New York hat sich übrigens in der Preisbewegung nicht wiedergespiegelt. Statt weiter zu steigen ist die Notierung in dieser Woche erst einmal wieder gefallen, zeitweise lag sie unter der Marke von 1.550 $ je Unze.

Auf diesem Niveau gab es dann aber schon wieder Nachfrage und heute steht das Metall bereits an der Schwelle hin zum erneuten Übersteigen der 1.600er $-Marke.

Für die Verluste zu Beginn dieser Woche dürften vor allem Gewinnmitnahmen von Spekulanten verantwortlich gewesen sein, die in Erwartung der ETF-Börseneinführung schon Metall vorgekauft hatten und dann, nach dem Anstieg der letzten Wochen schon wieder Kasse machten und ihre Gewinne mitnahmen.

Auch in den nächsten Tagen wird die Volatilität des Platinpreises vermutlich weiter hoch bleiben. So könnte die Angst vor einem größeren Kurssprung angesichts der andauernden Neuanlagen noch einmal zu stärkeren Preissteigerungen führen, bevor der Markt - wie bei Gold und Silber auch - lernt, mit den ETFs zu leben.

Industrielle Endverbraucher, die sich noch nicht längerfristig mit Platin eingedeckt haben, sollten in der aktuellen Situation nicht in Panik verfallen, aber auch nicht auf einen größeren Preisverfall spekulieren. Falls die Notierung in nächster Zeit noch einmal einen mehr oder weniger großen Rückschlag - z.B. in die Region zwischen 1.440 $ und 1.480 $ - erleidet, empfehlen wir, sich mit Hilfe von Termingeschäften längerfristig einzudecken, um so der absehbar hohen Volatilität in den nächsten Monaten zu entkommen. 

Diese Volatilität könnte nicht nur von den Kassamärkten und den Deckungskäufen für den ETF ausgehen, sondern auch mit den Leihemärkten zusammenhängen. Im Falle eines großen Erfolges des ETFs könnte es vorübergehend zu einer Knappheit bei den für dessen Deckung notwendigen Standardbarren kommen. Dies könnte dann vorübergehend zu einem Anstieg der Platinzinsen führen. Einen Vorgeschmack darauf gab es bereits diese Woche, in der im Interbankenmarkt der Leihesatz z.B. für ein Jahr auf 5% gestiegen ist. Vor gar nicht langer Zeit hatte er noch bei 1,5% gelegen.

Von der Automobilindustrie dürfte in den nächsten Wochen wenig Entlastung für das Platin kommen. Hier erwarten viele Experten jetzt eine Erholung in 2009 noch angeschlagenen Märkten bzw. in zuletzt ohnehin schon starken Märkten wie China eine Fortsetzung der bisher guten Autokonjunktur.

Immerhin dürfte auf dem jetzt erreichten, hohen Preisniveau zumindest die im letzten Jahr extrem hohe Schmucknachfrage in China wieder etwas sinken und so den Markt entlasten.




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