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2010 - Im Auge des Hurrikans

08.01.2010  |  Mack & Weise
"Eigentlich ist es gut, dass die Menschen unser Banken- und Währungssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich,
so hätten wir eine Revolution vor morgen früh."
(Henry Ford, 1863-1947)

Während der im Dezember 2008 bereits seit über einem Jahr lang andauernden Finanzkrise war sich Prof. Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), seines nach eigenen Worten erfolglosen "Stocherns im Nebel" überdrüssig und bewertete auch die Prognosen seiner Zunft als "Anmaßung von Wissen". Forderte er damals sichtlich frustriert, die Bevölkerung künftig nicht mehr mit "Prognosen zu verwirren", so reihte er sich nach überstandener (Sinn)Krise nur zehn Monate später wieder selbstbewusst in die Phalanx der Main-Stream-Ökonomen ein: "Die Wirtschaft ist in der Normalität zurück, die Rezession ist passé. Es lassen sich wieder mit gutem Gewissen Prognosen erstellen."

Kaum sind erste Stabilisierungstendenzen in der Wirtschaft sichtbar, lassen er und die restlichen Wirtschafts-"Wissenschaftler" uns auf dieser Basis an ihren 1-2% Wachstumsvisionen für 2010 und 2011 teilhaben ... ceteris paribus. "In den meisten Modellen, die wir für unsere Vorhersagen nutzen", so Prof. Zimmermann, "kommen Finanzkrisen nicht vor" ... und beruhigte damit aber vor allem die Gemeinde der Politiker, denen diese risikobefreiten Prognose-Modelle schließlich als seriöse "Basis für neue Haushaltspläne" dienen.

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Dass die Ökonomieelite mit ihren esoterischen mathematischen Gleichgewichtsmodellen keine der seit 1998 in immer kürzeren Abständen auftretenden Finanzkrisen vorhersagen konnte, und dass ihre volkswirtschaftlichen -keynesianischen - Theorien offensichtlich keinen größeren Erklärungswert haben als das Weltbild des Mittelalters: "Die Erde ist eine Scheibe, und die Sterne sind auf einen Vorhang gemalt", stört die grandios an der Realität gescheiterten Mainstream Ökonomen nicht im geringsten; denn schließlich ist ja, wie es der Wirtschaftsnobelpreisträger von 1998 - Maurice Allais - sogar einmal bemerkte, nicht "die Theorie falsch, sondern die Wirklichkeit." Und so wissen die Ökonomen, die bis heute großen Einfluss auf das politische Handeln haben, selbstverständlich wieder genau, mit welchen Maßnahmen diese Krise überwunden werden kann.

Um aber die Konsequenzen dieser Politik zu beurteilen und einen realistischen Blick auf die Wirklichkeit zu werfen, hält man sich besser an Ökonomen wie Nouriel Roubini, der die Finanzkrise kommen sah, weil er einfach mal ... "genau hinschaute".

"Die Probleme, die es in der Welt gibt, sind nicht mit der gleichen Denkweise zu lösen, die sie erzeugt hat."
(Albert Einstein (1879-1955), angesichts der Weltwirtschaftskrise von 1929)

"Wann, wenn nicht jetzt" hoffte Jochen Sanio, Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin, noch im November 2008, den Banken regulatorische Grenzen setzen zu können. Nach Barack Obamas Wahlsieg wurde diese berechtigte Erwartung durch dessen Stabschef Rahm Emanuel noch einmal verstärkt: "Regel Nummer 1: Verschwende nie eine Krise; sie gibt uns die Gelegenheit große Dinge zu tun."




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