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Staatliche Zahlungsausfälle: Der Kreis schließt sich

11.01.2010  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Das Hauptereignis ist der Ausfall bei US-Staatsanleihen

Keine Prognose sorgte für mehr negative E-mails als meine im Herbst 2008 gemachte Prognose eines Ausfalls bei den US-Staatsanleihen. Der Höhepunkt in der Kette staatlicher Zahlungsausfälle wird die staatliche Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung (ein Zahlungsausfall bei US-Staatsanleihen) sein. Bestimmte Ereignisse des letzten Jahres stützen diese Prognose. Die Staatsdefizite steigen gefährlich an - über eine Billion $ jährlich. Das Greenspan-Guidotti-Kriterium für Schuldausfälle wurde längst schon erreicht, selbst wenn man davon ausgehen würde, die USA besäßen ÜBERHAUPT NOCH ETWAS GOLD. Viele der alteingessenen Goldanalysten glauben nicht, dass der US-Staat noch welches besitzt. Die kurzfristigen Staatschulden der USA liegen auf die nächsten 12 Monate gerechnet bei über 2 Billionen $, obgleich sie wohl eher bei 3,5 Billionen $ liegen, rechnet man die laufende Schuldenfinanzierung mit ein.

Das Gesetz zu den Stimuliprogrammen war sprichwörtlich verschwendetes Kapital und Möglichkeiten. Der TARP-Fonds war ein 800 Milliarden $ schwerer Wall-Street-Fonds, um den immer noch Schweigen bewahrt wird. Die kompetenten Ökonomen wie der ehemalige US-Notenbank-Chairman Volcker warnen, dass es in der US-Wirtschaft und dem Finanzsektor zu keinerlei strukturellen Reformen gekommen sei. Volcker warnt darüber hinaus, Derivate hätten großen Schaden angerichtet und an sich keinen Wert, sie dienten nur der Verschiebung von Finanzerträgen. Der globale Paradigmenwechsel ist seit den Herbstmonaten in vollem Lauf, an erster Stelle ist hier das Doppelkonzept für Diversifikationen aus den US $-Reserven zu nennen und die Bestrebungen zur Errichtung eines Währungskorbes als Alternative für die Abwicklung von Handels- und Finanztransaktionen. Das Ende des US-Dollars für Rohölverkäufe war absehbar. Das Ende der US$-Kreditkarte mit unbegrenztem Dispo steht schon bald an.

Neinsager, die mich privat für die Prognose bezüglich eines Ausfalls bei US-Staatsanleihen kritisierten, scheinen aber auch nie die oben angeführten Argumente zu begreifen - all diese Ereignisse absolut beispiellos. Sie sahen viele wichtige Ereignisse nicht vorher, alle diese Ereignisse waren wichtige Prognosen des Hat Trick Letters, die dann auch eintraten.

1) Haben sie die Insolvenz des US-Bankensystems nicht vorhergesehen. 2) Haben sie den allgemeinen Zusammenbruch und die Trümmer im Hypothekenfinanzierungssektor, die über Subprime hinausgingen, nicht vorhergesehen. 3) Sie haben nicht vorhergesehen, dass das Britische Pfund so stark Prügel beziehen würde. 4) Sie haben die Verstaatlichung und die Insolvenz der mit Betrug durchsetzten Fannie Mae nicht vorhergesehen. 5) Sie haben den Abschwung und den endlosen Bärenmarkt bei US-Immobilien nicht vorhergesehen. 6) Sie haben das angekündigte Ende des Petro-Dollars (die exklusive Verwendung des US $ bei Rohölverkäufen) nicht vorhergesehen. 7) Sie haben die Schuldenschockwellen vom Persischen Golf nicht vorhergesehen.

Um ehrlich zu sein, haben sie nichts vorhergesehen, außer den Klang ihrer eigenen Stimmen. Sie werden den Ausfall bei US-Staatsanleihen nicht bemerken, der mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in Form einer erzwungenen Schuldabschreibung kommen wird, wobei den Gläubigern schwere Verluste entstehen. Wir leben in Zeiten, für die es keine historischen Beispiele gibt. Denken Sie immer daran, dass die US-Regierung keine global durchgeführten Kontrakte kontrollieren kann. Bei der Abwertung des US-Dollars wird sich der Kreis schließen und dies wird zu einer internen Implosion führen.


Auslösendes Ereignis: Insolvente US-Notenbank!!

Die US-Notenbank ist unter Beschuss: Viele Abgeordnete im US-Kongress würden gerne Überprüfungen ihrer Bilanzen erzwingen. Viele Abgeordnete im US-Kongress würden gerne bestimmen, was sie mit staatlichen Geldern in Höhe von Hunderten von Milliarden $ anfängt. Und im Allgemeinen würden viele gerne das interne Funktionieren der US Fed besser verstehen. Ihre Verteidiger setzen sich nicht mit der Frage auseinander, warum der US-Dollar seit der Einführung der US-Notenbank 98% seines Wertes verloren hat. Ihre Verteidiger setzen sich nicht mit der Frage auseinander, warum die US-Wirtschaft mit 20% Arbeitslosigkeit abgewürgt wird (wenn diejenigen gezählt werden, die keine Arbeit haben). Wir erleben die Weimarisierung der US Fed, der US-Staatsanleihen und des US-Dollars.

Um es noch einmal zu sagen: Die amerikanischen Ökonomen nehmen nicht wahr, dass dieser Weg zu immer schädlicheren Zyklen führen. Dieser Zyklus ist systemisch, kein Geschäftszyklus, kein Kreditzyklus und in ihm gibt es eine Klippe, die viel höher liegt und viel tiefer führt. Die gerade ablaufende, unabwendbare Katastrophe wird in einem Ausfall bei den US-Staatsanleihen kulminieren.

Lassen Sie die wachsenden Staatsschulden der USA für einen Moment außer Acht. Lassen Sie die wachsenden Bilanzen der US-Notenbank für einen Moment außer Acht. Lassen Sie den dogmatischen Glauben einen Moment außer Acht, die US-Notenbank könnte Geld drucken, um die finanziellen Probleme abzuschwächen. Lassen Sie einen Moment die unhaltbare Vorstellung außer Acht, der US-Dollar würde noch eine Weile als Sicherer Hafen dienen. Und ziehen Sie stattdessen zwei wichtige Begriffe in Betracht: Monetisierung und Bilanz. Die US-Notenbank hat US-Agency-Hypothekenbonds im US-Kreditmarkt monetisiert, genau genommen halten ausländische Zentralbanken riesige Mengen dieser Bonds. Die US-Notenbank hat US-Staatsanleihen über einheimische Primärhändler dieser Bonds monetisiert, nur eine Woche nach Ende der Auktionen übernimmt sie die unverkauften Bestände. Der Barwert ausländischer Hypothekenbonds dient als Monetisierungswerkzeug für ausländische Gebote für US-Staatsanleihen bei denselben Auktionen.

Und schauen Sie abschließend noch auf die Bilanz der US-Notenbank und ihr verhältnismäßiger Aufbau. Die US-Notenbank ist der Bond-Käufer der letzten Instanz. Sie weitet ihre Bilanzen aus und die neu erworbenen Vermögensanlagen sind dabei von schrecklicher Qualität. Wegen zunehmender Ankäufe von Hypothekenbonds könnte die US-Notenbank in Wirklichkeit schon jetzt insolvent sein. Die Hälfte ihrer Bilanz besteht aus Hypothekenbonds. Sollte deren wahrer Wert nur 6% geringer ausfallen, dann ist die US-Notenbank pleite. Ich komme zu dem Schluss, dass die US Fed mit mehrern Hunderten Milliarden in den roten Zahlen steckt. Aber keinen scheint das zu kümmern, im Glauben, die US Fed könne ganz einfach Geld drucken und ihre Insolvenz loswerden. So einfach ist es aber nicht.

Die US Federal Reserve bringt sich selbst um, indem sie in massivem Umfang schlechte, geschädigte Vermögensanlagen ankauft, oft jene toxischen Anlagen, die keine Bank und kein Investor mehr will. Sicher, sie entwertet damit auch den Dollar. Die gefährlichsten Anlagen, die gerade stark aufgestockt werden, sind die von Fannie Mae und Freddie Mac ausgegebenen hypothekarisch besicherten Wertpapiere. Nachfrage ist nicht existent. Die US-Notenbank hat dabei ihre Bilanz ruiniert. Der Ruin ereignete sich allein in den vergangenen 12 Monaten.

Anstatt in ihrer historischen Rolle als der "Kreditgeber der letzten Instanz" zu wirken, hat die US-Notenbank ihre Vollmacht eigens ausgeweitet, um zum "Käufer der letzten Instanz" werden. Das Endresulat ist mächtig, denn nun sind sie ein Junk-Bond-Depot. Die Zerstörung der Bilanz der US-Notenbank zeigt sich sehr deutlich anhand des folgenden Charts. Die Daten wurden durch BusinessInsider.com aufbereitet. Sehen Sie sich die hellblauen Schulden der Agencys an, die toxischen Anlagen in der Fed-Bilanz. Ihr wahrer Wert liegt um Größenordnungen niedriger als der Buchwert, welcher von Behördenapparat aufrechterhalten wird. Die Zentralbank ist tödlich verwundet.




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