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Gingrich fordert neue Goldkommission

21.01.2012  |  GoldMoney
Freundlichere Wirtschaftsdaten aus den USA sorgten gestern für Kursgewinne bei Kupfer-Futures. Erfolgreiche Auktionsergebnisse für spanische und französische Staatsanleihen ließen den Euro gegenüber dem Dollar steigen. Wie das Wall Street Journal berichtet, (und wie bereits in unserem gestrigen Marktbericht angemerkt wurde) gehen steigende Kurse beim gefragten Industriemetall Kupfer meist mit einer Verbesserung der allgemeinen Marktstimmung einher.

Die Edelmetallkurse hatten gestern hingegen einen ruhigen Tag, obwohl das nicht lange so bleiben dürfte. Ökonomen gehen davon aus, dass die Federal Reserve in den kommenden Monaten neue quantitative Lockerungsmaßnahmen verkünden wird. Den schwankenden Schätzungen zufolge könnten bei der kommenden QE-Runde Wertpapiere im Umfang von 750 Milliarden bis zu 1 Billion US-Dollar aufgekauft werden - wobei das Hauptaugenmerk auf mit Hypotheken besicherten Wertpapieren liegen soll.

In einem Kommentar des Marktanalysten Andrew Wilkinson bei CNBC heißt es, dass das Reinvermögen der US-amerikanischen Immobilienbesitzer auf durchschnittlich 54% des verfügbaren Einkommens gefallen sei. Wilkinson nennt diesen Zustand "beispiellos“. Zitat: "Allein schon dieser Umstand macht deutlich, dass sich die Federal Reserve auf unbekanntem Terrain befindet (…).

Trotz einer Erholung beim Wachstum und im Arbeitsmarkt spielen die lähmenden Konsequenzen des Subprime-Destasters hinter den Kulissen nach wie vor eine besorgniserregende Rolle.“

Sinkende Inflationserwartungen und der seit Monaten gegenüber anderen Währungen erstarkende Dollar eröffnen zudem mehr Spielraum für neue Monetisierung von Schulden durch die Fed. Sollten sich die neuen Geldschöpfungsabsichten der Fed bestätigen, dann werden sich auch die Gold- und Silberpreise, sowie auch die Kurse von Aktien- und Rohstoffen, rasant erholen.

Ein solcher kurzfristiger Schub im Dow würde zwar die Marktstimmung aufhellen und törichte Menschen überzeugen, dass sich die Probleme der US-Wirtschaft aufgelöst hätten, er wäre jedoch nicht ohne politische Risiken für Bernanke und die Fed. Es wäre ein Ärgernis für die Republikaner, da ein solcher Schritt die Hoffnungen auf eine Wiederwahl Barack Obamas stärken würde.

Auch wenn der texanische Republikaner Ron Paul (Slogan: "End the Fed“) nicht die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gewinnen wird, so ist es nicht ausgeschlossen, dass er als "libertärer“ Nebenkandidat auftritt, womit auch das Thema Geldpolitik zum Wahlkampfthema avancieren würde.

Wie die New York Sun berichtet, forderte Newt Gingrich, der sich in den Umfragen für die am Samstag anstehende Vorwahl in South Carolina mit Mitt Romney ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefert, die Schaffung einer "Goldkommission". Laut Gingrich könne die Kommission die mögliche Wiedereinführung eines Goldstandards in den USA prüfen.

Diese Bestrebungen könnten sich durchaus als inhaltsleer herausstellen und nur einen Versuch von Gingrich darstellen, bei den konservativen Wählern aus South Carolina zu punkten. Die Idee einer solchen Kommission muss also nicht als feste Absicht auf dem Weg zu einer geldpolitischen Reform begriffen werden. Nichtsdestotrotz ist der Vorschlag ein klares Zeugnis eines wachsenden Trends:

Gold wird zunehmend als legitime und vielleicht sogar wünschenswerte Form des Geldes anerkannt. Unter normalen Bürgern ist dieser Trend stärker ausgeprägt als in den Reihen der globalen Eliten aus Politik und Finanzwelt, die eine Verwendung von Gold als Geld nach wie vor entschieden ablehnen.

Aber auch unter den Eliten beginnt dieser Konsens zu bröckeln: Ende 2010 sprach sich der Präsident der Weltbank, Robert Zoellig, dafür aus, "Gold als Bezugspunkt für die am Markt herrschenden Erwartungen bezüglich Inflation, Deflation sowie zukünftiger Währungsbewertungen in Betracht ziehen“.

Die Bank of England veröffentlichte zudem im letzten Dezember einen Bericht, in dem es hieß, das heutige Währungssystem habe im Vergleich zum Vorgängermodel (dem Bretton-Woods-System) schlecht abgeschnitten. Obgleich das Bretton-Woods-System keinen Goldstandard wie vor 1914 darstellte, so gab es doch feste Wechselkurse zum Dollar, der in einem Verhältnis von 35 $ je Feinunze an Gold gekoppelt war.

Die Welt des Geldes ändert sich, wenn auch langsam.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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