Edelmetalle Aktuell
03.02.2010 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Für Aufmerksamkeit sorgte die neu aufkeimende Forderung in Südafrika nach einer weitgehenden Verstaatlichung der dortigen Banken und Minengesellschaften. Die militante Jugendorganisation des regierenden ANC erhob diese Forderung nicht zum ersten Mal und ein Vertreter bemerkte, dass Investoren, die eine solchen Entwicklung fürchteten, "nicht willkommen" seien. Die Regierung wies die Forderung ihrer Jugendorganisation zwar umgehend zurück, allerdings sagte der zuständige Bergbauminister Shabangu auch, dass die jetzt wieder angestoßene Debatte seiner Meinung nach "gesund" sei. Unbeeindruckt von dieser (noch) eher theoretischen Diskussion teilte Lonmin, der drittgrößte Platinproduzent am Kap, letzte Woche mit, dass man im letzten Quartal 109.044 Unzen Platin auf den Markt gebracht habe und damit 13,6% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Produktion sei im besagten Zeitraum sogar um 16,7% zurückgegangen. Weitere Details hierzu finden sich unter dem Link auf Seite 4 dieses Berichts.
- Palladium
Das Palladium konnte sich von den Bewegungen der anderen Edelmetalle nicht abkoppeln und fiel anfangs von über 470 $ auf zwischenzeitlich nur noch 406 $ je Unze zurück. Auf diesem Niveau kam dann aber sowohl industrielles Kaufinteresse, wie auch Nachfrage von Investoren bei den ETFs auf und die Notierung konnte bis heute Nachmittag wieder auf knapp 440 $ zulegen. Wir bleiben der Ansicht, dass jeder größere Rückschlag in Richtung der 400er-Marke von industriellen Endverbrauchern für Eindeckungen genutzt werden sollte.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Die "kleinen" Platinmetalle haben sich in den letzten beiden Wochen unterschiedlich entwickelt. So notierte das Rhodium zeitweise um fast 10% tiefer bei 2.400 $ je Unze. Verantwortlich für den Einbruch waren Verkäufe von Händlern und eher spekulativ eingestellten Investoren. Diese hatten bei ihren Abgaben sicher die nach den Obama-Bemerkungen allgemein sehr negative Tendenz auf den Rohstoffmärkten im Blick. Auf den Tiefstkursen kam dann allerdings im Fernen Osten kräftige Nachfrage auf und entsprechend stieg die Notierung wieder auf 2.450 $ - 2.650 $ an. Wir bleiben für das Metall langfristig positiv eingestellt und empfehlen deshalb, Rückschläge für weitere Eindeckungen zu nutzen.
Nachfrage aus Asien gab es auch bei Iridium und Ruthenium. Zwar haben sich die Preise gegenüber dem letzten Bericht nicht verändert, Ruthenium liegt weiter bei 175 $ und Iridium bei 425 $; es ist aber nicht auszuschließen, dass es hier in absehbarer Zeit zu einer Verteuerung kommen könnte.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
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