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Die ultimative Bubble und die Mutter aller Carry Trades

08.02.2010  |  Ron Hera
- Seite 4 -
Ist Gold eine Asset Price Bubble?

Diversifikation mit dem Ziel der Risikoverminderung und der Vermögenssicherung ist eine rationale Antwort auf instabile Marktbedingungen und nicht vergleichbar mit einer Marktmanie wie der Blase am Neuen Markt. Ebenso lässt sich Folgendes sagen: Eine langfristige Verschiebung bei der Verteilung von Vermögensanlagen, bei welcher nun eine Kategorie von Vermögensanlagen aufgrund von Fundamentaldaten allgemein bevorzugt wird, lässt sich - auch wenn dadurch die Preise eben jener Vermögensanlagen steigen - nicht per se als Asset-Preisblase beschreiben.

Eine Asset Price Bubble, so wie die Große Tulpenmanie im Holland der 1630er Jahre, ist ein irrationaler und ökonomisch nicht haltbarer Investmenttrend, der die Investoren nur vorübergehend beherrscht, dem dann aber unausweichlich ein heftiger Einbruch folgt. Asset Price Bubbles enden, wenn ein Umkipppunkt erreicht ist, an dem die Bewusstheit und die Toleranz des ausufernden Risikos die irrationale Überschwänglichkeit übersteigt und zu einer Panik führt. Solange die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer die Risiken diskontiert, kann der einzelne Teilnehmer auf die irrationale Überschwänglichkeit der anderen vertrauen. Dem gegenüber steht das rationale Vertrauen. Es hängt nicht vom irrationalen Verhalten der überwiegenden Mehrheit der Marktteilnehmer ab, es gründet stattdessen auf soliden fundamentalen Bedingungen.

Die Ansicht, dass weltweit steigende Rohstoffpreise grundsätzlich Asset Price Bubbles in verschiedenen Entwicklungsstufen sind, setzt eine unverhältnismäßige Diskontierung der Risiken voraus, die mit Finanzinstitutionen, staatlichen Institutionen und Währungen in Verbindung gebracht werden. Wenn wir eines aus den Ereignissen in Island, den Baltischen Staaten, Dubai und Griechenland lernen können, dann Folgendes: Wenn irrationale Überschwänglichkeit in den heutigen Finanzmärkten existiert, dann ist es genau jenes Vertrauen, das sich allerdings nicht auf solide fundamentale Grundlagen in Finanzinstitutionen, staatlichen Institutionen und Währungen stützen kann.

Während der 1980er Asset Price Bubble war Gold von einem inflationsbereinigten Tief (als Konstante wird hier der 2009er-Dollar genutzt) von 392,57 US$ pro Feinunze am 31. August 1976 (also 104 US$ im Jahr 1976) auf sein 1980er Hoch gestiegen. Am 21. Januar 1980 hätte der Dollarpreis einer Feinunze Gold, in 2009er-Dollars umgerechnet, 2.358,04 US$ betragen (850 US$ in 1980er Dollars) - in 2009er Dollars gerechnet, ergibt sich somit ein Zuwachs von 500% in nur 4 Jahren. Die 1980er Asset Price Bubble beim Gold brach noch im selben Jahr zusammen und Gold kehrte 1982 zum Preisniveau von 1979 zurück.

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Bianco Research, L.L.C.


Am 4. April 2001 hätte der Goldpreis (wieder unter Benutzung der 2009er-Dollarkonstante) bei 315,78 US$ gelegen, inflationsbereinigt war das der niedrigste Wert seit 1970. Von da an stieg der Goldpreis von seinem nominalen Tief bei 255,95 am 4. April 2001 auf ein nominales Hoch bei 1.212,50 US$ am 2. Dezember 2009 (Londoner Nachmittagsfixing) - hieraus ergibt sich ein Anstieg von rund 375% über einen Zeitraum von knapp 10 Jahren (mit der 2009er-Dollarkontante gerechnet: 284%).

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Kitco Metals Inc.





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