Die ultimative Bubble und die Mutter aller Carry Trades
08.02.2010 | Ron Hera
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Der von Shadow Government Statistics veröffentlichte alternative CPI-Indikator könnte als akkuratere Methode gelten, um die Dollarpreise für weltweit nachgefragte Rohstoffen zu bewerten. Die alternativen SGS-Daten weisen für das vergangene Jahrzehnt bis zum Zeitpunkt der Weltfinanzkrise 2008 eine steigende Preisinflation auf. ![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/hera-12693_11.png)
Shadow Government Statistics
Wendet man die alternativen CPI-Daten der SGS auf den Goldpreis an, dann wird deutlich, warum John Williams von Shadow Government Statistics in einem Interview mit Bloomberg-Reporter Pham-Duy Nguyen folgende Aussage trifft: Würde man heute dieselbe Methode der Inflationsberechnung wie 1980 anwenden, läge der 1980er Goldpreis bei heutigen 7.150 US$.
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FGMR
Im vergangenen Jahrzehnt konnte Gold zwar enorm aufwerten (was auch die Preiseffekte durch Zentralbankgoldkäufe einschließt), dennoch hat der aktuelle Goldpreis - in Zuge einer bisher beispiellosen Weltfinanzkrise - kaum etwas mit der Asset Price Bubble von 1980 gemeinsam. Der derzeitige Goldpreis spiegelt eine rationale Diversifizierung in physische Anlagen wider, die auf Risikoverminderung und Vermögenssicherung abzielt; er kann, unabhängig vom US-Dollar-Carry-Trade, durch monetäre Inflation und den damit verbundenen Wertverlust des US-Dollars erklärt werden. Die anhaltende Entwertung des US-Dollars wird zu weiter steigenden Preisen für global nachgefragte Rohstoffe führen, deshalb wird auch der Goldpreis weiter steigen.
Mr. Soros hat Recht, wenn er meint, niedrige Zinssätze würden zur Bildung von Asset Price Bubbles beitragen, aber weder der Wert des US-Dollars noch der Goldpreis hängen allein von Zinssätzen ab oder aber vom US-Dollar-Carry-Trade. Die Ansicht, ein Goldpreis von über 1.000 US$ pro Feinunze stehe für die "ultimative Bubble", berücksichtigt nicht die fortwährende Entwertung des US-Dollars, die Risikodiskontierung hinsichtlich der Stabilität von Finanzinstitutionen, staatlichen Institutionen und Währungen - und inwieweit Vertrauen im Einklang mit soliden Fundamentalwerten stehen sollte, zeigt sich hier ebenfalls nicht.
Ron Hera ist Gründer von Hera Research, LLC, www.heraresearch.com. Hera Research analysiert die Beziehungen zwischen Makroökonomie, Staat, Banken und Finanzmärkten. Aktuell sind sie auf den Bergbausektor und Metalle wie auch auf Öl, Energie, alternative Energien, Agrarrohstoffe und andere Rohstoffe spezialisiert. Hera Research gibt einen monatlichen Newsletter heraus.
© Ron Hera
Dieser Artikel wurde am 1.2.2010 auf www.financialsense.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de veröffentlicht.