Edelmetalle Aktuell
24.02.2010 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Implats hofft auf bessere ZeitenNatürlich hoffen die Minengesellschaften, dass die Nachfrage in den nächsten Wochen wieder anzieht, damit sich die ziemlich schlechten Meldungen hinsichtlich der 2009er Unternehmensgewinne nicht noch einmal wiederholen. Nachdem Anglo Platinum ja schon während unserer letzten Berichtsperiode für das Jahr 2009 einen Einbruch der Erträge um 95% bekannt gegeben hatte (siehe entsprechender Link im letzten Bericht), folgte in der vergangenen Woche die Nr. 2 unter den Platinproduzenten, Impala Platinum, mit einem Minus von 76% für die Zeit von Juli bis Dezember. Angesichts der Tatsache, dass die Platinnotierungen während des gesamten Jahres 2009 deutlich unter den aktuellen Werten lagen, dürften die Ergebnisse bei allen Platinmetallproduzenten im laufenden Halbjahr aber wieder deutlich besser ausfallen.
Abgesehen vom Ergebniseinbruch berichtete Impala, dass man im letzten Halbjahr - welches das erste des von Juli bis Juni dauernden Geschäftsjahres ist - im Vergleich zu den vorangegangenen sechs Monaten 2% mehr Platin ausbringen konnte. Von den insgesamt 895.000 Unzen, die produziert wurden, kam knapp die Hälfte aus der größten Impala-Mine. Für diese etwa 15 Tonnen Platin (plus entsprechende Mengen an anderen Platinmetalle) mussten übrigens rund 6,8 Millionen Tonnen erzhaltiges Gestein aus der Erde geholt werden!
Enttäuscht zeigte sich Implats-Chef Brown über die neuesten Pläne zur weitgehenden Nationalisierung des Minensektors in Zimbabwe innerhalb von 45 Tagen, mit Beginn des Prozesses am 1. März. Implats ist der größte Platinproduzent in dem Land, wobei die Firma aber immer noch hofft, eine erzwungene Mehrheitsübernahme von Zimplats durch die Regierung abbiegen zu können.
Ebenso unzufrieden zeigte sich Brown von Plänen, die Strompreise in Südafrika in Zukunft deutlich anzuheben. Geplant ist derzeit eine Steigerung um 35% in den nächsten drei Jahren. Dies würde zwar dem chronisch klammen lokalen Stromversorger Eskom sicher helfen, würde aber alleine Implats mit zusätzlichen Energiekosten in Höhe von 80 Mio. Rand (rund 8 Mio. €) belasten.
- Palladium
Das Palladium bewegte sich in den letzten zwölf Tagen im Gleichschritt mit den anderen Edelmetalle und erreichte dabei in der Spitze ein Niveau von 446,75 $ je Unze. Dieses war die höchste Notierung seit dem 3. Februar. Am darauffolgenden Tag hatte der Palladiumpreis ja seinen Absturz auf nur noch 379,50 $ begonnen.
Was den Ausblick angeht, ergibt sich derzeit zumindest charttechnisch ein gemischtes Bild. Falls das Metall nicht kurzfristig über 445 $ steigt (dann läge das nächste Ziel bei 465 $), wird ein Test der Unterstützungsmarke bei aktuell 400 $ je Unze immer wahrscheinlicher. Falls der Preis am Ende tatsächlich unter dieses Niveau fällt, sollten industrielle Endverbraucher abwarten und erst wieder zwischen 360 $ und 390 $ über gestaffelte Käufe ihrer zukünftigen Bedarfe nachdenken. Langfristig bleiben wir für das Metall weiter positiv gestimmt; die hohe Autonachfrage in China und der wieder steigende Bedarf der Automobilindustrie in den USA sollten auch längerfristig für eine stabile Situation sorgen.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Die "kleinen" Platinmetalle konnten in den letzten zwölf Tagen allesamt weiter zulegen. Das Rhodium stieg nach dem Ende des chinesischen Neujahrsfestes um 100 $ auf 2.550 $ an. Ruthenium sah weitere Nachfrage aus der Elektronikindustrie und notiert jetzt etwas höher bei 190 $. Das Iridium legte noch einmal deutlich zu und erste Käufe bei Kursen von 470 $ (dem Höchstkurs von 2008) haben bereits stattgefunden.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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