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Wirtschaftsdaten weiter gut bis sehr gut - Bernanke verhalten - Danke (an das "Kartell") für die Subvention für Edelmetallkäufer …

01.03.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.46 Uhr) bei 1.3340, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1.3316 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 81.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 108.10, während EUR-CHF bei 1.2055 oszilliert.

Hoppla, das war gestern ein volatiler Tag:

  • Erst ist der Euro in der Spitze bei 1.3480, dann ist er bei 1.3316 (-1,21%).

  • Erst ist der DAX bei 6.967, dann ist er bei 6.843 (-1,77%).

  • Gold ist erst bei 1.791 USD, dann fällt es in der Spitze um 103 USD auf 1.688 USD pro Unze (-5,75%).

  • Auch Silber verzeichnete einen massiven Einbruch von in der Spitze 37,46 USD auf zutiefst 34,08 USD pro Unze (-9,0%).

  • Ach, so der Bund Future, der ist natürlich stabil …

Was war passiert?

  • Nun, die Wirtschaftsdaten sind weiter in der Tendenz positiv überraschend. Daran kann es nicht liegen.

  • Edelmetallpreise sind mit dem Aufschwung (Mitte 2009 bis Anfang 2011 Gold von 600 auf 1900) gestiegen und sind in der virulenten Krise wegen Liquiditätspräferenz gefallen (Herbst 2011 Winter 2011 von 1920 auf 1522).

  • Positive Rahmendaten sind für Aktien gut.

  • Wurde Liquidität entzogen? Nein, ganz im Gegenteil hat die EZB fleißig zugeteilt. Es sind 530 Mrd. Euro im Dreijahrestender geworden. Das ist doch einmal eine Hausnummer. Japan und das UK drücken auch weiter auf die Liquiditätstube. Das kann es also auch nicht sein. Die USA halten an ihrem Kurs der üppigen Liquidität fest.

  • Auch Zinserhöhungen werden nicht ansatzweise erwogen.

Fassen wir zusammen:

  • Die Wirtschaftsdaten sind überraschend positiv.

  • Die globale Liquidität bleibt mehr als üppig.

  • Das Zinsniveau wird nicht erhöht.

Der Inflationsdruck ist derzeit etwas höher als erwartet und dann kommt es zu einer derartigen Reaktion.
Wir nehmen das zur Kenntnis und diskutieren intern Begriffe wie Logik, konsequentes Verhalten, Manipulation und mediale Willfährigkeit, um einige Beispiele zu nennen ….

Das gilt vor allen Dingen bei der Auseinandersetzung über die Preisbewegung an den Edelmetallmärkten, dem ungeliebten Kind des "amerikanisch angelsächsischem Establishments“. Technisch war der Markt reif für eine Korrektur, die Positionierungsdaten boten dafür aber bisher keinen Raum. Mit anderen Worten implizierte die Technik einen Status, der positionstechnisch nicht in diesem Maße gegeben war.

Die physische Nachfrage ist absolut ausgeprägt- Um so mehr ist das, was am "Edelmetallpapiermarkt" veranstaltet wird, Ausdruck von Hybris des Kartells, das seit mehr als 10 Jahren, regelmäßig dafür Verantwortung trägt, dass Edelmetalle bezüglich der Preisbewegung nur Schlagzeilen mit Negativmeldungen machen oder können sie sich an einen Tag mit +9% im Silber erinnern? Wir danken auch der "Comex" für die nicht abgeschlossenen Untersuchungen der Manipulationsvorwürfe. Nach zwei Jahren könnte man ja mal ein Ergebnis präsentieren, zumal da Bart Chilton (CFTC) dazu doch eine Steilvorlage gegeben hat oder?

Smarte Investoren kennen das Spiel des Kartells - es eröffnet immer wieder die Chance zum günstigen Erwerb der edlen Metalle. In China und in Bremen sagt man "Danke". So etwas bietet Möglichkeiten zum subventionierten Einkauf …


Werfen wir einen kurzen Blick auf die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten:

Der deutsche Arbeitsmarktbericht bleibt positiv ausgeprägt. Saisonal bereinigt ergab sich per Februar eine unveränderte Situation bei der Anzahl der Arbeitslosen. Die Quote auf saisonal bereinigter Basis verharrte bei 6,8%. Hinsichtlich des kalten Februars sind die Zahlen erbaulich.

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Die Verbraucherpreise der Eurozone stellten sich per Januar auf 2,6% nach zuvor 2,7% oder anders ausgedrückt stehen sie jetzt auf dem Niveau per August 2011. Die Preisinflation ist durchaus hartnäckiger.

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Das US-BIP legte per 4. Quartal 2011 in der annualisierten Fassung um 3,0% nach zuvor 1,80% zu. Die Prognose lag bei 2,8%. Bis auf Exporte und den öffentlichen Sektor ergaben sich durchgehend Wachstumsbeiträge in den einzelnen Sektoren. Konsum und Lageraufbau ragen dabei hervor.

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Der ISM-Index aus Chicago setzte per Februar mit einem unerwarteten Anstieg von 60,2 auf 64,0 Punkte positive Akzente. Der Auftragsindex stieg von 63,6 auf 69,2 Punkte. Der Produktionsindex legte von 63,8 auf 67,8 Zähler zu, während der Beschäftigungsindex sich von 54,7 auf 64,2 Punkte stellte.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.3120 - 1.3150 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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