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Auch Deutschland wacht bei Rohstoffen langsam auf

12.03.2012  |  Jürgen Büttner
Es tut sich was in der deutschen Politik und der deutschen Wirtschaft.

Offenbar ist auch diesen Kreisen inzwischen bewusst geworden, wie wichtig die Bedeutung der Rohstoffe für die weitere Entwicklung unserer Gesellschaft ist. Zumindest sprechen dafür die jüngsten Initiativen.

So traut sich die Kanzlerin in ferne Länder wie Kasachstan und die Mongolei, um dort Rohstoffpakts zu schließen. Die deutsche Industrie vereinbart unterdessen Bündnisse zur Rohstoffsicherung und selbst die oftmals etwas schläfrig wirkende EU wirbt neuerdings für eine stärkere Nutzung eigener europäischer Rohstoffquellen.

Diese Vorstöße machen sicherlich viel Sinn, leidet die deutsche Industrie doch nicht nur unter den steigenden Preisen, sondern auch unter einem teilweise schwieriger werdenden Zugang zu den Rohstoffen. Spötter werden sich vermutlich dennoch fragen, warum es so lange gedauert hat, um das Problem zu erkennen. Schließlich sind die Schwierigkeiten offensichtlich und der Club of Rome hat bekanntlich schon 1972 vor der begrenzten Verfügbarkeit der Rohstoffe gewarnt.

Es hat also nur schlappe 40 Jahre gedauert, bis sich die Thematik auch in den Köpfen der Politik und der Manager festgesetzt hat. Wobei das auch deshalb verwunderlich ist, weil Deutschland als rohstoffärmeres Land relativ abhängig ist von Rohstoffimporten. 2010 beispielsweise wurden hierzulande nur inländische Rohstoffe im Wert von 17,7 Mrd. Euro erzeugt, gleichzeitig aber Rohstoffe für 110 Mrd. Euro importiert.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen in den kommenden 40 Jahren geistig flexibler bei diesem Thema zeigen werden. Denn Unternehmen, die kurioserweise in den vergangenen Jahrzehnten nicht selten eigene Rohstoffquellen verkauft haben, beginnen wegen dem Rohstoffumfeld den Standort Deutschland bereits zu bemängeln. Keine Zeit ist auch deshalb zu verlieren, weil sich die neue Supermacht China der strategischen Bedeutung der Rohstoffe sehr wohl bewusst ist. Davon zeugt die weltweite Shoppingtour, welche die Chinesen in den vergangenen Jahren im Rohstoffsektor hingelegt haben.

Um im Wettstreit mit den Rohstoff-Ressourcen nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten, werden Politik und Wirtschaft Gas geben müssen. Tun sie das nicht, kann daraus eine weitere schwere Bürde für Deutschland und Europa erwachsen. Das ist beängstigend, aber immerhin haben Sie als Leser dieser Publikation die große Bedeutung der Rohstoffe bereits erkannt. Und gemeinsam werden wir versuchen, auch weiterhin vom Megatrend Rohstoffe zu profitieren.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader



Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de



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