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Debatte um Goldstandard sollte dem Goldpreis helfen

27.08.2012  |  Jürgen Büttner
Kritiker des Goldes, das keine laufenden Erträge abwirft, halten die Preisanstiege der vergangenen Jahre bekanntlich für eine Blase. Ob dem tatsächlich so ist, kann abschließend nur die Zukunft zeigen.

Im Zuge der Verschuldungskrise ist aber eine Rückbesinnung auf die Rolle des Goldes als Zahlungsmittel unverkennbar. Bester Beleg dafür ist die Meldung, dass die Republikaner in den USA erstmals seit 30 Jahren eine Debatte um eine Wiedereinführung des Goldstandards angestoßen haben. Dahinter steckt ein Währungssystem, das auf dem Wert des Goldes basiert. Umgesetzt wurde dies zuletzt im System von Bretton Woods, das aber im Jahr 1971 vom damaligen US-Präsidenten Richard Nixon außer Kraft gesetzt worden ist.


Republikaner denken über Goldkoppelung des Dollar nach

Dass der jetzige Vorstoß ausgerechnet aus den USA kommt belegt, dass selbst dort längst nicht mehr jeder mit der extrem expansiven Geldpolitik der Notenbank einverstanden ist. Dieses Unbehagen teile ich zwar, der Wiedereinführung eines Goldstandards stehe ich aber dennoch mit gewissen Vorbehalten gegenüber. Das hat damit zu tun, dass ein derartiges System sehr starr ist und den Währungshütern nur wenig geldpolitischen Spielraum lässt. In zahlreichen Studien wird diesem System nicht umsonst eine Mitschuld an der Schärfe der großen Depression in den 30er-Jahren gegeben.

Unabhängig von meiner Haltung zeigt die losgetretene Diskussion um den Goldstandard aber, wie groß inzwischen das Misstrauen vieler Marktteilnehmer gegenüber dem herrschenden Papiergeldsystem geworden sein muss. Das nicht beliebig vermehrbare Gold wird dadurch nicht mehr nur als Schmuckstück wahrgenommen, sondern zunehmend auch wieder in seiner Funktion als Wertspeicher.


Goldkäufe der Notenbanken schüren die Gerüchteküche

Und das schätzen offenbar vermehrt selbst die Währungshüter so ein. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Notenbanken alleine im 2. Quartal netto 150 Tonnen Gold gekauft haben. Dieses Verhalten legt zumindest den Verdacht nahe, dass sich einige Zentralbanken auf eine demnächst wieder größere Rolle der Goldreserven im Weltwährungssystem vorbereiten. Ob es letztlich tatsächlich soweit kommen wird, bleibt zwar abzuwarten. Aber die aufgeflammte Debatte um die Einführung eines Goldstandards dürfte dazu beitragen, die Renaissance des Goldes noch eine ganze Zeit lang am Laufen zu halten.


© Jürgen Büttner
Chefredakteur Rohstoff-Trader



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