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Goldman Sachs Anklage drückt den Goldkurs

23.04.2010  |  Wolfgang Weber
Anstatt kräftig zu steigen reagierte der Goldkurs auf die von der SEC eingereichte Klage gegen Goldman Sachs in Sachen Wertpapierbetrug äusserst nervös und verlor am vergangenen Freitag fast 25 US-Dollar.

Die Begründung liegt in der Verstrickung des US Hedge Fonds Paulson & Co. welcher wiederum im grössten Gold ETF der Welt, dem SPDR Gold ETF, mit fast 9 Prozent der größte Einzelinvestor ist. Da sieht man deutlich von welchen (teilweise ungesunden) Faktoren der Goldkurs derzeit getrieben wird. Die Investorenseite, in erster Linie vertreten durch Gold ETF´s, spielen die erste Geige bei der Goldkursbestimmung und entsprechend labil ist die Situation auch kurzfristig.

Ziemlich deutlich prallte der Kurs am Widerstandsbereich von 1.060 bis 1.070 US-Dollar die Unze ab. Diese Hürde muss aber genommen werden, um die kurzfristigen Kursträume der Gold Bugs von 1.200 US Dollar und höher wahr werden zu lassen. Der SPDR Gold ETF selbst hat einen Rekordstand von 1.141 eingelagerten Tonnen Gold zu verzeichnen und die Zugänge neuer oder alter Investoren die Bestände aufstocken ist ungebrochen.

Die in London sitzende Rohstoffberatungsgesellschaft GFSM prognostiziert den Goldkurs konservativ in 2010 zwischen 1.040 und 1.150 US-Dollar die Unze und schliesst Ausreisser nach oben bis 1.300 US-Dollar nicht aus. Der Umstand dass die Schmuckindustrie als hauptsächlicher Goldverbraucher in den letzten Jahren glatt 50 Prozent weniger abgenommen hat mahnt zur Vorsicht, denn dieser Einbruch muss dauerhaft von der Investorenseite überkompensiert werden um weiter steigende Kurse zu rechtfertigen. Das kann schon sein, aber wird sicher auch mal mindestens temporäre Einbrüche erleben.

In 2009 verdoppelten sich weltweit glatt die Barren- und Münzkäufe vor allem der Kleininvestoren auf 1.900 Tonnen und überholten dadurch die Abnahmen der Schmuckindustrie! Das gab es in den letzten dreißig Jahren in der Form nicht mehr und zeigt deutlich was der "kleine Mann von der Strasse" über Politik und Banken denkt.

Rette sich wer kann ist die Devise und die offene Diskussion ob der Euro solche weiteren vor der Türe stehenden "Griechenland-Fiaskos" überlebt, treibt die Nachfrage nach Absicherung in Gold und Silber beständig an. Das mulmige Gefühl in der Magengegend treibt die Menschen an die Edelmetallschalter um Papier gegen Metall zu tauschen so lange es noch geht.

Gerade die Nachfrage nach kleinen Stückelungen, also im Gold 10 Gramm bis 1 Unze und im Silber 1 Unze bis 1.000 Gramm Barren und Münzen, sind stark gefragt und die Käufer haben durchaus den Charakter des Zahlungsmittels von Edelmetallen im Hinterkopf und wollen kleine, "bewegliche" Stücke die zum Kauf von alltäglichen Dingen in Krisensituationen geeignet sind. Das erklärt auch den Absatz von Millionen 1 Unze Silber Münzen von Maple Leaf, US-Eagle und Wiener Philharmoniker. Diese Nachfrage wird sich auch, im weitesten unabhängig vom Auf und Ab an den Rohstoffbörsen und Edelmetallnotierungen, eher verstärken denn noch stehen wir erst am Anfang der

Nachfrageentwicklung aus diesem Segment und gerade mal 2-3% der Deutschen verfügen über physischen Edelmetallbesitz zu Anlagezwecken.

Genau diese weltweite breite Masse von Käufern mit Kleinstumsätzen in physischen Edelmetallen tragen die Edelmetall-Hausse noch viel Jahre sehr stabil und nicht die kurzfristig orientierten Hedge-Fonds dirigiert von Investment-Banken welche gerade mal beim Gold-Hype long sind und zum Beispiel auch den Minimarkt Platin und Palladium (beide circa nur 240 Tonnen pro Jahr Neuförderung) aktuell in unrealistische Spähren treiben.

Man kann den Anlegern (welche unserem Rat an dieser Stelle Anfang 2009 gefolgt sind Platin und Palladium zu kaufen) nur raten, die phantastischen Zugewinne dieser beiden Metalle nun zu realisieren und mal zeitnah Kasse zu machen.

Eine aktuelle Aufteilung in Edelmetallen könnte bei 40 Prozent Gold und 60 Prozent Silber liegen.


© Wolfgang Weber
Taurus Investors (www.taurusinvestors.com)



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