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David Morgan und Dr. Edwin Vieira im Interview über die Chancen neuer Edelmetallwährungen in US-Bundesstaaten

10.04.2012  |  Jan Kneist
- Seite 4 -
Es gibt eine 50 USD Münze und eine 25 USD Münze und eine 5 USD Münze - und dann gibt es eine 10 USD Münze, die aus mathematischer Sicht nicht in die Serie passt. Sie enthält zuviel Gold für eine 10 USD Münze. Es müßte eigentlich eine 12,50 USD Münze sein. Ich habe mich immer gefragt, warum sie in drei Teufels Namen nicht eine 10 USD Münze mit dem richtigen Goldanteil geschaffen haben, so daß sie proportional zu den 50 USD und den anderen Münzen paßt? Ich kam zu dem Schluß, daß sie es auf diese Weise gemacht haben, um den Gebrauch dieser Goldmünzen in normalen Wirtschaftstransaktionen zu sabotieren. Sie wollten dieses Münzgeld ausgeben, so daß es mit dem Krügerrand, der in Südafrika hergestellt und damals stark beworben wurde, konkurrieren konnte.

Die Schwarze Fraktionsgruppe (Republikaner ?) im Kongreß unterstützte das Münzgesetz von 1985 stark und peitschte es durch. Denn sie wollten der südafrikanischen Wirtschaft und damit dem Apartheid-System Schaden zufügen. Ich bezweifle, daß die Schwarze Fraktion sich allzu viele Gedanken darum machte, ob die Menschen die amerikanischen Eagle-Münzen als Tauschmittel tatsächlich nutzen würden oder könnten. Für sie war es eher ein reines Investment. In jedem Fall übernahm der Kongreß diese Serien von amerikanischen Eagle Münzen, bei denen das Goldgewicht in Relation zu dem Wert in Dollars nicht stimmt.

Mein Fazit lautet: Sie haben es so eingerichtet und niemals korrigiert, weil sie wirklich nicht daran interessiert waren, daß Amerikaner diese Münzen für tägliche Transaktionen nutzen können. Daher bauten sie diesen Schwindler ein, die eine Münze, die nicht den sonstigen Proportionen entspricht. Sie hätten jederzeit den Schatzkanzler um eine Korrektur bitten können. Er hätte den Wert von 10 USD auf 12,50 USD erhöhen oder den Goldanteil in jeden Münzen ändern können, um so eine richtige Proportion für eine 10 USD Münze zu erhalten. Aber es wurde niemals eine Korrektur vorgeschlagen, geschweige denn durchgeführt.

Hier ein anderes Beispiel: Ist eine 50 USD amerikanische Eagle Goldmünze 50 amerikanische Liberty Silbermünzen auf dem Markt wert? Nein. Ich glaube nicht, daß sie jemals wirklich gleich waren. Was hat also der Kongreß hier getan? Er hat im Grunde willkürliche Zahlen genutzt. Es ist das Gleiche wie bei der Schaffung aller Metallmünzen, der Sacagawea- und der Präsidenten-Dollarserien und der Staatsserien für den Vierteldollar. Wie hoch ist der tatsächliche Wechselkurs zwischen diesen Münzen und Silber- oder Goldmünzen? Ist es "Dollar-für-Dollar“? Nein, absolut nicht. Man kann nicht irgendeinen Sacagawea-Dollar nehmen und dafür im Eins-zu-eins-Tausch eine Liberty Silbermünze erhalten.

Was das Münzsystem betrifft, befindet sich der Kongreß in einer Traumwelt. Sie versteckten sich mit dem Zauberer von Oz hinter der Gardine, als es um die Bewertung des Geldes ging. Und genau das ist der Grund dafür, daß der gesamte Markt nun durch dieses System aus den Fugen gerät, da es keine wissenschaftlich nachweisbare oder falsifizierbare Einheit hat. Die Währungseinheit ist im Grunde nicht rational oder irrational, vor allem, weil die Banker unentwegt den Wert der Papierwährungseinheit manipulieren.


David Morgan: Wie entwickelt sich Ihrer Meinung nach die Frage nach den Rechten der einzelnen Bundesstaaten?

Edwin Vieira: In zwei Richtungen. Erstens, indem die Währungsfrage beiseitegeschoben wird. Viele Länder nehmen eine positive Position gegenüber ihrer 10. Änderungsnovelle ein: die Idee, daß nur bestimmte Rechte an die Bundesregierung - der Allgemeinen Regierung wie unsere Vorväter das nannten - abgegeben werden; alles andere ist für die Bundesstaaten reserviert, oder in einigen Fällen für die Menschen, denn es gibt einige Befugnisse, die noch nicht einmal die Länder haben.

Viele Länder stellen bereits diese Behauptung auf und ich glaube, daß wir fast schon den Punkt erreicht haben, wo diese Meinung zur Mehrheit wird. Die Länder äußerten sich positiv zu der Fragestellung der 10. Änderungsnovelle (Amendment), weil sie zahlreiche Übergriffe durch die Regierung in Washington erleben. Und jetzt starten sie den Gegenschlag.

Die Währungsfrage ist ein besonderer Teil dieser allgemeinen Bewegung. Sie steht im Wesentlich in Verbindung zu der Anforderung in Artikel I, Abschnitt 10 der Verfassung: daß kein Staat etwas anderes als Gold- und Silbermünzen als Zahlungsmittel für Schulden zulassen soll - was offensichtlich eine Aussage von einer gemäßigten Kraft ist, die sich der 10. Änderung anschließt. Diese beiden Regelungen arbeiten zusammen.

Auf der anderen Seite sagen die Staaten: “Es gibt einige Dinge in Zusammenhang mit der Währung, für die die Regierung in Washington nicht die Befugnis hat. Sie ist nicht befugt, uns, den Bundesstaaten, zu sagen, was wir an Steuern einziehen. Sie ist nicht befugt, uns, den Bundesstaaten, zu sagen, daß wir keine Gold- und Silberklausel-Verträge für unsere Bürger in Kraft setzen dürfen.“ Uns diese Schritte werden jetzt unternommen.

Die dritte Ebene ist die von mir sogenannte alternative Währungsebene. Das bedeutet, wenn ein Staat sagt: "Wir können komplett aus dem Währungssystem der Bundesregierung aussteigen, weil wir Urteile des Obersten Gerichtshofes haben, die besagen, daß wir eine alternative Währung nutzen können. Wir können unsere eigene Währung zum Zwecke unserer fundamentalen Regierungsfunktionen aussuchen. Und diese Funktionen beinhalten auch die Besteuerung. Wir können Steuern in Gold und Silber erheben. Wir können Gold und Silber ausleihen und wir können Zahlungsversprechen in Gold und Silber abgeben; das bedeutet, wir können Goldklausel-Bonds haben. Die Gerichte haben bzgl. Schadenersatz und Bußgelder etc. Urteile gesprochen, die ermöglichen, dies alles in Gold und Silber zu bezahlen. Das gilt auch für Zahlungen in bedeutenden Bereichen: Wir können es so arrangieren, daß wir Zahlungen für Enteignungen für öffentliche Zwecke in Gold und Silber leisten.“

Man kann diese Liste der fundamentalen Regierungsbefugnisse durchgehen und wird feststellen, daß jede davon über die Währungslinie auf die Gold- und Silberseite gezogen werden kann und langfristig die Staaten komplett aus dem Federal Reserven System herauslösen. Die Staaten könnten die Federal Reserve Note als eine fremde Währung ansehen. Natürlich müßten sie in einigen Fällen ihr Gold und Silber tauschen, um Federal Reserve Noten in die Hände zu bekommen zur Bezahlung an Leute, die noch immer die Federal Reserve Noten nutzen. Aber theoretisch ist ein Staat in der Lage, sich vollständig vom Papierwährungssystem zu verabschieden. Und das wäre der ultimative Währungsrückschlag im Federal Reserve System gemäß des 10. Amendments (Änderung): "Wir, die Staaten, werden eure Papierwährung nicht mehr länger akzeptieren.“


David Morgan: Lassen Sie mich ein wenig abschweifen und Sie etwas zur Bernard von Nothaus fragen. War sein größter rechtlicher Fehler, ein Dollarzeichen auf seinen "Liberty Dollar“ zu setzen?

Edwin Vieira: Ich sprach mit ihm, als er seine Arbeit vor vielen Jahren begann und wie sich herausstellte, gab ich ihm den besten kostenlosen rechtlichen Rat, den er in seinem Leben jemals erhalten hat. Jemand hatte mir Fotos von seinem silbernen "Liberty Dollar“ geschickt. Er hatte zu der Zeit noch keine goldenen, sondern nur den silbernen. Ich sagte: "Bernard, du hast einige potentielle Probleme. Nummer eins: Sie sollten dieses Ding doch nicht wie eine traditionelle Münze aussehen lassen.” Und das stellte sich als sein größtes Problem raus, denn es gibt eine Bestimmung zur privaten Münzprägung, die die Regierung gegen ihn verwendete und die besagt, daß Münzen mit Original-Design eine Rechtsverletzung darstellen.




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