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Was bei Rohstoff-Investments zu beachten ist

16.04.2012  |  Jürgen Büttner
Rohstoffe befinden sich seit gut einem Jahrzehnt in einem Mega-Zyklus. Die Preise haben sich in dieser Zeit nicht selten mehr als vervierfacht.

Und eine wachsende Weltbevölkerung in Verbund mit einem steigenden Wohlstand sprechen langfristig auch für einen Fortbestand dieses Trends. Die Betonung liegt aber auf langfristig. Kurzfristig kann es wie schon in der Vergangenheit jederzeit zu heftigen Korrekturen kommen.

Doch das ist nicht die einzige Gefahr, die Investoren kennen sollten. Das Stichwort Megatrend mag dazu verleiten, ein Investment im Rohstoffsektor auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch die ertragreiche Geldanlage in diesem Bereich ist mit vielen Hürden gespickt. So wird zum einen das Geschehen noch mehr als bei Aktien von Spekulanten diktiert. Deren Einfluss ist auch deshalb groß, weil die Markttiefe teilweise zu wünschen übrig lässt.

Zum anderen wird der spekulative Charakter durch externe Einflüsse wie die Politik oder die Natur verstärkt. Die Politik, etwa in Form von Verstaatlichungen oder Steuerbelastungen, und die Natur über Wetterkapriolen, sind unberechenbar und machen das Investieren teilweise zu einem Glücksspiel. Zu beachten sind außerdem ausgeprägte Saisonalitäten. So ziehen beispielsweise die Preise für Orangensaft oft an, wenn sich im Winter in Florida die Temperaturen der Frostgrenze nähern.

Hinzu kommen zudem bei direkten physischen Rohstoffkäufen Lagergebühren und ein Nachteil gegenüber Aktien oder Anleihen, die Dividenden oder Zinsen abwerfen, stellen die fehlenden laufenden Erträge dar. Zu beachten ist auch das Währungsrisiko, da der Handel mit Rohstoffen in der Regel in Dollar erfolgt. Auch haben die einzelnen Rohstoffe alle ihre eigenen Charakteristiken und für Laien ist es nicht einfach, hier jeweils den Überblick zu bewahren und zeitnah an die wichtigsten Informationen zu kommen.

Weil sich für Privatanleger ein Investment am ehesten mit Derivaten bewerkstelligen lässt, gilt es darüber hinaus noch einen anderen wichtigen Aspekt unbedingt zu beachten: Weil Terminkontrakte zeitlich begrenzt sind, die Zertifikate meist aber über deren Fälligkeitstermin hinaus weiterlaufen, müssen die Emittenten die Absicherung anpassen. Sie rollen deshalb kurz vor dem jeweiligen Laufzeitende auf den nächst fälligen Kontrakt. Sind die längerfristigen Kurse höher, was häufiger der Fall ist, kommt es beim Rollen zu Verlusten.

Es gibt somit einiges zu beachten, doch wegen der Gewinnchancen, die in diesem Segment langfristig noch immer winken, lohnt sich die Beschäftigung mit diesen Besonderheiten.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Jürgen Büttner
Chefredakteur Rohstoff-Trader



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