"Korrekturen nutzen - Bestände aufbauen"
16.04.2012 | Robert Hartmann
Seit Ende Februar 2012 ist am Goldmarkt eine Korrektur im Gange. Seit Wochen verliert das gelbe Edelmetall an Boden und wir werden immer häufiger von unseren Kunden mit der Frage konfrontiert: "Ist das Ende des Goldbullenmarktes bei Edelmetallen in Sicht?" Hier lohnt es sich inne zu halten und das Gesamtbild zu betrachten. Wir haben uns die großen Überschriften vorgenommen und die aktuelle Situation zu Papier gebracht.
Euro-Krise:
Die Notenbanken verfolgen unverändert eine Politik des billigen Geldes. Die EZB kauft zum Beispiel Staatsanleihen von Ländern, die sich de facto nicht mehr am Kapitalmarkt refinanzieren können und die europäischen Banken leihen sich hunderte Milliarden Euro über den Drei-Jahres-Tender bei der Zentralbank zu einem Zinssatz von einem Prozent. Schwappen diese Gelder eines Tages in die Realwirtschaft über, so birgt das ein enormes Inflationspotential. Trotz dieser Eingriffe der Notenbanken in den Staatsanleihenmarkt müssen Krisen-Länder wie Spanien weiterhin deutlich höhere Zinsen zahlen als andere europäische Staaten - eine Last, die langfristig nicht tragbar ist für die viertgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion. Tritt man mit Sparzwängen zu sehr auf die Bremse, würgt das die Konjunktur noch weiter ab und es kommt zu Unruhen oder Streiks bei den betroffenen Bevölkerungsschichten.
Sentiment:
Die Stimmung bei professionellen Händlern und bei Privatanlegern ist zurzeit sehr pessimistisch, was den weiteren Kursverlauf der Edelmetalle angeht. Dies spiegelt sich auch in deutlich gesunkenen Longpositionen am Futures-Markt in New York wider. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass es auf den derzeitigen Stimmungsniveaus oftmals zu einem Umschwung bei den Edelmetallnotierungen kam. Sehr interessant sind Äußerungen von Banken und Vermögensberatern aus unserem Netzwerk. Demnach sind deren Kunden extrem verunsichert und parken immer mehr Gelder im kurzfristigen Tagesgeldbereich. Bei einer Verzinsung von deutlich unter 2 Prozent und einer stetigen Kaufkraftentwertung, die deutlich über den zu erzielenden Zinseinnahmen liegt, wird deutlich, dass die Anleger bewusst einen Kaufkraftschwund in Kauf nehmen, um nicht in die falsche Anlageklasse zu geraten. Auf der anderen Seite gibt es in Ballungszentren wie München oder Frankfurt kaum Notartermine, da sich immer mehr Investoren in Sachwerte einkaufen möchten. Dies führte in den vergangenen Monaten zu nicht unerheblichen Steigerungen bei den Immobilienpreisen.
Unsere Privatkunden bei pro aurum haben in den vergangenen Jahren Korrekturen immer dazu genutzt, ihre Bestände zu erhöhen - je niedriger die Kurse, desto höher war die Nachfrage. Oftmals war das Kaufbegehren so hoch, dass es binnen weniger Tage zu Versorgungsengpässen bei den wichtigsten Barren- und Münzgattungen kam. Das hat sich nun zum ersten Mal geändert: Die Nachfrage ist im März trotz rückläufiger Preise spürbar zurückgegangen. Drei Gründe mache ich hierfür aus:
1) Bei vielen politischen Entscheidern wird die Gefahr der Eurokrise derzeit runtergespielt, es wird suggeriert, man stehe kurz vor der Lösung der Krise. In Wahrheit hat sich fundamental nichts geändert. Zum einen muss den meisten europäischen Ländern mangelnder Sparwille unterstellt werden, zum anderen zeigen die hohen Renditen auf spanische und italienische Anleihen ganz eindeutig, dass Investoren noch immer befürchten müssen, dass südeuropäische Länder in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Medien kochen dieses Thema mittlerweile nicht mehr auf ganz großer Flamme, was wiederum dazu führt, dass die Emotionen abflauen und sich die Kunden mit Ihren Investmententscheidungen mehr Zeit lassen.
2) Im November 2012 wird in den USA gewählt. Bis dahin wird vermutlich versucht, die Wogen der Eurokrise zu glätten, um die Wahl einigermaßen ungestört ablaufen zu lassen.
3) Aktien haben in den vergangenen Wochen gut performt: Die Zuversicht ist gestiegen, das Sentiment hat sich etwas gedreht. Die Aktienmärkte scheinen auch - anders als früher - von den Inflationsängsten profitiert zu haben. Früher haben die Notenbanken bei steigender Inflation mit Zinserhöhungen reagiert. Das können sie heute nicht mehr tun, um die Stabilität der Staatsanleihemärkte Europas nicht zu gefährden. Im Ergebnis heißt das: Die Inflation lässt man laufen, die Liquidität wird nicht abgeschöpft und Zinserhöhungen bleiben aus. Davon profitieren die Aktien- wie die Rohstoffmärkte.
Euro-Krise:
Die Notenbanken verfolgen unverändert eine Politik des billigen Geldes. Die EZB kauft zum Beispiel Staatsanleihen von Ländern, die sich de facto nicht mehr am Kapitalmarkt refinanzieren können und die europäischen Banken leihen sich hunderte Milliarden Euro über den Drei-Jahres-Tender bei der Zentralbank zu einem Zinssatz von einem Prozent. Schwappen diese Gelder eines Tages in die Realwirtschaft über, so birgt das ein enormes Inflationspotential. Trotz dieser Eingriffe der Notenbanken in den Staatsanleihenmarkt müssen Krisen-Länder wie Spanien weiterhin deutlich höhere Zinsen zahlen als andere europäische Staaten - eine Last, die langfristig nicht tragbar ist für die viertgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion. Tritt man mit Sparzwängen zu sehr auf die Bremse, würgt das die Konjunktur noch weiter ab und es kommt zu Unruhen oder Streiks bei den betroffenen Bevölkerungsschichten.
Sentiment:
Die Stimmung bei professionellen Händlern und bei Privatanlegern ist zurzeit sehr pessimistisch, was den weiteren Kursverlauf der Edelmetalle angeht. Dies spiegelt sich auch in deutlich gesunkenen Longpositionen am Futures-Markt in New York wider. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass es auf den derzeitigen Stimmungsniveaus oftmals zu einem Umschwung bei den Edelmetallnotierungen kam. Sehr interessant sind Äußerungen von Banken und Vermögensberatern aus unserem Netzwerk. Demnach sind deren Kunden extrem verunsichert und parken immer mehr Gelder im kurzfristigen Tagesgeldbereich. Bei einer Verzinsung von deutlich unter 2 Prozent und einer stetigen Kaufkraftentwertung, die deutlich über den zu erzielenden Zinseinnahmen liegt, wird deutlich, dass die Anleger bewusst einen Kaufkraftschwund in Kauf nehmen, um nicht in die falsche Anlageklasse zu geraten. Auf der anderen Seite gibt es in Ballungszentren wie München oder Frankfurt kaum Notartermine, da sich immer mehr Investoren in Sachwerte einkaufen möchten. Dies führte in den vergangenen Monaten zu nicht unerheblichen Steigerungen bei den Immobilienpreisen.
Unsere Privatkunden bei pro aurum haben in den vergangenen Jahren Korrekturen immer dazu genutzt, ihre Bestände zu erhöhen - je niedriger die Kurse, desto höher war die Nachfrage. Oftmals war das Kaufbegehren so hoch, dass es binnen weniger Tage zu Versorgungsengpässen bei den wichtigsten Barren- und Münzgattungen kam. Das hat sich nun zum ersten Mal geändert: Die Nachfrage ist im März trotz rückläufiger Preise spürbar zurückgegangen. Drei Gründe mache ich hierfür aus:
1) Bei vielen politischen Entscheidern wird die Gefahr der Eurokrise derzeit runtergespielt, es wird suggeriert, man stehe kurz vor der Lösung der Krise. In Wahrheit hat sich fundamental nichts geändert. Zum einen muss den meisten europäischen Ländern mangelnder Sparwille unterstellt werden, zum anderen zeigen die hohen Renditen auf spanische und italienische Anleihen ganz eindeutig, dass Investoren noch immer befürchten müssen, dass südeuropäische Länder in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Medien kochen dieses Thema mittlerweile nicht mehr auf ganz großer Flamme, was wiederum dazu führt, dass die Emotionen abflauen und sich die Kunden mit Ihren Investmententscheidungen mehr Zeit lassen.
2) Im November 2012 wird in den USA gewählt. Bis dahin wird vermutlich versucht, die Wogen der Eurokrise zu glätten, um die Wahl einigermaßen ungestört ablaufen zu lassen.
3) Aktien haben in den vergangenen Wochen gut performt: Die Zuversicht ist gestiegen, das Sentiment hat sich etwas gedreht. Die Aktienmärkte scheinen auch - anders als früher - von den Inflationsängsten profitiert zu haben. Früher haben die Notenbanken bei steigender Inflation mit Zinserhöhungen reagiert. Das können sie heute nicht mehr tun, um die Stabilität der Staatsanleihemärkte Europas nicht zu gefährden. Im Ergebnis heißt das: Die Inflation lässt man laufen, die Liquidität wird nicht abgeschöpft und Zinserhöhungen bleiben aus. Davon profitieren die Aktien- wie die Rohstoffmärkte.