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Edelmetalle Aktuell

09.06.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Auf der Zentralbankseite setzt der IWF seine Abgaben derweil planmäßig fort. Im April verkaufte der Währungsfonds dabei 14,4t Gold im freien Markt (nach 5,6t im Februar und 18,5t im März). Von den insgesamt zum Verkauf stehenden 191,3t ist damit mehr als ein Fünftel geräuschlos auf den Markt untergebracht worden.

Auf der anderen Seite des IWF steht möglicherweise die iranische Notenbank. Hier gab es in der letzten Woche - von offizieller Seite allerdings nicht bestätigte - Berichte, nach denen Teile der Euro-Devisenreserven in Dollar und Gold getauscht werden sollten. Dabei, so die Berichte aus Teheran, handele es sich immerhin um einen Betrag von 45 Mrd. Euros.


  • Silber

Die plötzliche Flucht der Anleger aus vermeintlich unsichereren Anlagen sorgte dafür, dass der Silberpreis in der letzten Woche zeitweise massiv einbrach. Plötzlich schien das weiße Metall nicht mehr das "Gold des kleinen Mannes" zu sein, sondern einfach nur ein weitere risikoreiche Rohstoffanlage, die dann zudem noch besonders unter einer möglichen Rezession zu leiden hätte. Innerhalb von nur 48 Stunden stürzte der Wert des Silbers dann von 18,40 $ auf nur noch 17,16 $ ab.

Es dauerte danach aber auch diesmal wieder nicht lange, bis sich die Anleger eines Besseren belehren ließen: In der Folge stieg die Notierung genauso schnell an, wie sie vorher gefallen war. Dabei hat sicher auch der unverändert sehr feste Goldpreis geholfen. Aktuell steht das Silber schon wieder bei 18,32 $ je Unze und damit sogar knapp über dem Niveau vom 27. Mai, dem Tag der Veröffentlichung unseres letzten Berichts.

Die offenen Positionen an der Börse in New York und bei den ETFs haben in der letzten Woche um fast 2 Mio. Unzen abgenommen, auch dies ein Zeichen für die vorübergehenden Zweifel der Anleger.

In den nächsten Tagen wird das Silber nicht noch einmal so ein Eigenleben entwickeln, sondern sich eher wieder an die Vorgaben von Gold halten. Rückschläge mag es deshalb geben, eine generelles Ende der positiven Ausrichtung nicht.

Das englische Researchhaus GFMS hat in der vorletzten Woche die letzte seiner alljährlichen Edelmetallstudien vorgelegt, diesmal zum Silber.


  • Platin

Das Platin konnte in den letzten zwölf Tagen nicht wirklich glänzen. Zwar stieg es zunächst von 1.535 $ auf rund 1.570 $ je Unze an, anschließend folgte jedoch für über eine Woche eine deutliche Beruhigung mit einer extrem kleinen Handelspanne rund um die Marke von 1.550 $ je Unze. Diese verließ das Metall dann vor dem vergangenen Wochenende, wobei es nach unten ausbrach. Es war wohl eine Gemisch aus industrieller Kaufzurückhaltung und vorsichtiger agierenden Investoren, welches für den Kursrutsch sorgte. Am Ende stabilisierte sich die Notierung erst unter der Marke von 1.490 $ je Unze, bevor sie dann in den letzten Stunden wieder zulegen konnte.

Für die Anleger scheinen derzeit trotz gut gefüllter Auftragsbücher in vielen Unternehmen die Zweifel hinsichtlich der weiteren Wirtschaftsentwicklung vor dem Hintergrund der andauernden Schuldenkrise in Europa zu wachsen (und in den USA sieht es in dieser Hinsicht ja auch nicht besser aus). Dies könnte eine Ursache dafür gewesen sein, dass sich in der letzten Woche Inhaber von ETF-Positionen von Teilen ihrer Positionen verabschiedet haben. Beim Platin fielen die Bestände dabei um 5% auf 1 Mio. Unzen (ca. 31t).

Die oben genannten Zweifel werden auch genährt durch die jüngsten Zulassungszahlen von den internationalen Automobilmärkten. Hier sah die Bilanz im Mai eher gemischt aus. Ein Plus von immerhin 19% wurde aus den USA berichtet und für das Gesamtjahr liegen die Vorhersagen jetzt bei 11,8 Mio. Neuzulassungen, deutlich mehr, als Analysten zuletzt vorhergesagt hatten. Aber auch die neue Hochrechnung liegt noch Lichtjahre entfernt von den Zahlen, die vor dem Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise im Sommer 2008 erreicht worden. So gesehen sieht es zwar besser, aber gleichzeitig alles andere als gut aus.




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