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Sparpolitik sorgt für neue Risse in der Eurozone

11.05.2012  |  GoldMoney
Auch gestern hielt der Markteinbruch an, da die politischen Unsicherheiten in Europa auch weiterhin die Schlagzeilen bestimmen. Spanien verstaatlichte das angeschlagene Kreditinstitut Bankia, während Griechenland Neuwahlen immer näher kommt, da die Bildung einer neuen Regierungskoalition in Athen weiter aussteht.

Jörg Asmussen, deutsches Mitglied im EZB-Direktorium, äußerte sich mit ganz unverblümten Worten: "Griechenland muss wissen, dass für einen Verbleib des Landes in der Eurozone kein Weg an den vereinbarten Umschuldungsvereinbarungen vorbeiführt.“

Doch das griechische Volk möchte beides: Einerseits spricht man sich deutlich zugunsten eines Verbleibs in der Eurozone aus, anderseits trifft der in Brüssel geforderte Maßhalte- und Sparkurs auf erbitterten Widerstand. Deutschland droht nun, die Hilfszahlungen an Griechenland solange auszusetzen, bis sich die griechische Regierung zu den Bedingungen des im März vereinbarten Rettungspaketes bekennt.

Detlev Schlichter fasst die Wahlen vom Wochenende perfekt zusammen:

"Diese Wahl war keine, bei der sich das Volk etwa entschieden gegen das Establishment gerichtet hätte. Sie war auch keine Wahl für einen Wandel, sondern eine verzweifelte Wahl für den Status Quo. Natürlich hatten die alten Eliten den Rausschmiss verdient. Die schwere Wahlschlappe erlitten sie aber in erster Linie nicht, weil das Volk die alte Politik satt hatte, sondern viel eher weil die politische Führung letztendlich zugeben musste, dass ihre alten Versprechen nicht länger einlösbar seien.“

Als ob die Märkte momentan nicht schon genug Sorgen hätten, verstärken nun auch noch die neuen, enttäuschenden Import/Export-Zahlen aus China den allgemeinen Eindruck, dass die chinesische Wirtschaft zu einer "harten Landung“ ansetzt. Für den Monat April ergab sich auf Jahresbasis ein Wachstum der Importe von nur 0,3%. Diese Zahl liegt meilenweit von jenen 11% entfernt, die Ökonomen erwartet hatten, und auch deutlich unter den Zahlen des Vormonats, als die Importe noch mit 5,3% wuchsen.

Wer weiterhin darauf hofft, die chinesische Nachfrage werde die Lücke füllen, die die klammen Konsumenten aus Europa und den USA hinterlassen, wird wohl eine Enttäuschung erleben. Zudem entwickelt sich die chinesische Währung - nach einer kontinuierlichen Aufwertungsphase von anderthalb Jahren - schon seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar seitwärts.

Haben die Chinesen angesichts der konjunkturellen Abkühlung wieder heimlich zu einer Wechselkursbindung an den US-Dollar zurückgefunden? In den kommenden Monaten wird die "Schlacht“ zwischen dem chinesischen Yuan und dem US-Dollar noch viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


© GoldMoney News Desk
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